Schwache Prognose |
23.11.2018 17:52:00
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Gewinnwarnung: Wenig Zuversicht für 2019 lässt GEA-Aktie auf dem Abstiegspfad
GEA machte aber nicht nur wenig Hoffnung für 2019, der Maschinenbauer kürzte zudem die Margenprognose für 2018.
Beides kam an der Börse nicht gut an. Eigentlich hatte es bei der GEA-Aktie zuletzt nach einer vorsichtigen Stabilisierung ausgesehen. Nachdem der Wert Anfang Oktober mit dem Gesamtmarkt unter Druck geraten war, schien er zwischen 25 und 27,50 Euro einen Boden zu finden. Doch mit einer erneuten Prognosesenkung ist die Aktie am Freitag abgesackt und bewegte sich inzwischen auf dem Pegel von 2012.
Sollte sie die damaligen Tiefs von rund 20 Euro erreichen, wäre mit dem Abschlag von zum Xetra-Schluss 10,10 Prozent auf 23,42 Euro das Potenzial nach unten noch nicht ausgelotet. Der Kurs, der Anfang des Jahres noch bei über 40 Euro gelegen hatte, wäre dann um mehr als 50 Prozent gefallen. Zum Vergleich: Beim MDAX steht seit Jahresanfang ein Minus von gut 12 Prozent zu Buche.
Im laufenden Jahr geht GEA nur noch von einer operativen Cash-Flow-Treiber-Marge von 6,5 bis 7,0 Prozent aus. Diese Kennziffer ist der Saldo aus operativem Ergebnis (Ebitda), Veränderungen des Working Capitals und Investitionsvolumen im Verhältnis zum Umsatz und soll die operativen Einflüsse auf den freien Barmittelzufluss abbilden. Zuvor hatte GEA noch auf etwa 8,5 Prozent gehofft.
Die neue Einschätzung begründete GEA mit einem höheren Working Capital im vierten Quartal zum Vorjahreszeitraum. Durch die wachsenden Umsätze stiegen auch die Vorräte und Forderungen an. Die Prognosen für seine übrigen Kennziffern behielt GEA bei. So soll der Umsatz von 4,6 Milliarden Euro des Vorjahres auf 4,8 Milliarden steigen, das Ebitda aber von 563,5 Millionen auf 540 Millionen Euro sinken.
Analysten glauben nicht, dass das schwäbische Unternehmen das Jammertal schon durchschritten hat. Firdaus Ibrahim von dem Analysehaus CFRA hält weitere negative Überraschungen in den kommenden Quartalen für möglich. Die Konsensschätzungen sind seiner Ansicht nach immer noch zu hoch, so dass GEA die Erwartungen erneut verfehlen könnte.
GEA leidet schon länger unter der Nachfrageschwäche aus der milchverarbeitenden Industrie. Das Ende des Superzyklus' der Molkereiprodukte ließ die Investitionen der Branche einbrechen. Das setzte dem GEA-Konzern zu, der als Maschinenbauer stark auf diesen Bereich ausgerichtet ist. Anleger hoffen nun schon länger auf eine Trendwende. Die Experten der Citigroup bemängelten in einer ersten Einschätzung, dass der Konzern bei seinem Umbau nicht voran komme. Die Geschäfte müssten weiter dezentralisiert werden, ähnlich wie bei anderen europäischen Maschinenbauern.
Druck bekommt GEA auch von aktivistischen Investoren, die sich bei dem Maschinenbauer eingekauft hatten. Vorstandschef Jürg Oleas muss seinen Platz räumen und wird mit Abschluss des Geschäftsjahres 2018 im Februar aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Nachfolge tritt Stefan Klebert an, der frühere Chef des baden-württembergischen Pressen-Herstellers Schuler.
/she/he/fba/jha/
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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