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08.11.2015 15:05:44

Gesundheitsreformen kosten bis 2020 rund 40 Mrd EUR - Zeitung

   BERLIN/FRANKFURT (Dow Jones)--Die Reformen von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) führen im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 zu 40 Milliarden Euro Mehrausgaben. Dies geht aus Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor, die der "Welt am Sonntag" vorliegen. "Gröhe ist vielleicht einer der teuersten Gesundheitsminister, den das Land je hatte", konstatierte RWI-Gesundheitsökonom Boris Augurzky. So werden die Beitragszahler allein im Jahr 2020 rund 7,2 Milliarden Euro mehr Kosten schultern müssen als derzeit.

   "Das Thema nachhaltige, demografiefeste Finanzierung des Gesundheitssystems ist auch Gröhe überhaupt nicht angegangen", kritisierte der Gesundheitsökonom Andreas Beivers von der Fresenius Hochschule München. Der für Gesundheit zuständige SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach verteidigt die Maßnahmen: "Viele dieser Mehrausgaben sind Investitionen." Dass zusätzliche Pflegekräfte eingestellt werden könnten und die Beschäftigten besser bezahlt würden, sei sinnvoll. "Wenn wir das nicht machen, werden uns künftig schlicht Pflegekräfte fehlen." Bei vielen Reformen gehe es "um bessere Qualität".

   Gröhe hat in der laufenden Wahlperiode eine Vielzahl von Reformen auf den Weg gebracht, darunter die größte Pflegereform seit 20 Jahren. In dieser Woche wurden zudem die Krankenhausreform und das Palliativgesetz vom Bundestag beschlossen. Die Krankenhausreform wird laut RWI zwischen 2015 und 2020 rund fünf Milliarden Euro kosten. Die erste Stufe der Pflegereform kostet 19,5 Milliarden Euro, die zweite 8,8 Milliarden Euro.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 08, 2015 08:35 ET (13:35 GMT)

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