22.10.2014 19:49:32
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Gebote für ThyssenKrupps Edelstahltochter VDM überzeugen nicht - Kreise
Von Jenny Busche
ThyssenKrupp kommt mit seinen Verkaufsbemühungen für die eigene Edelstahltochter VDM offenbar nur schleppend voran: In einer ersten Angebotsrunde haben zwar einige Finanzinvestoren Offerten für das Unternehmen abgegeben, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland sagten. Die Insider wiesen aber darauf hin, dass die ihnen bekannten Interessenten nicht bereit seien, den Betrag zu zahlen, mit dem VDM bei ThyssenKrupp in den Büchern stehe. Diese Summe wolle der Stahl- und Technologiekonzern durch einen Verkauf der Edelstahltochter erzielen.
Wie die informierten Personen weiter sagten, läuft eine von ThyssenKrupp gesetzte Frist für erste Angebote am heutigen Mittwoch ab. Zu den Finanzinvestoren, die schon Angebote eingereicht haben, gehören den Angaben zufolge Lindsay Goldberg und KPS Capital. Auch die Investmentgesellschaften Triton und Advent International hätten Interesse gezeigt, sagten die Informanten.
Ein Sprecher des Konzerns lehnte einen Kommentar zu den Informationen ab. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte aber noch Ende September im Gespräch mit dem Wall Street Journal Deutschland bestätigt, VDM und das Edelstahlwerk AST im italienischen Terni verkaufen zu wollen. "Wir haben immer gesagt, dass wir VDM und AST mittelfristig nicht halten wollen", sagte Hiesinger damals am Rande einer Tagung.
ThyssenKrupp hatte die beiden Unternehmen vor rund einem Jahr von dem finnischen Metallkonzern Outokumpu zum Preis von 953 Millionen Euro zurückgekauft, nachdem Outokumpu in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Allein den Buchwert von VDM beziffern die Informanten auf rund 500 Millionen Euro.
Abschreibungen auf den Betrag will ThyssenKrupp offenkundig vermeiden. Schon im September hatte Joachim Limberg, der Vorstandschef der zuständigen Konzernsparte Materials Services, mit Blick auf VDM und AST gesagt: "Unsere Aufgabe ist es, beide Unternehmen profitabler zu machen." Er fügte damals hinzu: "VDM performt nicht gut." Allein im Zeitraum von März bis Juni dieses Jahres verursachte das Unternehmen gemeinsam mit AST einen Vorsteuerverlust von 16 Millionen Euro.
Vor dem Hintergrund dürfte ThyssenKrupp die Zurückhaltung der Kaufinteressenten nicht überraschen. Etwa Marc Gabriel, Analyst beim Bankhaus Lampe, rechnet denn auch nicht mit einem schnellen Verkauf von VDM. Der Prozess könne durchaus noch ein Jahr dauern, sagte er am Mittwoch. Er fügte hinzu: "VDM bleibt ein Belastungsfaktor für Thyssen."
Allerdings steht der Konzern derzeit weniger unter Druck als noch vor einigen Monaten: Für das gerade zu Ende gegangene Geschäftsjahr erhöhte ThyssenKrupp die Prognose, nachdem die Ergebnisse im Zeitraum von April bis Juni in fast allen Sparten besser als im Vorjahr ausgefallen waren.
Mitarbeit: Eyk Henning
Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com
DJG/jen/hev/smh/jhe
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October 22, 2014 13:18 ET (17:18 GMT)
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