Deals auch mit OMV |
04.09.2015 15:12:00
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Gazprom und Europas Energieriesen rücken zusammen
Für die deutsche Regierung ist das mit Blick auf die Gasversorgung der Deutschen kein Problem: "Die Gasspeicher, die Gazprom Germania betreibt, sind in Deutschland gelegen und unterliegen damit deutschem Recht", erläuterte das deutsche Wirtschaftsministerium. "Die Versorgungssicherheit ist nicht gefährdet." Der Deal falle auch nicht unter die bestehenden EU-Sanktionen gegen Russland.
Gemeinsam wollen Gazprom und die Europäer bis 2019 die Nord Stream um zwei Pipeline-Stränge erweitern, die zusätzlich bis zu 55 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland befördern sollen. Zum Vergleich: Österreichs Jahresverbrauch beträgt rund 8 Mrd. Kubikmeter. Die ersten beiden Stränge der Nord Stream sind seit 2012 in Betrieb.
An dem Nord-Stream-Konsortium wird Gazprom einen Anteil von 51 Prozent halten. E.ON, Shell, OMV und BASF sollen je 10 Prozent bekommen und der französische Energieversorger ENGIE 9 Prozent. Das wurde heute (Freitag) beim "Östlichen Wirtschaftsforum" in der russischen Pazifik-Hafenstadt Wladiwostok vertraglich fixiert.
Eine entsprechende Absichtserklärung war bereits Mitte Juni unterzeichnet worden. Für die OMV war heute Konzernchef Rainer Seele in Wladiwostok - er ist erst Anfang Juli von Wintershall an die OMV-Spitze gewechselt.
Die OMV will sich auch am westsibirischen Öl- und Gasfeld Urengoy (Urengoj) beteiligen - man habe in Wladiwostok "exklusive Verhandlungen" darüber vereinbart, teilte die OMV heute mit. Konkret geht es um eine Beteiligung von 24,98 Prozent am der Entwicklung der Gebiete IV und V der Achimov-Formation im Öl-, Gas- und Kondensatfeld Urengoy. Im Gegenzug soll Gazprom OMV-Assets bekommen. "Der Asset-Swap ist nun mit einem vernünftigen Zeitplan und den entsprechenden Rahmenbedingungen auf Schiene", kommentierte OMV-Chef Seel den Deal . "Für eine Definition der Assets ist es aber viel zu früh." Eine direkte Beteiligung der Gazprom an der OMV sei aber ausgeschlossen, wird von der OMV betont.
Der deutsche BASF-Konzern hat in Wladiwostok auch ein seit Jahren geplantes Milliardengeschäft besiegelt, das wegen der Ukraine-Krise beinahe geplatzt wäre. Die BASF-Tochter Wintershall gibt ihr Gashandels- und -speichergeschäft vollständig an Gazprom ab und bekommt dafür mehr Anteile am großen Erdgasfeldern in Sibirien. Der Deal soll nun noch heuer vollzogen werden. Insgesamt gibt BASF-Wintershall ein Umsatzvolumen von 12,2 Mrd. Euro an Gazprom ab.
Teil des Abkommens zwischen Wintershall und Gazprom sind auch Gasspeicher-Kapazitäten in Österreich: Haidach bei Salzburg ist der größte unterirdische Erdgasspeicher Österreichs und einer der größten in ganz Europa. An Haidach - zu einem Drittel im Besitz der österreichischen RAG (Rohölaufsuchungs AG) - hielt Gazprom bisher ein Drittel direkt, ein weiteres Drittel gehörte der Wintershall-Tochter Wingas, die schon zur Hälfte den Russen gehört hat.
vn/rf
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