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19.09.2013 09:09:33

Früheren Barclays-Händlern droht Anklage wegen Libor-Skandal

    LONDON (dpa-AFX) - Im Skandal um die Manipulation wichtiger Referenzzinssätze droht weiteren früheren Beschäftigten der britischen Großbank Barclays laut einem Pressebericht ein Gerichtsprozess. Das US-Justizministerium könne vermutlich noch in diesem Jahr die Ermittlungen gegen mehrere Händler abschließen und Anklage erheben, schreibt die "Financial Times" (Donnerstag) unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Die Behörde wollte das nicht kommentieren.

    Zugleich gibt es laut der Zeitung hinter den Kulissen ein Gerangel zwischen den Behörden in den USA und Großbritannien über Zuständigkeiten. So prüft auch die britische Finanzaufsicht Anklagen gegen einzelne Beteiligte des Libor-Skandals. Sie hat bereits zwei Banker verklagt.

    Im vergangenen Jahr hatte die US-Justiz zwei Barclays-Händlern laut der Zeitung Straffreiheit gewährt, die dafür im Gegenzug auspackten. Das führte schließlich zur Aufdeckung des Libor-Skandals bei Barclays. Einer dieser Händler arbeitete in London und war der Zeitung zufolge ursprünglich im Visier der britischen Ermittler.     Barclays hatte sich im Sommer 2012 als erste Großbank weltweit mit britischen und US-Behörden auf eine Gesamtstrafe von rund 450 Millionen Dollar geeinigt. In das Betrugskartell sollen zahlreiche Großbanken verstrickt sein. Weltweit laufen Ermittlungen gegen mehr als ein Dutzend Institute, darunter ist auch die Deutsche Bank. Mitarbeiter sollen über Jahre versucht haben, mit falschen Angaben die wichtigen Zinssätze im Interbankenhandel wie den Libor (London Interbank Offered Rate) in ihrem Sinne zu manipulieren.

    Der täglich in London festgestellte Liborsatz gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Banken gebildet. Kleine Veränderungen können große Finanzschwankungen auslösen. Denn der Libor wird als Referenz-Zinssatz für eine große Zahl von Finanztransaktionen herangezogen, von Hypotheken für Häuslebauer bis hin zu komplexen Derivategeschäften.

    Am Mittwoch hatte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier seinen Gesetzentwurf vorgestellt, mit dem er künftig Zins-Betrügereien verhindern will. So sollen der Libor und sein Eurozonen-Pendant Euribor künftig nur noch unter behördlicher´Aufsicht bestimmt werden.

    Nach Barclays legten inzwischen auch die Royal Bank of Scotland (RBS) sowie die Schweizer Großbank UBS die Auseinandersetzung bei. Die UBS zahlte 1,5 Milliarden Dollar, die RBS 612 Millionen Dollar. Weitere Vergleiche werden Medienberichten zufolge noch in diesem Jahr erwartet./enl/mmb/stb

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