Frankreich könnte mehr Zeit brauchen für Prüfung des Alstom-Deals

   Von Ted Mann und Inti Landauro

   Die staatliche Prüfung einer Übernahme von Teilen des Industriekonzerns Alstom durch das US-Unternehmen General Electric könnte sich länger hinziehen als gedacht. Der französische Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg warnte den Chef des GE-Energiegeschäfts, Steve Bolze, bei einem Treffen am Freitag, dass die Regierung möglicherweise mehr Zeit brauche, um die Auswirkungen einer Übernahme der Alstom-Energiesektoren auf das Land zu evaluieren. Die Prüfung des etwa 17 Milliarden US-Dollar schweren Geschäfts könnte sich bis weit in den Juni erstrecken.

   Die französische Regierung hatte jüngst ein Dekret erlassen, das ihr mehr Mitspracherechte bei Übernahmen gibt. Sie verfügt jetzt de facto über ein Vetorecht bei Übernahmen in Branchen, die als strategisch wichtig für das Land angesehen werden, darunter auch Energie und Transport.

   Der Wirtschaftsminister befürchtet, dass mit einem Deal eine wichtige Technologie wie die Atomkraft nicht mehr in französischer Hand liegen wird. Frankreich ist zu einem großen Teil von der nuklearen Energieerzeugung abhängig.

   Das Treffen zwischen Montebourg und Bolze sei produktiv gewesen, sagte ein Mitarbeiter der Regierung, der teilgenommen hatte. Bolze habe gesagt, dass Montebourgs Sorgen "legitim" seien. Die beiden einigten sich darauf, ihre Gespräche fortzusetzen. Ein Sprecher von GE wollte dazu keinen Kommentar abgeben.

   Der Board von Alstom wird sich am 2. Juni treffen, um in Bezug auf das GE-Angebot aktiv zu werden, welches er bereits akzeptiert hat. Damit wäre die Siemens AG endgültig aus dem Rennen, die auch ein Angebot in Erwägung zieht.

   Montebourg hat Siemens dazu ermutigt. Er zieht einen Deal vor, der Assets von Alstom mit denen eines anderen europäischen Konzerns zusammenführt. Siemens hat jedoch noch keine formelle Offerte vorgelegt.

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   May 17, 2014 00:56 ET (04:56 GMT)

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