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Wichtiger Umsatzbringer 26.05.2014 10:01:00

Formel 1: Teile von Pankl, Beschichtung von Miba

Diese kommen aber nicht um Pleuelstangen von Pankl herum - und auch mit Antriebswellen, Radträgern, Radnaben, Muttern und ähnlichen Komponenten sind die Kapfenberger bei den Formel-1-Teams gut im Geschäft. Vor zehn Jahren gab es noch sieben Motorenhersteller, die Maschinen hatten zehn statt jetzt sechs Zylinder und pro Fahrer sind nur mehr fünf Motoren pro Saison ohne Strafversetzung erlaubt. "Die Stückzahlen sind also dramatisch zurückgegangen", bedauert Firmenchef Wolfgang Plasser.

Dennoch macht Pankl siebzehn bis 20 Prozent des Umsatzes, also 25 bis 30 Mio. Euro, mit der Formel 1. Heuer werden es dank intensiver Forschung nach den Regeländerungen 20 Prozent sein. Leichte und langlebige Produkte sind die Stärke der Steirer. Dabei gehe es nicht nur um das richtige Material und die Verarbeitung, sondern auch um ein Design "möglichst nahe an der Grenze".

Bei Produkten wie Pleuel "findet die Forschung praktisch nur bei uns statt, bei anderen Produkten gibt es eine gemeinsame Entwicklung", so Plasser. Seine Firma steckt insgesamt 10 Prozent des Umsatzes in die Forschung, in der Formel 1 waren es im Vorjahr wegen Regeländerungen 90 Prozent. Im Normalfall werden die Teams im Zwei-Wochen-Rhythmus von Verkäufern und Technikern besucht. Plasser hofft auf mehr Geschäft, wenn die neuen 6-Zylinder-Motoren neue Hersteller in die Formel 1 locken, weil sie relevant für Serienautos sind. Honda hat den Schritt schon angekündigt. Der Technologiesprung der Formel 1 wird in den nächsten vier bis sechs Jahren in der Serie ankommen und in zehn bis 15 Jahren in der Mittelklasse, erwartet Plasser.

Mit einer anderen Spezialisierung ist die britische Miba-Tochter Teer Coatings Ltd (TCL) in der Formel 1 aktiv. Hier werden extrem belastete Teile beschichtet. Das Geschäft ist sehr kurzfristig und muss sehr schnell über die Bühne gehen. "Es ist nicht unüblich, dass ein Formel-1-Team um 10 Uhr vormittags anruft und eine Beschichtung für Teile bestellt, die sie bis 9 Uhr abends wieder zurück brauchen", sagt Matthias Gattinger, Standortleiter bei TCL. Kunden warten teilweise auf die Erledigung oder lassen sich das fertige Produkt per Taxi bringen.

In der Regel geht es um kleine spezielle Serien und wenig sichtbare aber stark belastete Teile, die bis zum Fünffachen der Erdanziehung aushalten müssen: Ventile, Kolbenbolzen und Kolbenringe, Teile für die Lenkung, Aufhängung, Kupplung oder für die Bremsen. Die Beschichtung ermöglicht eine deutliche Reibungsminimierung, höhere Belastbarkeit des Bauteils und Verminderung des Verschleißes. Der Betrieb ist sehr forschungsintensiv, derzeit wird insbesondere an noch besseren Härteeigenschaften gearbeitet. Das Ziel ist, die anspruchsvollsten Verschleißteile der Formel-1-Motoren zu beschichten.

TCL hat seinen Sitz in den Britischen Midlands in der Nähe der Rennstrecke Silverstone, wie sehr viele spezialisierte Zulieferer, denn fast alle Teams der Formel 1 haben ihren Sitz auf der Insel. Seit 2006 wird für die Formel 1 gearbeitet, seit 2010 gehört die Firma zum börsennotierten österreichischen Familienunternehmen Miba. "Wir haben unseren Umsatz mit Motorsport in den vergangenen drei Jahren verdreifacht", erzählt Firmenchef F. Peter Mitterbauer. Von den Top 5 der vorjährigen Formel-1-Konstrukteurswertung stehen vier auf der Kundenliste von TCL.

tsk/ivn

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