Flughafen-Debakel kostet Air Berlin dreistelligen Millionenbetrag

Es sei "eine totale Katastrophe", dass sich die Inbetriebnahme des Flughafens ein drittes Mal verzögere, befand der Air-Berlin-Manager. Auch andere Airlines, darunter die Lufthansa, behalten sich rechtliche Schritte vor, heißt es.

Der Airport Berlin-Brandenburg wird der neue Heimatflughafen von Air Berlin. Am wichtigsten Drehkreuz (Hub) Berlin kommt die deutsche Airline auf 43 Prozent Marktanteil, in Düsseldorf sind es 34 Prozent, in Palma de Mallorca 30 Prozent. Am vierten Hub in Wien entfällt auf Air Berlin/Niki ein Fünftel aller Passagiere. Als fünftes Drehkreuz betrachtet Gregorowitsch den Airport von Abu Dhabi. Der Golf-Carrier Etihad ist voriges Jahr als rettender Großaktionär bei der defizitären deutschen Gesellschaft eingestiegen.

Air Berlin fährt in diesen Wochen ein neues Sparprogramm an, um aus den Verlusten zu kommen. Wie viele Stellen in dem neuen Kostensenkungsprogramm namens "Turbine 2013" gestrichen werden, sagt der Vorstand weiter nicht. "Das steht noch nicht fest", meinte Gregorowitsch auch in der Pressekonferenz Dienstagabend in Istanbul. Im nächsten halben Jahr wird jede Kostenposition durchleuchtet. In deutschen Medien war zuletzt gerüchteweise von mehr als 900 Stellen, einem Zehntel des Konzernpersonals, die Rede.

Wegen der teuren Flugsteuer, die Air Berlin in Deutschland weite Teile der bisherigen Spareffekte wegfrisst und wegen der Flughafen-Start-Misere beklagt sich das Air Berlin Management bitter über Airport-Verantwortliche und Politiker in Deutschland. Sie hätten es zu verantworten, wenn in Berlin die Arbeitslosenzahlen weiter steigen, deponierte Gregorowitsch.

Schon recht kurzfristig, noch heuer, soll der Verkauf des Vielfliegerprogramms die Bilanz und letztlich auch Kriegskasse von Air Berlin aufmöbeln.

(Schluss) rf/tsk

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