Ermittlungen zu Cyberangriff |
21.01.2016 16:40:00
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FACC nach drei Quartalen mit 3,8 Millionen Euro Nettogewinn
Auch das dritte Quartal fiel deutlich besser aus als das Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Umsatz stieg um 8,1 Prozent auf 157,7 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und vor der Fair-Value-Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten verbesserte sich um 5,5 auf 5,9 Millionen Euro.
Am Mittwoch hatte FACC bekannt gegeben, einem Betrug zum Opfer gefallen zu sein, durch den das Unternehmen, das mehrheitlich in chinesischem Eigentum ist, um 50 Millionen Euro geschädigt wurde. Die Liquidität des Unternehmens sei nicht gefährdet, betonte ein Unternehmenssprecher. Die IT-Infrastruktur und die operativen Bereiche des Unternehmens seien von den kriminellen Aktivitäten nicht betroffen.
Der Auftragsbestand beläuft sich auf rund 5,2 Milliarden Dollar (4,77 Milliarden Euro) und basiert auf fix verbuchten Flugzeugbestellungen seitens der Airlines bei den Kunden der FACC AG. Der Auftragsbestand entspreche einer Produktionsauslastung von sechs Jahren, heißt es.
Im Fall des Cyberangriffes auf den Finanzbereich von FACC, bei dem Schaden von rund 50 Millionen Euro entstanden sein dürfte, sind die Ermittlungen der oberösterreichischen Justiz und der Polizei am Donnerstag auf Hochtouren gelaufen. Auch das Unternehmen untersuchte den Fall.
Der Sprecher der zunächst zuständigen Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis, Alois Ebner, berichtete, an das Landeskriminalamt Oberösterreich sei der Auftrag erteilt worden, die involvierten Personen einzuvernehmen und die notwendigen Daten zu sichern. Wenn der Bericht darüber vorliege, werde der Akt gleich auf elektronischem Weg an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) abgetreten werden. Sie ist wegen der vermuteten hohen Schadenssumme zuständig.
Der für den Bereich Investor Relations von FACC zuständige Manuel Taverne stellte fest, bei allem was zu dem Fall berichtet werde, jedoch vom Unternehmen bisher nicht veröffentlicht worden sei, handle es sich um Spekulationen und Mutmaßungen und zu diesen wolle man sich nicht äußern. Fakt sei, dass seit Dienstagnachmittag untersucht werde. Man habe rasch einschränken können, dass die cyberkriminellen Aktivitäten von außen gekommen seien und das Ziel der Finanzbereich gewesen sei. Schäden im Produktionsbereich oder der IT-Infrastruktur seien ausgeschlossen worden. Kundendaten und die Produktion seien nicht angegriffen worden, es habe keinen Stillstand gegeben, bekräftigte er die bisherigen Informationen.
Der Hergang der Attacke sei Teil der Forensik. Ein Ergebnis der Untersuchungen sei nicht in den nächsten Tagen oder nächste Woche zu erwarten, stellte Taverne in Aussicht. Dass der Angriff durch eine Mail ausgelöst worden sei oder es einen Mitwirkenden im Unternehmen gegeben haben könnte, gehöre zu den Spekulationen und Mutmaßungen, die jedoch nicht vom Unternehmen genannt worden seien. Suspendiert sei niemand, erklärte Taverne ausdrücklich auf Nachfrage. Natürlich treibe man die lückenlose Aufklärung voran, als börsenotiertes Unternehmen nicht zuletzt auch im Interesse der Anleger. Wenn etwas zu dem Fall mit Klarheit gesagt werden könne, werde dies umgehend mitgeteilt.
ivn/kan
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