Europäer wehren sich in Paris gegen verwässerten Weltklimavertrag

PARIS (dpa-AFX) - Europäische Umweltminister haben sich bei der UN-Klimakonferenz gegen eine Minimal-Vereinbarung ausgesprochen. "Wenn wir jetzt Ziele festlegen, die nicht ehrgeizig sind, besteht eine echte Gefahr, dass wir über Jahre daran gefesselt sein werden", warnte die norwegische Umweltministerin Tine Sundtoft am Freitag in Paris. Der angestrebte Weltklimavertrag müsse klare Regeln für die Überprüfung und Nachbesserung der Klimaschutz-Zusagen der einzelnen Staaten enthalten, "damit diese mehr sind als nur ein Blatt Papier", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).

Brasilien schloss sich am Freitag einer informellen Allianz für einen ehrgeizigen Klimavertrag an, der auch Deutschland und rund 100 weitere Staaten angehören. Auf die Frage, ob China und Indien Fortschritte im Verhandlungsprozess behinderten, sagte Hendricks: "Man kann nicht China und Indien die Schuld an allem geben, wenn es nicht so ganz glatt vorangeht." Sie prophezeite: "Das ist noch eine spannende Nacht." Gastgeber Frankreich hat für Samstag eine endgültige Version des Vertrages angekündigt, der die Erderwärmung durch die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen bremsen soll./abc/DP/she