19.05.2010 09:55:07
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EMFIS.COM - In Thailand regiert weiter die Gewalt
EMFIS.COM - Noch vor kurzem sah es so aus, als ob sich die politische Situation in Thailand bald entspannen könnte. Dies ist allerdings nicht geschehen; stattdessen hat sich die Entwicklung nochmals verschärft - mit allen entsprechenden negativen Konsequenzen für den dortigen Aktienmarkt.
Die in der Hauptstadt Bangkok seit Monaten protestierende Bewegung der "Rothemden" fordert den Rücktritt der Regierung. Zuletzt hatte der amtierende Präsident Abhisit vorgezogene Neuwahlen für den Monat November angeboten. Die mittlerweile in verschiedene Lager gespaltene Protestbewegung konnte sich allerdings nicht auf eine Annahme dieses Angebots einigen. Stattdessen verbarrikadierten sich die Rothemden weiter im Finanzviertel, und es kam immer wieder zu Zusammenstößen mit dem Militär.
Da die Rothemden nicht nachgaben, zog die Regierung ihr Kompromissangebot kürzlich wieder zurück. Damit war klar, dass neue gewalttätige Konflikte unvermeidlich sind. Und in der Tat haben sich die Auseinandersetzungen gerade am Wochenende wieder massiv verschärft. Es gab neue Barrikadenkämpfe und wieder Tote und Verletzte.
Eine gewaltfreie Lösung erscheint jetzt nahezu ausgeschlossen, zumal letzte Woche mit General Khattiya, eine der führenden Figuren des Widerstands, von Scharfschützen vor laufender Kamera erschossen wurde. Thailands Regierung dementiert vehement, mit dem Attentat in Verbindung zu stehen. Dennoch hat dies die Erbitterung im Lager der Widerständler verstärkt; die radikalen Kräfte gewinnen dort zusehends die Oberhand.
Der Aktienmarkt in Bangkok hält sich angesichts dieser verfahrenen Situation und der teilweise bürgerkriegsähnlichen Szenen auf den Straßen weiterhin relativ stabil. Zwar gab der SET heute über 2,5 Prozent ab. Damit lag der Kursrückgang allerdings im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche in ganz Asien, wo auch der Hongkonger Hang Seng Index um knapp 2 Prozent zurückging, und der Shanghai Composite Index um mehr als 5 Prozent einbrach. Somit kann von einer Underperformance Thailands weiterhin nicht gesprochen werden. Stattdessen gibt es dort viel spekulatives Kapital, das Rücksetzer immer wieder zum Einstieg nutzt.
Im April waren es noch vor allem die Auslandsanleger, die in Thailand massiv zukauften. Mittlerweile haben die Investoren aus Übersee aber wieder Reißaus genommen, und es sind vor allem die heimischen Marktteilnehmer, die auf der Käuferseite stehen. Viele von ihnen sehnen zynischerweise eine gewalttätige Lösung geradezu herbei.
Im Kalkül der Marktteilnehmer vor Ort wird das Militär in den kommenden Tagen brutal auf Bangkoks Straßen aufräumen. Damit wäre die monatelange Unsicherheit und Ungewissheit dann beendet. Der Riss durch Thailands Gesellschaft wäre damit zwar keineswegs gekittet, würde aber an der Börse zunehmend in Vergessenheit geraten. Dies würde die Investoren dann wieder auf die sehr günstigen Bewertungen an der Börse Thailand aufmerksam werden lassen; die Kehrtwende nach oben wäre nur noch eine Frage der Zeit. Ohnehin sind den meisten Börsianern in Bangkok Ruhe und Ordnung wichtiger als eine faire politische Lösung.
Thailändische Aktien glänzen derzeit in der Tat mit niedrigen Bewertungen; gleichzeitig verfügen die Unternehmen über gute Zukunftsperspektiven. Die Gewaltszenen auf Bangkoks Straßen trüben die Freude aber ganz erheblich. In den kommenden Wochen ist weiterhin mit einer sehr volatilen Entwicklung zu rechnen. Wir halten Sie an dieser Stelle hierzu weiter auf dem Laufenden.
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Die in der Hauptstadt Bangkok seit Monaten protestierende Bewegung der "Rothemden" fordert den Rücktritt der Regierung. Zuletzt hatte der amtierende Präsident Abhisit vorgezogene Neuwahlen für den Monat November angeboten. Die mittlerweile in verschiedene Lager gespaltene Protestbewegung konnte sich allerdings nicht auf eine Annahme dieses Angebots einigen. Stattdessen verbarrikadierten sich die Rothemden weiter im Finanzviertel, und es kam immer wieder zu Zusammenstößen mit dem Militär.
Da die Rothemden nicht nachgaben, zog die Regierung ihr Kompromissangebot kürzlich wieder zurück. Damit war klar, dass neue gewalttätige Konflikte unvermeidlich sind. Und in der Tat haben sich die Auseinandersetzungen gerade am Wochenende wieder massiv verschärft. Es gab neue Barrikadenkämpfe und wieder Tote und Verletzte.
Eine gewaltfreie Lösung erscheint jetzt nahezu ausgeschlossen, zumal letzte Woche mit General Khattiya, eine der führenden Figuren des Widerstands, von Scharfschützen vor laufender Kamera erschossen wurde. Thailands Regierung dementiert vehement, mit dem Attentat in Verbindung zu stehen. Dennoch hat dies die Erbitterung im Lager der Widerständler verstärkt; die radikalen Kräfte gewinnen dort zusehends die Oberhand.
Der Aktienmarkt in Bangkok hält sich angesichts dieser verfahrenen Situation und der teilweise bürgerkriegsähnlichen Szenen auf den Straßen weiterhin relativ stabil. Zwar gab der SET heute über 2,5 Prozent ab. Damit lag der Kursrückgang allerdings im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche in ganz Asien, wo auch der Hongkonger Hang Seng Index um knapp 2 Prozent zurückging, und der Shanghai Composite Index um mehr als 5 Prozent einbrach. Somit kann von einer Underperformance Thailands weiterhin nicht gesprochen werden. Stattdessen gibt es dort viel spekulatives Kapital, das Rücksetzer immer wieder zum Einstieg nutzt.
Im April waren es noch vor allem die Auslandsanleger, die in Thailand massiv zukauften. Mittlerweile haben die Investoren aus Übersee aber wieder Reißaus genommen, und es sind vor allem die heimischen Marktteilnehmer, die auf der Käuferseite stehen. Viele von ihnen sehnen zynischerweise eine gewalttätige Lösung geradezu herbei.
Im Kalkül der Marktteilnehmer vor Ort wird das Militär in den kommenden Tagen brutal auf Bangkoks Straßen aufräumen. Damit wäre die monatelange Unsicherheit und Ungewissheit dann beendet. Der Riss durch Thailands Gesellschaft wäre damit zwar keineswegs gekittet, würde aber an der Börse zunehmend in Vergessenheit geraten. Dies würde die Investoren dann wieder auf die sehr günstigen Bewertungen an der Börse Thailand aufmerksam werden lassen; die Kehrtwende nach oben wäre nur noch eine Frage der Zeit. Ohnehin sind den meisten Börsianern in Bangkok Ruhe und Ordnung wichtiger als eine faire politische Lösung.
Thailändische Aktien glänzen derzeit in der Tat mit niedrigen Bewertungen; gleichzeitig verfügen die Unternehmen über gute Zukunftsperspektiven. Die Gewaltszenen auf Bangkoks Straßen trüben die Freude aber ganz erheblich. In den kommenden Wochen ist weiterhin mit einer sehr volatilen Entwicklung zu rechnen. Wir halten Sie an dieser Stelle hierzu weiter auf dem Laufenden.
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