Euro am Sonntag |
25.12.2016 07:00:01
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Ein Auto aus dem 3-D-Drucker
von Masahiko Inada, Gastautor von Euro am Sonntag
In meiner Kindheit gab es in meiner Heimatstadt Osaka unzählige kleine und mittelständische Handwerksbetriebe und Fabriken. Im Lauf der Zeit habe ich mit ansehen müssen, wie die meisten von ihnen durch die Globalisierung der Fertigungsindustrie und einen weltweiten Preiskampf zugrunde gingen. Aus dieser Erfahrung habe ich eine zentrale Erkenntnis gewonnen, die zur Grundlage meiner unternehmerischen Ambitionen wurde: Nicht nur meine Heimatstadt, sondern auch mein Heimatland Japan muss die führende technologische Kraft werden. Nur so kann Japan auch in Zukunft eine wichtige Wirtschaftsmacht bleiben.Zu Japans Stärken gehört der
Die vierte industrielle Revolution ist weltweit in vollem Gang. Japan ebnet den Weg für Innovationen und Exzellenz beim Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) und Robotics. Mit unserem Unternehmen Kabuku haben wir - davon sind wir überzeugt - Japan an die Spitze von IoT und 3-D-Druck gebracht.
Wir entwerfen Fertigungsprozesse neu, indem wir unseren Kunden innovative Cloud Services, Produktions- und Distributionsnetzwerke und einen digitalen Marktplatz bieten. Für Autobauer Honda zum Beispiel haben wir die gesamte Karosserieverkleidung für ein experimentelles elektrisches Fahrzeug produziert. Wir arbeiten mit 3-D-Fertigungsstandorten in mehr als 30 Ländern zusammen, darunter auch Deutschland.
Eine von Japans größten Stärken liegt im Bereich der Industrieroboter. Dieser spielt bei IoT eine zentrale Rolle. Mit der Initiative Robot Revolution will die japanische Regierung das Marktvolumen für Industrieroboter von derzeit 4,5 Milliarden Euro bis 2020 verdoppeln. In diesem Jahr wurden 125 Millionen Euro durch die japanischen Ministerien zur Verfügung gestellt, um den Bereich Robotics zu fördern. Gleichzeitig arbeitet der Staat daran, die Hürden für die Entwicklung neuer Technologien in diesem Feld zu beseitigen. Die Regierung von Premierminister Shinzo Abe fördert Industrie 4.0 und die Digitalisierung der Fertigungsindustrie. Es ist ein zentraler Baustein der Politik zur Revitalisierung der japanischen Wirtschaft.
Bei der bestmöglichen Umsetzung von Industrie 4.0 hat Deutschland für Japan eine Vorbildfunktion. Als Äquivalent zu Deutschlands Plattform Industrie 4.0 und dem US-amerikanischen IoT hat Japan mit der Robot Revolution Initiative und der Industrial Value Chain Initiative (IVI) seine eigenen Initiativen gestartet.Kleine und mittelständische
In diesen Foren werden Themen wie Standardisierung und Sicherheit genauso wie rechtliche Themen diskutiert. Aber natürlich können diese Probleme nicht auf lokaler Ebene gelöst werden, sondern bedürfen eines kooperativen Ansatzes auf internationalem Level. Deshalb haben sich Japan und Deutschland zu einer intensiven Zusammenarbeit entschlossen. Diese hat auch zum Ziel, kleine und mittelständische Unternehmen im Auslandsmarkt sowie auf ihrem Weg zur eigenen Digitalisierung zu unterstützen.
Deutschland und Japan verbindet eine lange Freundschaft, basierend auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Japan ist einer von Deutschlands wichtigsten Handelspartnern in Asien. Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern 40 Milliarden Euro. Die Kooperation zwischen Deutschland und Japan im Industriesektor reicht mehr als 150 Jahre zurück. Unsere beiden Länder befinden sich in einer ähnlichen Situation. Beide sind darauf angewiesen, ihren wirtschaftlichen Erfolg durch technologischen Vorsprung zu sichern.
Beide Länder haben eine wirtschaftliche Struktur, bei der circa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch Produktion generiert wird. Deutschland und Japan stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie steigenden Energiekosten, einem schnell voranschreitenden demografischen Wandel und einem drohenden Fachkräftemangel. Auch spielen kleine und mittelständische Unternehmen in beiden Volkswirtschaften eine zentrale Rolle und sind das Rückgrat sowohl der deutschen als auch der japanischen Ökonomie. Diese Gemeinsamkeiten sind ein starkes Fundament für eine lange währende und vertrauensvolle Partnerschaft.Deutschland und Japan müssen
Und beide Länder haben ein immenses Innovations- und Kooperationspotenzial. Auf welch vielfältige Art und Weise Japan und Deutschland zusammenarbeiten können und sollten, war auch ein Thema des durch die japanische Botschaft organisierten zweiten Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialogs, der jüngst in Berlin stattfand. Potenzielle Investoren und Partner aus beiden Ländern nutzten die Gelegenheit, um enge Kontakte zu knüpfen. Ein weiteres Aushängeschild der guten Zusammenarbeit ist die Cebit 2017, bei der Japan als Partnerland zu Gast sein wird.
Deutschland und Japan müssen diese Chancen nutzen, um die Kooperationen im Bereich Industrie 4.0 zu intensivieren. Zusammen können die beiden führenden Volkswirtschaften Europas und Asiens gemeinsame Standards definieren und den Weg zu technologischer Brillanz und globaler Weltmarktführerschaft im Bereich Industrie 4.0 ebnen.
zur Person:
Masahiko Inada, CEO und
Gründer von Kabuku
Kabuku, die führende Plattform für 3-D-Druck in Japan, wurde von Inada unter dem Namen Rinkak gegründet. Zuvor war Inada als digitaler Stratege und interaktiver Planer für die Werbeagentur Hakuhodo tätig. Er hat einen Master-Abschluss in Informatik von der Universität Tokio und ist Träger vieler Preise, darunter der Cannes Lions, der London International Award, ADFEST und der Tokyo Interactive Ad Award.
In meiner Kindheit gab es in meiner Heimatstadt Osaka unzählige kleine und mittelständische Handwerksbetriebe und Fabriken. Im Lauf der Zeit habe ich mit ansehen müssen, wie die meisten von ihnen durch die Globalisierung der Fertigungsindustrie und einen weltweiten Preiskampf zugrunde gingen. Aus dieser Erfahrung habe ich eine zentrale Erkenntnis gewonnen, die zur Grundlage meiner unternehmerischen Ambitionen wurde: Nicht nur meine Heimatstadt, sondern auch mein Heimatland Japan muss die führende technologische Kraft werden. Nur so kann Japan auch in Zukunft eine wichtige Wirtschaftsmacht bleiben.
Zu Japans Stärken gehört der
Bereich Industrieroboter
Die vierte industrielle Revolution ist weltweit in vollem Gang. Japan ebnet den Weg für Innovationen und Exzellenz beim Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) und Robotics. Mit unserem Unternehmen Kabuku haben wir - davon sind wir überzeugt - Japan an die Spitze von IoT und 3-D-Druck gebracht.
Wir entwerfen Fertigungsprozesse neu, indem wir unseren Kunden innovative Cloud Services, Produktions- und Distributionsnetzwerke und einen digitalen Marktplatz bieten. Für Autobauer Honda zum Beispiel haben wir die gesamte Karosserieverkleidung für ein experimentelles elektrisches Fahrzeug produziert. Wir arbeiten mit 3-D-Fertigungsstandorten in mehr als 30 Ländern zusammen, darunter auch Deutschland.
Eine von Japans größten Stärken liegt im Bereich der Industrieroboter. Dieser spielt bei IoT eine zentrale Rolle. Mit der Initiative Robot Revolution will die japanische Regierung das Marktvolumen für Industrieroboter von derzeit 4,5 Milliarden Euro bis 2020 verdoppeln. In diesem Jahr wurden 125 Millionen Euro durch die japanischen Ministerien zur Verfügung gestellt, um den Bereich Robotics zu fördern. Gleichzeitig arbeitet der Staat daran, die Hürden für die Entwicklung neuer Technologien in diesem Feld zu beseitigen. Die Regierung von Premierminister Shinzo Abe fördert Industrie 4.0 und die Digitalisierung der Fertigungsindustrie. Es ist ein zentraler Baustein der Politik zur Revitalisierung der japanischen Wirtschaft.
Bei der bestmöglichen Umsetzung von Industrie 4.0 hat Deutschland für Japan eine Vorbildfunktion. Als Äquivalent zu Deutschlands Plattform Industrie 4.0 und dem US-amerikanischen IoT hat Japan mit der Robot Revolution Initiative und der Industrial Value Chain Initiative (IVI) seine eigenen Initiativen gestartet.
Kleine und mittelständische
Unternehmen unterstützen
In diesen Foren werden Themen wie Standardisierung und Sicherheit genauso wie rechtliche Themen diskutiert. Aber natürlich können diese Probleme nicht auf lokaler Ebene gelöst werden, sondern bedürfen eines kooperativen Ansatzes auf internationalem Level. Deshalb haben sich Japan und Deutschland zu einer intensiven Zusammenarbeit entschlossen. Diese hat auch zum Ziel, kleine und mittelständische Unternehmen im Auslandsmarkt sowie auf ihrem Weg zur eigenen Digitalisierung zu unterstützen.
Deutschland und Japan verbindet eine lange Freundschaft, basierend auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Japan ist einer von Deutschlands wichtigsten Handelspartnern in Asien. Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern 40 Milliarden Euro. Die Kooperation zwischen Deutschland und Japan im Industriesektor reicht mehr als 150 Jahre zurück. Unsere beiden Länder befinden sich in einer ähnlichen Situation. Beide sind darauf angewiesen, ihren wirtschaftlichen Erfolg durch technologischen Vorsprung zu sichern.
Beide Länder haben eine wirtschaftliche Struktur, bei der circa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch Produktion generiert wird. Deutschland und Japan stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie steigenden Energiekosten, einem schnell voranschreitenden demografischen Wandel und einem drohenden Fachkräftemangel. Auch spielen kleine und mittelständische Unternehmen in beiden Volkswirtschaften eine zentrale Rolle und sind das Rückgrat sowohl der deutschen als auch der japanischen Ökonomie. Diese Gemeinsamkeiten sind ein starkes Fundament für eine lange währende und vertrauensvolle Partnerschaft.
Deutschland und Japan müssen
bei Industrie 4.0 kooperieren
Und beide Länder haben ein immenses Innovations- und Kooperationspotenzial. Auf welch vielfältige Art und Weise Japan und Deutschland zusammenarbeiten können und sollten, war auch ein Thema des durch die japanische Botschaft organisierten zweiten Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialogs, der jüngst in Berlin stattfand. Potenzielle Investoren und Partner aus beiden Ländern nutzten die Gelegenheit, um enge Kontakte zu knüpfen. Ein weiteres Aushängeschild der guten Zusammenarbeit ist die Cebit 2017, bei der Japan als Partnerland zu Gast sein wird.
Deutschland und Japan müssen diese Chancen nutzen, um die Kooperationen im Bereich Industrie 4.0 zu intensivieren. Zusammen können die beiden führenden Volkswirtschaften Europas und Asiens gemeinsame Standards definieren und den Weg zu technologischer Brillanz und globaler Weltmarktführerschaft im Bereich Industrie 4.0 ebnen.
zur Person:
Masahiko Inada, CEO und
Gründer von Kabuku
Kabuku, die führende Plattform für 3-D-Druck in Japan, wurde von Inada unter dem Namen Rinkak gegründet. Zuvor war Inada als digitaler Stratege und interaktiver Planer für die Werbeagentur Hakuhodo tätig. Er hat einen Master-Abschluss in Informatik von der Universität Tokio und ist Träger vieler Preise, darunter der Cannes Lions, der London International Award, ADFEST und der Tokyo Interactive Ad Award.
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