06.03.2022 20:34:38
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dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende
ROUNDUP: Tui-Großaktionär Mordaschow ordnete Beteiligung neu
HANNOVER/MOSKAU - Der russische TUI-Großaktionär Alexej Mordaschow hat seine Anteile an dem Reisekonzern noch kurz vor Verhängung der EU-Sanktionen neu geordnet. Von seiner bisher 34-prozentigen Beteiligung, die er über die Firma Unifirm im EU-Land Zypern gehalten hatte, übertrug er einen Anteil von 4,1 Prozent zu seiner russischen Holding Severgroup, wie Tui am späten Freitagabend in Hannover mitteilte. Seine Anteile an Unifirm, die er über zwei Tochtergesellschaften gehalten hatte, verkaufte er an eine Firma namens Ondero Limited auf den britischen Jungferninseln. Beides geschah demnach am 28. Februar.
ROUNDUP: Flüssiggasterminal für Brunsbüttel - Bund mit 50 Prozent beteiligt
BERLIN/BRUNSBÜTTEL - Das Signal ist deutlich: An der ersten Betreibergesellschaft für ein deutsches Terminal zum Import von Flüssigerdgas (LNG) beteiligt sich der Bund mit 50 Prozent. Nach dpa-Informationen kostet der Anteil rund 500 Millionen Euro. Es sei notwendig, die "Abhängigkeit von russischen Importen schnellstens zu verringern; spätestens der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine macht dies zwingend", wird Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in einer Mitteilung seines Hauses am Samstag zitiert.
ROUNDUP 2: Weltgrößte Kreditkartenanbieter stellen Betrieb in Russland ein
WASHINGTON - Visa, MasterCard und American Express haben wegen der russischen Invasion in die Ukraine ihre Geschäfte mit Russland ausgesetzt. Das kündigten die drei US-Konzerne am Wochenende an. Für die Kunden der drei weltgrößten Kreditkartenanbieter bedeutet das: Sie können mit von russischen Banken ausgestellten Visa-, Mastercard- oder American-Express-Kreditkarten nur noch in Russland bezahlen. Karten, die bei nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr in Russland.
ROUNDUP 4: ARD und ZDF setzen Berichterstattung aus Moskauer Studios vorerst aus
KÖLN/MAINZ - ARD und ZDF setzen die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios vorerst aus. Damit reagieren sie auf eine Gesetzesänderung, die das russische Parlament am Freitag verabschiedet hatte. Mit dieser kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden.
Puma schließt seine Läden in Russland
HERZOGENAURACH - Der Sportartikelhersteller Puma schließt seine Läden in Russland. Der operative Betrieb werde "vorübergehend eingestellt", teilte das Unternehmen am Samstag in Herzogenaurach mit. Puma betreibt in dem Land mehr als 90 Läden, die Mitarbeiterzahl gab der Sportartikelhersteller zuletzt mit über 900 an.
ROUNDUP: Smartphone-Marktführer Samsung stoppt Lieferungen nach Russland
SEOUL - Der Elektronikriese Samsung hat wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine seine Lieferungen nach Russland gestoppt. Der südkoreanische Konzern ist Marktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern. In Russland sind seine Geräte stark gefragt. Bei Smartphones etwa lag Samsungs Marktanteil nach Zahlen der Analysefirma IDC bei 34 Prozent.
Paypal klemmt Russland ab
SAN JOSE - Der Bezahldienst PayPal stoppt seine verbliebenen Dienste in Russland angesichts des Angriffskrieges in der Ukraine. Davon betroffen sind unter anderem internationale Überweisungen. Das inländische Geschäft hatte der US-Konzern bereits Mitte 2020 eingestellt. "Paypal unterstützt das ukrainische Volk und verurteilt gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft Russlands gewaltsame militärische Aggression in der Ukraine", sagte Firmenchef Dan Schulman in einer Stellungnahme am Samstag. Das Unternehmen wird in Russland noch für eine eingeschränkte Zeit Guthaben-Abhebungen von Paypal-Konten zulassen.
ROUNDUP: Wird Tesla der Hahn zugedreht? - Wasser-Urteil könnte sich auswirken
STRAUSBERG - Nach der Genehmigung des Landes Brandenburg für das Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin könnte ein Gerichtsurteil für Probleme bei der Wasserversorgung am Standort der "Gigafactory" sorgen. Wegen eines Verfahrensfehlers darf der zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) nach einer Entscheidung des Gerichts im Wasserwerk Eggersdorf kein Wasser fördern. Der Verband sprach am Samstag von einem "Fiasko". Der schlechteste Fall sei eingetreten, denn es gehe um die Gesamtmenge im Wasserwerk von 3,759 Millionen Kubikmeter im Jahr, die nun nicht gefördert werden dürfe, erklärte Sprecherin Sandra Ponesky der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn das Land jetzt nicht schnell reagiert und eine Duldung für die Wasserförderung ausstellt, bis das Verfahren nachgeholt wurde, haben wir im Prinzip nicht mehr genug für die öffentliche Trinkwasserversorgung, damit auch nicht für Tesla."
Auch Zara-Mutter Inditex schließt alle Läden in Russland
MADRID - Nach dem Rückzug zahlreicher großer Firmen stellt nun auch der Zara-Mutterkonzern Inditex wegen des Ukraine-Krieges den Betrieb in Russland bis auf Weiteres ein. Man schließe vorübergehend alle 502 Läden in Russland, teilte das spanische Unternehmen am Samstag mit. "Unter den gegenwärtigen Umständen kann die Kontinuität des Betriebs und der Geschäftsbedingungen in der Russischen Föderation nicht garantiert werden", hieß es.
Mehrere internationale Medien stellen Arbeit in Russland ein
LONDON/WASHINGTON/OTTAWA - In Reaktion auf ein neues Mediengesetz in Russland stellen mehrere internationale Sender und Agenturen ihre Arbeit in dem Land ganz oder teilweise ein. "CNN wird den Sendebetrieb in Russland einstellen, während wir die Situation und unsere nächsten Schritte weiter bewerten", erklärte ein Sprecher des US-Senders am Freitagabend (Ortszeit). Auch die britische BBC, Kanadas staatliche Rundfunkgesellschaft CBC/Radio-Canada sowie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg stoppen zunächst ihre Berichterstattung auf dem Gebiet der Russischen Föderation.
ROUNDUP/Moskauer Behörde: Facebook in Russland blockiert
MOSKAU - Die Medienaufsicht in Moskau hat die Internet-Kommunikationsplattform Facebook (Meta Platforms (ex Facebook)) in Russland blockiert. Es handele sich um eine Reaktion auf die Abschaltung mehrerer russischer Medien-Seiten bei Facebook, teilte die Behörde Roskomnadsor am Freitag in Moskau mit. Zuvor waren bereits mehrere unabhängige Medien abgeschaltet oder blockiert worden.
ROUNDUP: VW-Aufseher winken Werkspläne für Zukunftsmodell Trinity durch
WOLFSBURG - Der Aufsichtsrat von Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) hat endgültig den Bau eines neuen Werks für das künftig zentrale Elektromodell Trinity in Wolfsburg auf den Weg gebracht. Gut zwei Milliarden Euro lässt sich der Konzern die Fabrik kosten, Beginn der Arbeiten soll im Frühjahr 2023 sein. Der gänzlich neu konzipierte Fertigungsstandort wird - wie bereits in früheren Entscheidungsrunden angedeutet - in direkter Nachbarschaft des Stammsitzes hochgezogen: an der Nordseite des bisherigen Geländes im Wolfsburger Stadtteil Warmenau.
Österreichische OMV prüft Ausstieg aus russischem Gasfeld
WIEN/KIEW/MOSKAU - Der Angriff Russlands auf die Ukraine lässt auch den teilstaatlichen österreichischen Ölkonzern OMV seine Russland-Strategie überdenken. In Russland werde es künftig keine Investitionen mehr geben, die 24,99-Prozent-Beteiligung am Erdgasfeld Juschno Russkoje werde "strategisch überprüft", heißt es in einer Mitteilung am Samstagabend nach einem Vorstandsbeschluss: "Diese Überprüfung beinhaltet alle Optionen, einschließlich Möglichkeiten einer Veräußerung oder Ausstiegs". OMV hatte den Anteil 2017 vom deutschen Kraftwerksbetreiber Uniper für rund 1,7 Milliarden Euro übernommen.
Russlands Sberbank will Versorgung ohne Visa und Mastercard absichern
MOSKAU - Russlands größte Bank - die Sberbank - will auch nach der Abschaltung der Kreditkarten von Visa und MasterCard absichern, dass die Menschen mit ihren Karten bezahlen und Geld abheben können. Wer aber im Ausland lebe, solle jetzt noch rasch Geld mit den Karten abheben oder größere Ausgaben bezahlen, bevor die Systeme nicht mehr funktionierten, teilte die Bank am Sonntag mit. Die mit dem Logo Mir versehenen Geldkarten sollen den Angaben zufolge auch noch weiter in der Türkei, in Zypern und in einigen anderen Ländern funktionieren, hieß es. Mir ist ein Zahlungssystem der russischen Zentralbank.
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