18.11.2013 17:11:32

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 18.11.2013 - 17.00 Uhr

    EZB nimmt bei Bankencheck auch Staatsanleihen ins Visier

    FRANKFURT  - Die Europäische Zentralbank (EZB) will beim Bilanzcheck der Großbanken auch deren Bestand an Staatsanleihen einem Stresstest aussetzen. Es gebe aber noch keine Entscheidung, wie genau diese Papiere bewertet werden sollen, sagte EZB-Direktor Yves Mersch am Montag in Frankfurt. Bei den bisherigen Stresstests in Europa galten Staatsanleihen trotz der Schuldenkrise als risikolos. Zudem müssen die Banken für diese Papiere bislang kein teures Eigenkapital vorhalten.

USA: NAHB-Wohnungsmarktindex stagniert

    WASHINGTON  - Der US-Häusermarkt hat im November stagniert. Der NAHB-Hausmarktindex verharrte bei 54 Zähler, wie die National Association of Home Builders am Montag mitteilte. Der Oktober-Wert wurde von 55 Punkten in der Erstschätzung auf 54 Punkte nach unten revidiert. Analysten hatten für den November mit 55 Punkte gerechnet.

Gesetzlicher Mindestlohn und Mütterrente kommen - Union warnt

    BERLIN  - Union und SPD haben sich auf die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns verständigt und damit eines der strittigsten Themen der Koalitionsverhandlungen gelöst. Offen ist allerdings, wie hoch die einheitliche Lohnuntergrenze sein soll und wann sie startet. Die SPD fordert bundesweit 8,50 Euro pro Stunde.

USA: Hohe Nettokapitalabflüsse im September

    WASHINGTON  - Im September haben Anleger massiv Kapital aus den USA abgezogen. Per Saldo flossen der weltgrößten Volkswirtschaft 106,8 Milliarden US-Dollar ab, wie das Finanzministerium am Montag in Washington mitteilte. Im Vormonat waren noch revidiert 13,8 (zunächst 2,9) Milliarden Dollar abgeflossen. Die USA benötigen hingegen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.

Allianz GI: Trotz Konjunkturerholung bleibt Geldpolitik weltweit locker

    FRANKFURT  - Die weltweit lockere Geldpolitik wird laut Allianz Global Investors trotz der Konjunkturerholung länger andauern als an den Märkten erwartet. "Die damit verbundenen negativen Realzinsen erleichtern vielen Industriestaaten den Abbau ihres Schuldenbergs", sagte Andreas Utermann, Chefanlagestratege (CIO), am Montag in Frankfurt. Die sogenannte "finanzielle Repression" bleibe auch 2014 wichtigstes Thema für die Finanzmärkte.

Umfrage: Gut jeder vierte Betrieb will neue Arbeitsplätze schaffen

    BERLIN  - In Deutschland wird es nach einer Umfrage auch im nächsten Jahr zusätzliche Arbeitsplätze geben. Knapp 28 Prozent der Firmen wollen die Beschäftigung ausbauen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln am Montag in Berlin mitteilte. 16 Prozent gehen von weniger Stellen aus, wie die Forscher bei 3300 Unternehmen erfragten. Das arbeitgebernahe Institut hält an seiner Prognose fest, dass die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr um etwa 1,5 Prozent wächst - aus Sicht des IW eine Erholung im Schritttempo.

Bundesbank sieht gute Chancen für anhaltenden Konjunkturaufschwung

    FRANKFURT  - Dank der starken Binnennachfrage erwartet die Deutsche Bundesbank eine Fortsetzung des Aufschwungs in Deutschland. "Die Chancen sind günstig, dass sich die konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland in den kommenden Monaten weiter festigt", betonte die Notenbank in ihrem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass die tragenden Säulen der Binnennachfrage an Stabilität einbüßen könnten.

Bundesbank: Euro-Krisenländer stark abhängig von heimischen Banken

    FRANKFURT  - Die Abhängigkeit krisengeschwächter Euroländer von ihren heimischen Banken ist in den vergangenen beiden Jahren deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesbank in ihrem Monatsbereich vom Montag. Demnach haben Banken aus Italien ihr Engagement in Schuldtitel des italienischen Staats von 240 Milliarden Euro Ende November 2011 auf 415 Milliarden Euro Ende September 2013 ausgeweitet. Dies entspricht einem Anstieg um 73 Prozent. In Spanien beträgt der Zuwachs im selben Zeitraum sogar 81 Prozent.

Bundesbank kritisiert geplanten Mindestlohn

    FRANKFURT  - Die Bundesbank spricht sich klar gegen die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland aus. "Die gesetzliche Vorgabe einer allgemeinen Lohnuntergrenze stellt einen beträchtlichen Eingriff in die seit Jahrzehnten bestehenden Lohnfindungsstrukturen dar, der mit erheblichen Beschäftigungsrisiken verbunden sein kann", heißt es im Monatsbericht der Bundesbank vom Montag. Gegenwärtig erhielten ein Sechstel der Arbeitnehmer Stundenvergütungen von weniger als 8,50 Euro. Der Betrag entspricht der zurzeit von Union und SPD diskutierten Lohnuntergrenze. "Ein recht hoch angesetzter allgemeiner Mindestlohn dürfte Auswirkungen auf das gesamte Tarifgefüge haben und könnte weitere Lohnanhebungen anstoßen."

Bundesbank zeigt sich zuversichtlich für deutsche Wirtschaft

    FRANKFURT  - Die Bundesbank rechnet mit einer Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs. "Die Chancen sind günstig, dass sich die konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland in den kommenden Monaten weiter festigt", heißt es in ihrem Monatsbericht vom Montag. Die Binnennachfrage dürfte eine tragende Säule des Wachstums bleiben. Angesichts steigender Industrieaufträge sei auch außenwirtschaftlich mit mehr Rückenwind zu rechnen. Eine steigende Nachfrage könnte zudem die Investitionstätigkeit der Unternehmen anregen.

Nowotny sieht vorerst keinen weiteren Handlungsbedarf für die EZB

    WIEN  - Das EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sieht trotz der niedrigen Inflation im Euroraum keinen unmittelbaren zusätzlichen Handlungsbedarf für die Europäische Zentralbank (EZB). Obwohl die Inflationsrate im Oktober nur 0,7 Prozent betragen habe, sei kein weiteres unmittelbares Handeln notwendig, sagte Nowotny am Montag bei einer Konferenz der österreichischen Nationalbank. Schließlich habe die Notenbank mit der Senkung des Leitzinses auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent bereits in Voraussicht auf die Inflationsaussichten gehandelt.

Faule Kredite in Spanien steigen auf neues Rekordniveau

    MADRID  - Die Risiken für den angeschlagenen Bankensektor Spaniens steigen weiter: Im September erreichten die faulen Kredite in den Bilanzen der spanischen Banken ein neues Rekordniveau. Wie die Zentralbank am Montag in Madrid mitteilte, lag das Volumen im September bei 187,83 Milliarden Euro. Der Anteil der nicht bedienten Kredite am gesamten Kreditvolumen stieg von zuvor 12,14 Prozent auf 12,68 Prozent.

Eurozone: Überschuss in der Handelsbilanz nahezu verdoppelt

    LUXEMBURG  - Die Wirtschaft im Euroraum hat ihren Handelsüberschuss im September fast verdoppelt. Das Plus in der Handelsbilanz lag bei unbereinigt 13,1 Milliarden Euro nach revidierten 6,9 (zunächst 7,1) Milliarden Euro im Vormonat, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Bankvolkswirte hatten einen etwas stärkeren Zuwachs auf 14,5 Milliarden Euro erwartet. Während die Ausfuhren im September im Monatsvergleich saisonbereinigt um 1,0 Prozent zulegten, gingen die Einfuhren um 0,3 Prozent zurück.

Eurozone: Überschuss in der Leistungsbilanz sinkt

    FRANKFURT  - Die Leistungsbilanz des Euroraums hat im September einen kleineren Überschuss ausgewiesen als im Vormonat. Der Saldo fiel von revidiert 17,9 (zuvor 17,4) auf 13,7 Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte. Der Rückgang geht unter anderem auf ein geringeres Plus in der Handels- und in der Einkommensbilanz zurück.

Chinas Immobilienpreise steigen weiter rasant

    PEKING  - Der chinesische Immobilienmarkt zeigt nach wie vor Anzeichen einer Überhitzung. Nach Daten der nationalen Statistikbehörde vom Montag stiegen die Hauspreise im Oktober in 69 der 70 größten Städte des Landes im Jahresvergleich. Dieses Verhältnis zeigt sich bereits seit einem halben Jahr Monat für Monat. Dabei fiel der Oktober-Zuwachs in 16 Metropolen zweistellig aus. Im September hatte die Behörde dagegen nur in 13 Großstädten einen zweistelligen Anstieg im Jahresvergleich ermittelt.

SPD will Zusatzbeiträge abschaffen - Union stemmt sich dagegen

    BERLIN  - Der Streit um die künftige Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen ist zu einem weiteren heiklen Punkt in den Koalitionsverhandlungen geworden. Angesichts erwarteter Zusatzbeiträge für Millionen Krankenversicherte dringt die SPD auf Abschaffung dieser Aufschläge - die Union stemmt sich dagegen./rob/jsl

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