03.05.2013 17:19:31
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 03.05.2013 - 17.00 Uhr
WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt hat im April mit einem robusten Stellenzuwachs überrascht. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 165.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Die Markterwartungen von plus 140.000 Stellen wurden übertroffen. Darüber hinaus wurden die Zahlen für die beiden Vormonate deutlich angehoben. Dies lässt insbesondere den Monat März, als der schwache Jobaufbau zunächst stark enttäuscht hatte, in anderem Licht erscheinen. USA: ISM-Index Dienste sinkt auf tiefsten Stand seit neun Monaten
WASHINGTON - Die Stimmung der Dienstleister in den USA hat sich deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex sank von März auf April um 1,3 Punkte auf 53,1 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Freitag in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2012. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem leichten Rücksetzer auf 54,0 Punkte gerechnet.
USA: Arbeitslosenquote sinkt überraschend
WASHINGTON - In den USA ist die Arbeitslosenquote im April überraschend gesunken. Die Quote fiel um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Ende 2008. Ökonomen hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Die US-Notenbank hatte Ende 2012 beschlossen, dass sie ihre Niedrigzinspolitik fortsetzen will, bis die Quote unter die Marke von 6,5 Prozent gesunken ist.
USA: Stundenlöhne steigen wie erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die durchschnittlichen Stundenlöhne im April wie erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich habe es einen Zuwachs von 0,2 Prozent gegeben, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Im Vormonat hatten die Stundenlöhne noch stagniert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit fiel von 34,6 auf 34,4 Stunden. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.
USA: Industrie erhält deutlich weniger Aufträge
WASHINGTON - Die amerikanische Industrie hat im März einen kräftigen Rückgang an Neuaufträgen hinnehmen müssen. Das Auftragsvolumen fiel verglichen mit Februar um 4,0 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Es war der stärkste Rücksetzer seit August 2012. Die bereits pessimistischen Markterwartungen wurden verfehlt. Darüber hinaus wurde der Orderzuwachs vom Februar deutlich niedriger als bislang ausgewiesen. Anstatt eines Anstiegs um 3,0 Prozent ergibt sich nun ein Plus um lediglich 1,9 Prozent.
Nowotny erwartet vorerst keine negativen Einlagenzinsen
LONDON - Ewald Nowotny, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), hat Erwartungen an eine schnelle Einführung negativer Einlagenzinsen bei der Notenbank gebremst. Die Finanzmärkte hätten Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi zu möglichen negativen Einlagenzinsen vom Vortag "klar überinterpretiert", sagte der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) am Freitag vor Journalisten. Seiner Einschätzung nach seien Gebühren für Bankeinlagen bei der Notenbank in naher Zukunft nicht zu erwarten. Später hatte Nowotny seine am Vormittag gemachten Aussagen zu einem negativen Einlagensatz klargestellt. "Ja es gab eine Diskussion über eine Senkung des Einlagensatzes in den negativen Bereich und wir stehen dem offen gegenüber".
EU-Kommission: Eurozone schrumpft 2013 erneut - Erholung erst 2014
BRÜSSEL - Die konjunkturellen Aussichten für die Eurozone bleiben nach Einschätzung der EU-Kommission trübe: Die Kommission erwartet im Jahr 2013 den zweiten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Währungsraums werde im laufenden Jahr voraussichtlich um 0,4 Prozent schrumpfen, schreibt die Kommission am Freitag in ihrer in Brüssel veröffentlichten Frühjahrsprognose. Damit zeigt sich die Kommission noch deutlich pessimistischer als im vergangenen Herbst. Damals hatte sie noch ein Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Bereits 2012 war die Wirtschaft der Eurozone um 0,6 Prozent geschrumpft.
Eurozone: Erzeugerpreise fallen im März wie erwartet
LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Erzeugerpreise der Industrie im März wie erwartet gefallen. Im Monatsvergleich seien sie um 0,2 Prozent gesunken, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Bankvolkswirte hatten dies erwartet. Verantwortlich für den Rückgang waren vor allem die im Energiesektor rückläufigen Preise. Diese gingen zum Vormonat um 0,6 Prozent zurück. Ohne den Energiesektor wären die Preise unverändert geblieben.
Frankreich sieht sich auf gutem Weg
PARIS - Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Pierre Moscovici hat die von der EU-Kommission vorgesehene Flexibilität bei der Defizitreduzierung begrüßt. Damit würden Konjunkturrisiken besser berücksichtigt. Die Sparanstrengungen dürften nicht zum Lasten des Wachstums gehen, kommentierte er.
Geldpolitik: EZB-Direktor Coeure warnt vor Ausstieg aus Krisenmodus
GENF - Der französische EZB-Direktor Benoit Coeure hat vor einem Ende der lockeren Geldpolitik gewarnt. "Der Ausstieg aus dem Krisenmodus könnte im aktuellen Umfeld Risiken für die Finanzstabilität bergen", sagte der französische Top-Notenbanker am Freitag in Genf. Voraussetzung für einen strafferen Kurs der EZB sei ein intakter Finanzsektor.
Mersch: EZB zu weiteren Maßnahmen jeder Art bereit
BRATISLAVA - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist laut Direktor Yves Mersch bereit, falls notwendig weitere Maßnahmen zu ergreifen. "Wir sind bereit, gewöhnliche und außergewöhnliche Instrumente zu nutzen", sagte der aus Luxemburg stammende Notenbanker am Freitag in Bratislava. "Wir handeln aber nicht aus Panik heraus." Die EZB hatte am Donnerstag ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent reduziert. Laut Mersch gibt es positive Signale, dass die Fragmentierung bei der Kreditvergabe in der Eurozone nachlasse. Daher habe man den Leitzins nicht noch weiter gesenkt.
EU-Kommission will Frankreich und Spanien mehr Zeit zum Sparen geben
BRÜSSEL - Die EU-Kommission will den Defizitsündern Frankreich und Spanien wegen der Wirtschaftskrise deutlich mehr Zeit zum Sparen geben. EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte am Freitag in Brüssel, Frankreich könnte zwei zusätzliche Jahre - also bis 2015 - erhalten, um die Maastrichter Defizitgrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Im Gegenzug seien aber Reformen nötig, wie beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt. Auch das von hoher Arbeitslosigkeit gebeutelte Spanien solle im Rahmen des Defizitstrafverfahrens zwei Extra-Jahre (bis 2016) erhalten.
FT: Weidmann stimmte für EZB-Zinssenkung - Asmussen dagegen
LONDON - Bundesbankchef Jens Weidmann hat laut einem Zeitungsbericht für die jüngste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gestimmt. Das berichtet die "Financial Times" (FT) in ihrer Freitagausgabe mit Bezug auf Insider. Der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen soll demnach gegen die Reduzierung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte auf das historische Tief von 0,50 Prozent votiert haben. Asmussen hatte schon vor dem Zinsentscheid am Donnerstag wiederholt vor den Risiken noch niedriger Zinsen gewarnt. EZB-Chef Mario Draghi hatte auf der Pressekonferenz nach der Ratssitzung der Notenbanker angedeutet, dass es im Rat Stimmen gegen die Zinssenkung gab, aber auch welche für einen noch größeren Zinsschritt.
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