02.04.2013 17:13:33
|
dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 02.04.2013 - 17.00 Uhr
NIKOSIA - Der Finanzminister des finanziell schwer angeschlagenen Eurolandes Zypern, Michael Sarris, ist zurückgetreten. Er habe seinen Rücktritt beim Präsidenten Nicos Anastasiades eingereicht, sagte Sarris am Dienstag vor Journalisten. Der Präsident habe den Rücktritt akzeptiert. Weiter sagte Sarris, der Rücktritt stehe im Zusammenhang mit Untersuchungen im Rahmen der Bankenkrise in Zypern.
Zyperns Regierung: Vereinbarung mit Geldgeber-Troika steht
NIKOSIA - Noch vor dem Rücktritt von Finanzminister Michalis Sarris konnte die Regierung Zypern die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern unter Dach und Fach bringen. Dies teilte Regierungssprecher Christos Stylianides am Dienstag mit. Zu den Eckpunkten der Vereinbarung mit der Troika von EU, Europäischer Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gehöre eine Rückzahlung der Hilfskredite in Höhe von zehn Milliarden Euro über einen Zeitraum von 22 Jahren, wobei der Zinssatz bei 2,5 Prozent liege. Außerdem erhalte Zypern für die Haushaltssanierung bis 2018 Zeit, statt wie bisher vorgesehen bis 2016. Dasselbe gelte für die geplanten Privatisierungen, sagte Stylianides dem staatlichen Rundfunk Zyperns zufolge.
USA: Industrieaufträge legen kräftig zu
WASHINGTON - Der Auftragseingang in der US-Industrie hat sich stärker als erwartet vom Rückschlag zum Jahresauftakt erholen können. Im Februar hätten die Neuaufträge im Vergleich zum Vormonat um 3,0 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Es war der stärkste Anstieg seit vergangenem September. Bankvolkswirte hatten für Februar einen etwas schwächeren Anstieg um 2,9 Prozent erwartet. Zudem zeigten die revidierten Daten, dass der Rückgang im Januar mit 1,0 Prozent deutlich niedriger ausfiel als zunächst (2,0 Prozent) ermittelt.
Eurozone: Einkaufsmanagerindex Industrie sinkt auf Jahrestief
LONDON - Die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im Euroraum hat sich spürbar eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex sank von Februar auf März um 1,1 Punkte auf 46,8 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Dienstag in London mitteilte. Die Eintrübung fällt 0,2 Punkte geringer aus als zunächst ermittelt. Dennoch liegt der Indikator nun auf dem tiefsten Stand im laufenden Jahr. Die Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum von Kontraktion trennt, wurde zuletzt im Sommer 2011 überschritten.
Krisengeschüttelte Eurozone kämpft mit Rekord-Arbeitslosigkeit
LUXEMBURG/BRÜSSEL - Die Arbeitslosigkeit in den 17 Euro- Ländern hat den höchsten Stand seit elf Jahren erreicht. Im Februar waren 19,07 Millionen Menschen in der Eurozone ohne Job, 33.000 mehr als im Januar. Das meldete die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg. Damit ist wegen der andauernden Schuldenkrise ein neuer Rekordstand seit der Euro-Bargeldeinführung im Januar 2002 erreicht.
Teuerung in Deutschland schwächt sich weiter ab
WIESBADEN - Die Inflation in Deutschland ist dank sinkender Sprit- und Heizölpreise weiter auf dem Rückmarsch. Die Jahresteuerung ging von 1,5 Prozent im Februar auf 1,4 Prozent im März zurück, berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden nach vorläufigen Schätzungen. Das ist der niedrigste Stand seit Dezember 2010. Damals lag die Inflationsrate bei 1,3 Prozent. Gegenüber Februar stiegen die Verbraucherpreise allerdings um 0,5 Prozent. Vor allem Bekleidung und Schuhe wurden binnen Monatsfrist teurer.
Italien: Arbeitslosenquote sinkt erstmals seit Sommer 2012
ROM - Im Euro-Krisenland Italien ist die Arbeitslosenquote erstmals seit vergangenen Sommer wieder gesunken. Von Januar auf Februar sei die Quote von 11,7 Prozent leicht auf 11,6 Prozent gefallen, teilte die Statistikbehörde Istat am Dienstag mit. Volkswirte hatten einen weiteren Anstieg auf 11,8 Prozent erwartet. Es war der erste Rückgang der Arbeitslosenquote seit Juli 2012.
Expertengruppen in Rom beginnen Arbeit - Treffen mit Napolitano
ROM - In Italien haben zwei Expertengruppen ihre Arbeit zur Überwindung der Regierungskrise aufgenommen. Der scheidende Staatspräsident Giorgio Napolitano empfing am Dienstag die Gruppen im Quirinale-Palast in Rom, um mit ihnen über ihre Aufgabe zu sprechen. Er hatte die zehn sogenannten Weisen einberufen, damit sie mit konkreten Vorschlägen Auswege aus der Krise aufzeigen und die Basis für eine neue Regierung schaffen.
Großbritannien: Industriestimmung hellt sich schwächer als erwartet auf
LONDON - In Großbritannien hat sich die Stimmung in der Industrie nach zwei Rückschlägen in Folge wieder etwas erholt. Der Einkaufsmanagerindex sei von Februar auf März um 0,4 Punkte auf 48,3 Zähler gestiegen, teilte das Chartered Institute of Purchasing Managers (CIPS) am Dienstag in London mit. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einem etwas stärkeren Anstieg auf 48,7 Punkte gerechnet. Der Indikator liegt weiter unter der Grenze von 50 Zählern, die Wachstum von Kontraktion trennt.
Trotz Atomwende: Deutschland steigert Stromexport
WIESBADEN/BERLIN - Deutschland hat trotz der Abschaltung von acht Atomkraftwerken im vergangenen Jahr so viel Strom in das Ausland exportiert wie zuletzt vor fünf Jahren. Der Überschuss war mit netto 22,8 Terawattstunden (TWh) fast viermal so hoch wie noch im Jahr 2011, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit.
Angst vor Staatspleite: Investoren stoßen argentinische Anleihen ab
BUENOS AIRES/NEW YORK/FRANKFURT - Argentinische Staatsanleihen haben zum Wochenauftakt massive Kursverluste verzeichnet. Im Gegenzug kletterten die Renditen auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Grund für das Misstrauen der Anleger ist die jüngste Entwicklung im Rechtsstreit des südamerikanischen Landes mit aggressiven Hedgefonds. Am Freitag hatte die Regierung den internationalen Gläubigern ein Kompromissangebot gemacht, dem Experten jedoch wenig Aussicht auf Erfolg bescheinigen. Einigen sich die Parteien nicht, droht Argentinien die Staatspleite.
/rob/jkr
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!