Ungeliebter Kunde |
14.11.2020 23:44:00
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Die Deutsche Bank will Donald Trump nicht länger als Kunden - die Hintergründe
• Trump Organisation schuldet dem Geldhaus noch hunderte Millionen US-Dollar
• Managerausschuss sucht nach vorzeitiger Lösung
Die Deutsche Bank will nicht mehr mit Donald Trump in Verbindung gebracht werden und ihn deshalb als Kunden loswerden. Das berichtet Reuters mit Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute hochrangige Manager. Bereits seit 1990 ist der derzeitige US-Präsident Kunde bei dem deutsche Kreditinstitut - nun soll diese langjährige Beziehung der Bank zu Trump beendet werden, nachdem diese in schlechte Presse mit hineingezogen wurde. Bereits im Jahr 2016 rief die Deutsche Bank eine Arbeitsgruppe ins Leben, um die Beziehung zu Donald Trump zu untersuchen. Doch noch steht ein Darlehen offen im Raum, dem die Trump-Organisation verpflichtet ist, berichtet die Nachrichtenagentur.
Trump-Negativpresse wirft schlechtes Licht auf Deutsche Bank
Der 2016 zum Präsidenten gewählte Immobilienmogul Donald Trump ist seit 30 Jahren Kunde bei der Deutschen Bank. Doch die Beziehung zu ihm habe bei dem deutschen Kreditinstitut einen "ernsthaften Kollateralschaden" verursacht, und zwar in Form von Negativschlagzeilen in der Presse und Untersuchungen rund um dessen Finanzen.
Dabei geriet die Deutsche Bank ins Visier der Demokratin Elizabeth Warren, die zu einer Ermittlung gegen das Kreditinstitut aufrief und Kontrollen forderte. Dabei sollen auch Antworten zu der Beziehung des Geldgebers zu Donald Trump geliefert werden, berichtet Reuters. "Sie können darauf wetten, dass ich weiterhin für Rechenschaftspflicht und die strikte Durchsetzung unserer Bankgesetze kämpfen werde, insbesondere für riesige Institutionen wie die Deutsche Bank," äußerte sie gegenüber der Nachrichtenagentur.
Da der Wahlausgang in den USA den Demokraten Joe Biden als Sieger hervorbrachte, vermuten leitende Bankmitarbeiter, dass die ins Stocken geratenen Untersuchungen des Kongresses von Trumps Finanzunterlagen wieder aufgefrischt werden könnten.
Geschäftsbeziehung zu Trump schnell beenden?
Im Rahmen dieses Szenarios erhoffen sich die Banker laut Reuters, dass die Deutsche Bank so über mehr Freiheit verfügt, die Beziehung zu Trump zu beenden. Doch noch stehe eine Millionensumme aus: Das Darlehen, das auf Trump-Eigentum geschrieben ist, läuft noch zwei Jahre, erklärten zwei Bankleute gegenüber Reuters. Die Höhe belaufe sich auf 340 Millionen US-Dollar. Insgesamt soll sich Trump bei der Deutschen Bank im Laufe der Jahre zwei Milliarden US-Dollar geliehen haben.
Um Risiken für die Region USA zu beurteilen, gibt es einen Managerausschusses der Deutschen Bank. Bei einem Treffen im vergangenen Monat wurde wohl der Fall Trump diskutiert. Zwei Banker äußerten gegenüber Reuters, es sei nach Möglichkeiten gesucht worden, die Verbindung zu dem Republikaner zu kappen. Dabei sei die Idee aufgekommen, die laufenden Kredite auf dem Sekundärmarkt weiterzuverkaufen. Allerdings schwebe diese Idee noch in der Luft. Die Schwierigkeit dabei: Es bleibe unklar, wer Interesse an Trumps Schulden und den damit verbundenen Problemen habe.
Sorgen über die Zahlungsfähigkeit klangen zwar nicht durch, doch da Trump persönlich für alle Kredite gebürgt hat, könnte das deutsche Geldhaus das Vermögen des noch amtierenden US-Präsidenten pfänden, heißt es bei Reuters. Da Donald Trump keine zweite Amtszeit gewährt wurde, sind die Optionen der Deutschen Bank etwas besser als wenn der Wahlsieg an ihn gegangen wäre.
Redaktion finanzen.at
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