13.11.2015 09:14:38
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DGAP-Zwischenmitteilung: KHD Humboldt Wedag International AG
DGAP-IRE: KHD Humboldt Wedag International AG: Zwischenmitteilung zum 30.09.2015
Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) zum 13. November 2015
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ISIN: DE0006578008 WKN: 657800 Börsenkürzel: KWG www.khd.com
Zusammenfassung der ersten neun Monate des Geschäftsjahrs 2015
- Weiterhin Zurückhaltung der Kunden bei der Auftragsvergabe
- Umsatzrückgang um 26,2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR 125,4 Mio.
- Deutlich negatives EBIT in Höhe von EUR -35,1 Mio. wegen negativer Bruttoergebnismarge, die durch Mehrkosten in einigen Aufträgen verursacht wurde
- Bestätigung der Erwartungen für die relevanten Steuerungsgrößen für das Geschäftsjahr 2015
Kennzahlen im Überblick
01.01. - 01.01. - Veränder- 30.09.2- 30.09.2- ung in EUR Mio. 015 014 in % Auftragseingang 125,8 80,2 56,9 Umsatz 125,4 169,9 * -26,2 Bruttoergebnis vom Umsatz -5,4 25,0 * Bruttoergebnis vom Umsatz (in %) -4,3 14,7 * EBIT -35,1 -0,1 * EBIT-Marge (in %) -28,0 -0,1 * EBT -28,8 1,7 * Periodenergebnis -32,1 0,0 * Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,65 0,00 * Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -35,3 -19,1 Cashflow aus Investitionstätigkeit 3,6 -51,8 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,0 ** 32,0 ** Veränderu 30.09.20 31.12.20 ng in EUR Mio. 15 14 in % Eigenkapital 178,6 211,0 * -15,4 Eigenkapitalquote (in %) 50,9 55,6 * Liquide Mittel 94,0 123,6 -23,9 Intercompany Darlehen *** 100,0 100,0 0,0 Net Working Capital -0,5 3,3 * Auftragsbestand 207,5 207,1 * 0,2 Mitarbeiter 745 777 -4,1
* Der KHD Konzern hat im Halbjahresfinanzbericht 2015 rückwirkend die Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz sowie die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2014 gemäß IAS 8.41ff. korrigiert. Als Folge der Korrektur unterscheiden sich die in der hier vorliegenden Zwischenmitteilung veröffentlichten Vorjahreswerte von den in der Zwischenmitteilung zum 14. November 2014 bzw. im Geschäftsbericht 2014 veröffentlichten Werten. Für eine detaillierte Darstellung der durchgeführten Korrekturen verweisen wir auf die Seiten 25ff. des Halbjahresfinanzberichts 2015. ** Der Ausweis der erhaltenen Zinsen erfolgt ab dem Geschäftsjahr 2015 im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit bzw. im Cashflow aus Investitionstätigkeit. *** davon EUR 50 Mio. Darlehen mit der Möglichkeit einer kurzfristigen Fälligstellung innerhalb von 30 Tagen
Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Differenzen auftreten können.
Marktumfeld
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3,1 % (Vorjahr: 3,4 %) für das Gesamtjahr. Damit liegt die aktuelle Prognose des IWFs mit 0,2 Prozentpunkten unter der im Juli abgegebenen Schätzung. Ursächlich für diesen Rückgang sind insbesondere schwächere Rohstoffpreise, sinkende Kapitalzuflüsse in die Entwicklungsländer und der damit verbundene Druck auf deren Währungen.
Die IWF-Analyse zeigt, dass sich die regionalen Wachstumserwartungen stark voneinander unterscheiden. Anders als im Vorjahr wird insbesondere für die entwickelten Industrieländer mit einer leichten Erholung gerechnet, während absehbar ist, dass ein Wachstum in den Entwicklungsländern bereits im fünften Jahr in Folge auf relativ geringem Niveau verbleibt.
Die wesentlichen Absatzmärkte des KHD Konzerns (im Folgenden auch 'KHD' bzw. 'Konzern') zeigten in Bezug auf den Zementverbrauch sehr unterschiedliche Tendenzen:
- In Indien ist die Zementproduktion gestiegen, die Zementnachfrage ist jedoch aufgrund der langen Monsunzeit im Süden und des unerwartet starken Regens im Norden hinter den Erwartungen zurück geblieben. Zudem hat die zögerliche Entwicklung in für den Zementabsatz wesentlichen Industriebranchen (u.a. Wohnungsbau und Infrastruktur) zu einer nicht voll zufriedenstellenden Entwicklung der Nachfrage geführt.
- In Russland leidet der Bausektor unter den anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - vor allem der Abwertung des Rubels sowie die allgemein schwachen makroökonomischen Bedingungen wirken sich negativ auf Infrastrukturprojekte und damit auf den Zementverbrauch aus.
- Die Aussichten für den türkischen Zementmarkt sind rückläufig. Grund für den Rückgang sind Überkapazitäten in der Zementproduktion, geringere Zementexporte in den Nahen Osten bzw. Nordafrika aufgrund der geopolitischen Spannungen sowie die Rezession in Russland. Trotzdem haben mehrere Zementhersteller Erweiterungsinvestitionen angekündigt.
- In den USA wächst der Zementverbrauch weiter und es wird daher ein weiterer Anstieg der Zementpreise erwartet.
Wesentliche Ereignisse und Geschäfte im Mitteilungszeitraum
- Neue Aufträge aus Russland
Die ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau ('ZAB'), Dessau, eine Tochtergesellschaft der KHD Humboldt Wedag International AG hat am 11. September 2015 mehrere Aufträge im Gesamtwert von über EUR 100 Mio. über die Lieferung von Ausrüstung sowie Dienstleistungen für eine neue Zementanlage unterschrieben. Die Anlage wird eine Produktionskapazität von 4.500 Tonnen Zementklinker pro Tag haben und wird in der Nordkaukasusregion in Russland entstehen. Die Aufträge werden im Auftragseingang erfasst, sobald die Bedingungen zur Freigabe der Auftragsbearbeitung erfüllt sind.
- Darlehensvertrag mit der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt
Am 30. September 2015 haben die KHD Humboldt Wedag International AG und die Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt am Main, einen Darlehensvertrag in Höhe von EUR 25 Mio. unterzeichnet. Das Darlehen hat eine fest vereinbarte Laufzeit und ist im Oktober 2018 zur Rückzahlung fällig. Es wird zur Stärkung des operativen Geschäftsbetriebs der US-amerikanischen Tochter verwendet.
Die Zinsen des bei der Bank of China aufgenommenen Darlehens liegen deutlich unter dem Zinssatz, den die KHD auf ihre an die AVIC International (HK) Group Ltd. gewährten Darlehen erhält.
Allgemeine Geschäftsentwicklung
In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015 belief sich der Auftragseingang auf EUR 125,8 Mio. Er liegt damit deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres (EUR 80,2 Mio.), ist jedoch weiterhin nicht zufriedenstellend. Im Segment Capex wurden mehrere Investitionsentscheidungen von Kunden in das erste Quartal 2016 verschoben. Aufgrund des herausfordernden Marktumfelds rechnet KHD damit, dass die Auftragseingänge in den letzten Monaten des Geschäftsjahres unter den ursprünglichen Zielen sein werden. Aufgrund von zeitlichen Verzögerungen bei der Auftragsvergabe wird der prognostizierte Auftragseingang für das Geschäftsjahr 2015 nicht erreicht werden. Im Geschäftsbereich Capex konnten in den ersten drei Quartalen 2015 insgesamt Aufträge mit einem Gesamtvolumen von EUR 91,8 Mio. gewonnen werden. Dies ist ein Anstieg um 139,1 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (EUR 38,4 Mio.). Das Ersatzteil- und Servicegeschäft (Segment Parts & Services) leistete weiterhin einen soliden Beitrag zum Auftragseingang in Höhe von EUR 34,0 Mio. Der Vorjahreswert von EUR 41,8 Mio. konnte jedoch nicht erreicht werden.
Der Auftragseingang der ersten drei Quartale des Geschäftsjahres entspricht annährend dem erwirtschafteten Umsatz aus der Abarbeitung der laufenden Aufträge in Höhe von EUR 125,4 Mio. Insoweit verbleibt der Auftragsbestand zum 30. September 2015 mit EUR 207,5 auf dem Niveau zum 31. Dezember 2014 (EUR 207,1 Mio.) und erreicht - anders als zum 30. Juni 2015 - wieder einen Wert über EUR 200 Mio.
Ertragslage Konzern
Die Umsatzerlöse sanken im Vergleich zum Vorjahr (EUR 169,9 Mio.) um 26,2 % auf EUR 125,4 Mio. Ursächlich für diesen Rückgang ist der geringe Auftragsbestand zu Beginn des Geschäftsjahres. Bedeutende Umsatzbeiträge leisteten im Berichtszeitraum vor allem Projekte in Russland und Nordamerika. Insbesondere aufgrund unerwarteter Herausforderungen und damit verbundener Mehrkosten bei der Abwicklung einzelner Großprojekte sank die Bruttoergebnismarge deutlich auf nunmehr EUR -5,4 Mio. (Vorjahr: EUR 25,0 Mio.). Derzeit verhandelt die KHD mit einzelnen Kunden und Lieferanten über Auftragserhöhungen bzw. die Weiterbelastung dieser Mehrkosten. Aus diesen Verhandlungen ergibt sich die Chance, dass Teile der angefallenen Mehrkosten vergütet werden und sich somit das Periodenergebnis der KHD verbessert. Einige dieser Verhandlungen sollen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 bereits hinreichend konkretisiert sein, um eine Auswirkung auf den Konzernabschluss 2015 zu haben. Insgesamt zeigt der Auftragsbestand, der in Vorjahren bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurde, keine befriedigende Margenqualität.
Die Vertriebsaufwendungen gingen gegenüber den ersten neun Monaten des Jahres 2014 um 7,9 % von EUR 7,6 Mio. auf EUR 7,0 Mio. zurück. Die Vertriebsaktivitäten fokussieren sich weiterhin auf strategisch wichtige Projekte in den Kernmärkten der KHD. Die Verwaltungsaufwendungen sind mit EUR 13,5 Mio. (Vorjahr: EUR 13,2 Mio.) trotz Belastungen aus Einmaleffekten annährend konstant. Die sonstigen Aufwendungen sind mit EUR 12,7 Mio. (Vorjahr: EUR 5,3 Mio.) deutlich gestiegen. Neben Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von EUR 3,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,3 Mio.) enthalten sie insbesondere Leerkosten von EUR 2,7 Mio. (Vorjahr: EUR 0,0 Mio.), Aufwendungen aus Marktwertänderungen von Devisentermingeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen (EUR 2,4 Mio., Vorjahr: EUR 0,0 Mio.) sowie aus Wechselkursänderungen (EUR 2,1 Mio., Vorjahr: EUR 0,4 Mio.). Den Aufwendungen aus Devisentermingeschäften und Wechselkursänderungen stehen Erträge aus Wechselkurseffekten von EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 0,4 Mio.) gegenüber, die bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise zu saldieren sind. Als Folge des geringen Auftragsbestandes war die Auslastung der operativen Bereiche in den ersten neuen Monaten nicht vollständig gegeben; die entstandenen Leerkosten von EUR 2,7 Mio. wurden aus den Herstellungskosten in die sonstigen Aufwendungen umgegliedert.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit EUR -35,1 Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert (EUR -0,1 Mio.). Die EBIT-Marge betrug damit -28,0 % (Vorjahr: -0,1 %).
Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich mit EUR 6,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr (EUR 1,7 Mio.) deutlich verbessert. Grund hierfür sind insbesondere Zinserträge von EUR 4,6 Mio. aus zwei im Geschäftsjahr 2014 ausgereichten Darlehen an die AVIC International (HK) Group Ltd. in Höhe von insgesamt EUR 100 Mio. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf EUR -28,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1,7 Mio.).
Das Periodenergebnis betrug EUR -32,1 Mio. (Vorjahr: EUR -0,0 Mio.), sodass sich ein verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie von EUR -0,65 (Vorjahr: EUR 0,00) errechnet.
Ertragslage Segmente
Zu den Umsatzerlösen im in den ersten neun Quartalen 2015 hat das Segment Capex aufgrund des niedrigeren Auftragsbestands zu Beginn des Jahres lediglich EUR 87,2 Mio. (Vorjahr: EUR 131,3 Mio.) beigetragen. Der Umsatzbeitrag des Segment Parts & Services betrug EUR 38,2 Mio. (Vorjahr: EUR 41,9 Mio.).
Während das Bruttoergebnis vom Umsatz im Segment Capex mit EUR -13,9 Mio. (Vorjahr: EUR 16,7 Mio.) durch die Abarbeitung margenschwacher Aufträge sowie in besonderem Maße durch hohe unerwartete Mehrkosten in einzelnen Aufträgen unbefriedigend ausfiel, konnte das Segment Parts & Services ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von EUR 8,5 Mio. (Vorjahr: EUR 11,6 Mio.) erzielen. Die Bruttoergebnismarge im Segment Parts & Services betrug damit 22,3 % (Vorjahr: 27,7 %); im Segment Capex konnte dagegen lediglich eine deutlich negative Marge von -15,9 % (Vorjahr: +12,7 %) erzielt werden.
Das EBIT im Segment Capex in Höhe von EUR -39,9 Mio. (Vorjahr: EUR -4,9 Mio.) ist Ausdruck der schwierigen wirtschaftlichen Rahmendbedingungen der vergangenen Jahre, der hohen unplanmäßigen Ergebnisverschlechterungen sowie der aufgrund von Unterauslastung entstandenen Leerkosten. Das EBIT im Segment Parts & Services in Höhe von EUR 4,8 Mio. (Vorjahr: EUR 8,1 Mio.) konnte das stark negative Ergebnis im Segment Capex nur zum Teil kompensieren.
Finanz- und Vermögenslage
Liquiditätsrechnung
Die Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hat sich in den neun Monaten des Geschäftsjahres von EUR 123,6 Mio. um EUR 29,6 Mio. auf EUR 94,0 Mio. deutlich reduziert. Maßgeblich war der Rückgang des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, der sich mit EUR -35,3 Mio. gegenüber dem Wert des Vorjahreszeitraums (EUR -19,1 Mio.) nochmals verschlechtert hat. Ursächlich für den starken Mittelabfluss im operativen Geschäft waren vor allem neben unerwartet hohen Zahlungen an Lieferanten als Folge von Mehrkosten in einzelnen Großprojekten auch Zahlungsverzögerungen der Kunden bei Aufträgen mit besonderen Herausforderungen in der Abwicklung.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR 3,6 Mio. (Vorjahr: EUR -51,8 Mio.) umfasst neben Mittelabflüssen aus Investitionen in den weiteren Ausbau der IT auch Mittelzuflüsse aus erhaltenen Zinsen. Die erhaltenen Zinsen resultieren aus den zwei im Geschäftsjahr 2014 ausgereichten Darlehen an die AVIC International (HK) Group Ltd. in Höhe von insgesamt EUR 100 Mio. und wurden in der Vergleichsperiode des Vorjahres unter dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten in Höhe von EUR 2,1 Mio. ergeben sich damit Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. September 2015 von nunmehr EUR 94,0 Mio.
Vermögenswerte
Die Bilanzsumme von EUR 350,8 Mio. hat sich gegenüber dem Wert zum Jahresende 2014 (EUR 379,4 Mio.) um EUR 28,6 Mio. reduziert. Wesentlicher Grund für den Rückgang der Bilanzsumme ist das Sinken der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um EUR 29,6 Mio. Während die Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo um EUR 10,1 Mio. auf EUR 46,1 Mio. deutlich gestiegen sind, sanken die Forderungen um EUR 7,6 Mio. Die übrigen kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte zeigen nur leichte Abweichungen.
Finanzierung
Auf der Passivseite erhöhten sich die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen um EUR 15,5 Mio. gegenüber dem Wert zum Jahresende 2014, während sich die kurzfristigen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten in Summe um EUR 11,1 Mio. verminderten.
Das Net Working Capital - die Differenz von Umlaufvermögen (abzüglich liquider Mittel) und kurzfristigen Verbindlichkeiten - hat sich gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2014 (EUR 3,3 Mio.) auf nunmehr EUR -0,5 Mio. verbessert. Grund für diese positive Entwicklung sind vor allem die Verminderung der Forderungen aus Lieferung und Leistungen sowie der Anstieg der Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen.
Das Eigenkapital lag bei EUR 178,6 Mio. und ist damit im Vergleich zum Jahresende 2014 (EUR 211,0 Mio.) deutlich gesunken. Wesentliche Ursache für diesen Rückgang ist das negative Periodenergebnis von EUR 32,1 Mio. Die Eigenkapitalquote zum 30. September 2015 beläuft sich damit auf 50,9 % und ist gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2014 (55,6 %) gesunken.
Risiken und Chancen
Das Risikomanagement der KHD stellt sicher, dass Veränderungen der Risikoposition rechtzeitig erkannt werden. Für konkrete Risiken wird, soweit erforderlich, durch die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Die identifizierten Risiken gefährden derzeit weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand des KHD Konzerns.
Wie bereits im Halbjahresbericht 2015 sowie im Geschäftsbericht 2014 erläutert, stellen die Projektrisiken durch die zunehmende Komplexität der vertraglichen Verpflichtungen verbunden mit der Ausweitung von Leistungsverpflichtungen und wachsenden Anforderungen der Kunden eines der zentralen Risikofelder der KHD dar. Auch unter Berücksichtigung der risikomindernden Maßnahmen verbleiben die Projektrisiken weiterhin auf hohem Niveau. Zur Mitigierung der projektbezogenen Risiken erarbeitete das Management der KHD Verbesserungen der Auftragsbearbeitung einschließlich des Projektmanagements und -controllings.
Die KHD hat im Geschäftsjahr deutliche Kostenerhöhungen in mehreren Projekten hinnehmen müssen. Derzeit verhandelt die KHD mit einzelnen Kunden und Lieferanten über Auftragserhöhungen bzw. die Weiterbelastung dieser Mehrkosten. Aus diesen Verhandlungen ergibt sich die Chance, dass Teile der angefallenen Mehrkosten vergütet werden und sich somit das Periodenergebnis der KHD verbessert. Einige dieser Verhandlungen sollen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 bereits hinreichend konkretisiert sein, um eine Auswirkung auf den Konzernabschluss 2015 zu haben.
Im Vergleich zum Geschäftsbericht 2014 und zum Halbjahresfinanzbericht 2015 haben sich zum Datum dieser Zwischenmitteilung keine weiteren wesentlich veränderten Einschätzungen zu den übrigen Risiken und Chancen ergeben. Wir verweisen auf die diesbezüglichen Abschnitte im Konzernlagebericht der KHD zum 31. Dezember 2014 (Seite 39 ff. des Konzerngeschäftsberichts) sowie im verkürzten Konzernlagebericht der KHD zum 30. Juni 2015 (Seite 12 des Halbjahresfinanzberichtes).
Ausblick
Das Wachstum in den Kernmärkten der KHD verbleibt auch mittelfristig auf moderatem Niveau. Gemäß dem Marktforschungsunternehmen CW Group wird die weltweite Zementnachfrage im Jahr 2015 um 2,7% (Vorjahr: +2,6%) auf 4,0 Milliarden Tonnen (Vorjahr: 4,1 Milliarden Tonnen) sinken. Insbesondere der chinesische Zementmarkt erweist sich als schwierig. So prognostiziert die CW Group, dass in Bezug auf die chinesische Zementnachfrage erst im Jahr 2020 wieder das Nachfrageniveau des Jahres 2014 erreicht wird. Im Ergebnis wird damit erwartet, dass die weltweite Zementnachfrage trotz eines nachhaltigen Wachstums in den USA sinken wird. Mit positiven Impulsen für das mittelfristige Wachstum des Zementverbrauchs ist aus Indien, Südostasien sowie dem Iran - unter der Annahme einer Sanktionsaufhebung - zu rechnen.
Nach dem dritten Quartal 2015 bestätigt KHD den Ausblick zum Marktumfeld und der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns und hält an der aktualisierten Prognose (wie im Halbjahresfinanzbericht 2015 veröffentlicht) in Bezug auf die relevanten Steuerungsgrößen fest, mit Ausnahme des Auftragseingangs, der 60 - 70 % über dem Wert des Geschäftsjahres 2014 erwartet wird.
Die Einhaltung der abgegebenen Ergebnisprognose ist beeinflusst durch die derzeit laufenden Verhandlungen mit einzelnen Kunden und Lieferanten über Auftragserhöhungen bzw. die Weiterbelastung von Mehrkosten in mehreren Großprojekten. Der Fortgang dieser Verhandlung kann wesentlichen Einfluss auf die prognostizierten Werte Umsatz, Bruttoergebnis, EBIT, EBIT-Marge sowie EBT haben.
Unabhängig vom Fortgang dieser Verhandlungen und trotz der erheblichen Ergebnis- und Liquiditätsbelastungen bleibt die Finanz- und Vermögenslage der KHD weitgehend stabil. Die nach wie vor komfortable Liquiditätssituation sowie die hohe Eigenkapitalquote verleihen der KHD die notwendige Flexibilität, um schwierige Marktphasen sowie die derzeit unbefriedigende Ertragslage erfolgreich zu meistern. Trotz der unvorteilhaften Markt- und Margensituation ist die KHD davon überzeugt, mittelfristig eine erfolgreiche Trendwende zu erreichen. Wir werden unser Leistungs- und Produktportfolio weiterentwickeln und Chancen auf internes und externes Wachstum nutzen.
Köln, den 13. November 2015
Der Vorstand
gez. Johan Cnossen gez. Jürgen Luckas gez. Yizhen Zhu gez. Daniel Uttelbach
Disclaimer:
Die Zwischenmitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen über erwartete Entwicklungen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den hier formulierten Aussagen abweichen.
13.11.2015 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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KHD Humboldt Wedag International AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
13.11.2015 09:14
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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KHD Humboldt Wedag
International AG, Köln
Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) zum 13. November 2015
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ISIN: DE0006578008 WKN: 657800 Börsenkürzel: KWG www.khd.com
Zusammenfassung der ersten neun Monate des Geschäftsjahrs 2015
- Weiterhin Zurückhaltung der Kunden bei der Auftragsvergabe
- Umsatzrückgang um 26,2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR 125,4 Mio.
- Deutlich negatives EBIT in Höhe von EUR -35,1 Mio. wegen negativer Bruttoergebnismarge, die durch Mehrkosten in einigen Aufträgen verursacht wurde
- Bestätigung der Erwartungen für die relevanten Steuerungsgrößen für das Geschäftsjahr 2015
Kennzahlen im Überblick
01.01. - 01.01. - Veränder- 30.09.2- 30.09.2- ung in EUR Mio. 015 014 in % Auftragseingang 125,8 80,2 56,9 Umsatz 125,4 169,9 * -26,2 Bruttoergebnis vom Umsatz -5,4 25,0 * Bruttoergebnis vom Umsatz (in %) -4,3 14,7 * EBIT -35,1 -0,1 * EBIT-Marge (in %) -28,0 -0,1 * EBT -28,8 1,7 * Periodenergebnis -32,1 0,0 * Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,65 0,00 * Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -35,3 -19,1 Cashflow aus Investitionstätigkeit 3,6 -51,8 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,0 ** 32,0 ** Veränderu 30.09.20 31.12.20 ng in EUR Mio. 15 14 in % Eigenkapital 178,6 211,0 * -15,4 Eigenkapitalquote (in %) 50,9 55,6 * Liquide Mittel 94,0 123,6 -23,9 Intercompany Darlehen *** 100,0 100,0 0,0 Net Working Capital -0,5 3,3 * Auftragsbestand 207,5 207,1 * 0,2 Mitarbeiter 745 777 -4,1
* Der KHD Konzern hat im Halbjahresfinanzbericht 2015 rückwirkend die Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz sowie die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2014 gemäß IAS 8.41ff. korrigiert. Als Folge der Korrektur unterscheiden sich die in der hier vorliegenden Zwischenmitteilung veröffentlichten Vorjahreswerte von den in der Zwischenmitteilung zum 14. November 2014 bzw. im Geschäftsbericht 2014 veröffentlichten Werten. Für eine detaillierte Darstellung der durchgeführten Korrekturen verweisen wir auf die Seiten 25ff. des Halbjahresfinanzberichts 2015. ** Der Ausweis der erhaltenen Zinsen erfolgt ab dem Geschäftsjahr 2015 im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit bzw. im Cashflow aus Investitionstätigkeit. *** davon EUR 50 Mio. Darlehen mit der Möglichkeit einer kurzfristigen Fälligstellung innerhalb von 30 Tagen
Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Differenzen auftreten können.
Marktumfeld
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3,1 % (Vorjahr: 3,4 %) für das Gesamtjahr. Damit liegt die aktuelle Prognose des IWFs mit 0,2 Prozentpunkten unter der im Juli abgegebenen Schätzung. Ursächlich für diesen Rückgang sind insbesondere schwächere Rohstoffpreise, sinkende Kapitalzuflüsse in die Entwicklungsländer und der damit verbundene Druck auf deren Währungen.
Die IWF-Analyse zeigt, dass sich die regionalen Wachstumserwartungen stark voneinander unterscheiden. Anders als im Vorjahr wird insbesondere für die entwickelten Industrieländer mit einer leichten Erholung gerechnet, während absehbar ist, dass ein Wachstum in den Entwicklungsländern bereits im fünften Jahr in Folge auf relativ geringem Niveau verbleibt.
Die wesentlichen Absatzmärkte des KHD Konzerns (im Folgenden auch 'KHD' bzw. 'Konzern') zeigten in Bezug auf den Zementverbrauch sehr unterschiedliche Tendenzen:
- In Indien ist die Zementproduktion gestiegen, die Zementnachfrage ist jedoch aufgrund der langen Monsunzeit im Süden und des unerwartet starken Regens im Norden hinter den Erwartungen zurück geblieben. Zudem hat die zögerliche Entwicklung in für den Zementabsatz wesentlichen Industriebranchen (u.a. Wohnungsbau und Infrastruktur) zu einer nicht voll zufriedenstellenden Entwicklung der Nachfrage geführt.
- In Russland leidet der Bausektor unter den anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - vor allem der Abwertung des Rubels sowie die allgemein schwachen makroökonomischen Bedingungen wirken sich negativ auf Infrastrukturprojekte und damit auf den Zementverbrauch aus.
- Die Aussichten für den türkischen Zementmarkt sind rückläufig. Grund für den Rückgang sind Überkapazitäten in der Zementproduktion, geringere Zementexporte in den Nahen Osten bzw. Nordafrika aufgrund der geopolitischen Spannungen sowie die Rezession in Russland. Trotzdem haben mehrere Zementhersteller Erweiterungsinvestitionen angekündigt.
- In den USA wächst der Zementverbrauch weiter und es wird daher ein weiterer Anstieg der Zementpreise erwartet.
Wesentliche Ereignisse und Geschäfte im Mitteilungszeitraum
- Neue Aufträge aus Russland
Die ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau ('ZAB'), Dessau, eine Tochtergesellschaft der KHD Humboldt Wedag International AG hat am 11. September 2015 mehrere Aufträge im Gesamtwert von über EUR 100 Mio. über die Lieferung von Ausrüstung sowie Dienstleistungen für eine neue Zementanlage unterschrieben. Die Anlage wird eine Produktionskapazität von 4.500 Tonnen Zementklinker pro Tag haben und wird in der Nordkaukasusregion in Russland entstehen. Die Aufträge werden im Auftragseingang erfasst, sobald die Bedingungen zur Freigabe der Auftragsbearbeitung erfüllt sind.
- Darlehensvertrag mit der Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt
Am 30. September 2015 haben die KHD Humboldt Wedag International AG und die Bank of China Limited, Zweigniederlassung Frankfurt am Main, einen Darlehensvertrag in Höhe von EUR 25 Mio. unterzeichnet. Das Darlehen hat eine fest vereinbarte Laufzeit und ist im Oktober 2018 zur Rückzahlung fällig. Es wird zur Stärkung des operativen Geschäftsbetriebs der US-amerikanischen Tochter verwendet.
Die Zinsen des bei der Bank of China aufgenommenen Darlehens liegen deutlich unter dem Zinssatz, den die KHD auf ihre an die AVIC International (HK) Group Ltd. gewährten Darlehen erhält.
Allgemeine Geschäftsentwicklung
In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015 belief sich der Auftragseingang auf EUR 125,8 Mio. Er liegt damit deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres (EUR 80,2 Mio.), ist jedoch weiterhin nicht zufriedenstellend. Im Segment Capex wurden mehrere Investitionsentscheidungen von Kunden in das erste Quartal 2016 verschoben. Aufgrund des herausfordernden Marktumfelds rechnet KHD damit, dass die Auftragseingänge in den letzten Monaten des Geschäftsjahres unter den ursprünglichen Zielen sein werden. Aufgrund von zeitlichen Verzögerungen bei der Auftragsvergabe wird der prognostizierte Auftragseingang für das Geschäftsjahr 2015 nicht erreicht werden. Im Geschäftsbereich Capex konnten in den ersten drei Quartalen 2015 insgesamt Aufträge mit einem Gesamtvolumen von EUR 91,8 Mio. gewonnen werden. Dies ist ein Anstieg um 139,1 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (EUR 38,4 Mio.). Das Ersatzteil- und Servicegeschäft (Segment Parts & Services) leistete weiterhin einen soliden Beitrag zum Auftragseingang in Höhe von EUR 34,0 Mio. Der Vorjahreswert von EUR 41,8 Mio. konnte jedoch nicht erreicht werden.
Der Auftragseingang der ersten drei Quartale des Geschäftsjahres entspricht annährend dem erwirtschafteten Umsatz aus der Abarbeitung der laufenden Aufträge in Höhe von EUR 125,4 Mio. Insoweit verbleibt der Auftragsbestand zum 30. September 2015 mit EUR 207,5 auf dem Niveau zum 31. Dezember 2014 (EUR 207,1 Mio.) und erreicht - anders als zum 30. Juni 2015 - wieder einen Wert über EUR 200 Mio.
Ertragslage Konzern
Die Umsatzerlöse sanken im Vergleich zum Vorjahr (EUR 169,9 Mio.) um 26,2 % auf EUR 125,4 Mio. Ursächlich für diesen Rückgang ist der geringe Auftragsbestand zu Beginn des Geschäftsjahres. Bedeutende Umsatzbeiträge leisteten im Berichtszeitraum vor allem Projekte in Russland und Nordamerika. Insbesondere aufgrund unerwarteter Herausforderungen und damit verbundener Mehrkosten bei der Abwicklung einzelner Großprojekte sank die Bruttoergebnismarge deutlich auf nunmehr EUR -5,4 Mio. (Vorjahr: EUR 25,0 Mio.). Derzeit verhandelt die KHD mit einzelnen Kunden und Lieferanten über Auftragserhöhungen bzw. die Weiterbelastung dieser Mehrkosten. Aus diesen Verhandlungen ergibt sich die Chance, dass Teile der angefallenen Mehrkosten vergütet werden und sich somit das Periodenergebnis der KHD verbessert. Einige dieser Verhandlungen sollen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 bereits hinreichend konkretisiert sein, um eine Auswirkung auf den Konzernabschluss 2015 zu haben. Insgesamt zeigt der Auftragsbestand, der in Vorjahren bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurde, keine befriedigende Margenqualität.
Die Vertriebsaufwendungen gingen gegenüber den ersten neun Monaten des Jahres 2014 um 7,9 % von EUR 7,6 Mio. auf EUR 7,0 Mio. zurück. Die Vertriebsaktivitäten fokussieren sich weiterhin auf strategisch wichtige Projekte in den Kernmärkten der KHD. Die Verwaltungsaufwendungen sind mit EUR 13,5 Mio. (Vorjahr: EUR 13,2 Mio.) trotz Belastungen aus Einmaleffekten annährend konstant. Die sonstigen Aufwendungen sind mit EUR 12,7 Mio. (Vorjahr: EUR 5,3 Mio.) deutlich gestiegen. Neben Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von EUR 3,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,3 Mio.) enthalten sie insbesondere Leerkosten von EUR 2,7 Mio. (Vorjahr: EUR 0,0 Mio.), Aufwendungen aus Marktwertänderungen von Devisentermingeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsforderungen (EUR 2,4 Mio., Vorjahr: EUR 0,0 Mio.) sowie aus Wechselkursänderungen (EUR 2,1 Mio., Vorjahr: EUR 0,4 Mio.). Den Aufwendungen aus Devisentermingeschäften und Wechselkursänderungen stehen Erträge aus Wechselkurseffekten von EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 0,4 Mio.) gegenüber, die bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise zu saldieren sind. Als Folge des geringen Auftragsbestandes war die Auslastung der operativen Bereiche in den ersten neuen Monaten nicht vollständig gegeben; die entstandenen Leerkosten von EUR 2,7 Mio. wurden aus den Herstellungskosten in die sonstigen Aufwendungen umgegliedert.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit EUR -35,1 Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert (EUR -0,1 Mio.). Die EBIT-Marge betrug damit -28,0 % (Vorjahr: -0,1 %).
Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich mit EUR 6,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr (EUR 1,7 Mio.) deutlich verbessert. Grund hierfür sind insbesondere Zinserträge von EUR 4,6 Mio. aus zwei im Geschäftsjahr 2014 ausgereichten Darlehen an die AVIC International (HK) Group Ltd. in Höhe von insgesamt EUR 100 Mio. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf EUR -28,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1,7 Mio.).
Das Periodenergebnis betrug EUR -32,1 Mio. (Vorjahr: EUR -0,0 Mio.), sodass sich ein verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie von EUR -0,65 (Vorjahr: EUR 0,00) errechnet.
Ertragslage Segmente
Zu den Umsatzerlösen im in den ersten neun Quartalen 2015 hat das Segment Capex aufgrund des niedrigeren Auftragsbestands zu Beginn des Jahres lediglich EUR 87,2 Mio. (Vorjahr: EUR 131,3 Mio.) beigetragen. Der Umsatzbeitrag des Segment Parts & Services betrug EUR 38,2 Mio. (Vorjahr: EUR 41,9 Mio.).
Während das Bruttoergebnis vom Umsatz im Segment Capex mit EUR -13,9 Mio. (Vorjahr: EUR 16,7 Mio.) durch die Abarbeitung margenschwacher Aufträge sowie in besonderem Maße durch hohe unerwartete Mehrkosten in einzelnen Aufträgen unbefriedigend ausfiel, konnte das Segment Parts & Services ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von EUR 8,5 Mio. (Vorjahr: EUR 11,6 Mio.) erzielen. Die Bruttoergebnismarge im Segment Parts & Services betrug damit 22,3 % (Vorjahr: 27,7 %); im Segment Capex konnte dagegen lediglich eine deutlich negative Marge von -15,9 % (Vorjahr: +12,7 %) erzielt werden.
Das EBIT im Segment Capex in Höhe von EUR -39,9 Mio. (Vorjahr: EUR -4,9 Mio.) ist Ausdruck der schwierigen wirtschaftlichen Rahmendbedingungen der vergangenen Jahre, der hohen unplanmäßigen Ergebnisverschlechterungen sowie der aufgrund von Unterauslastung entstandenen Leerkosten. Das EBIT im Segment Parts & Services in Höhe von EUR 4,8 Mio. (Vorjahr: EUR 8,1 Mio.) konnte das stark negative Ergebnis im Segment Capex nur zum Teil kompensieren.
Finanz- und Vermögenslage
Liquiditätsrechnung
Die Summe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hat sich in den neun Monaten des Geschäftsjahres von EUR 123,6 Mio. um EUR 29,6 Mio. auf EUR 94,0 Mio. deutlich reduziert. Maßgeblich war der Rückgang des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, der sich mit EUR -35,3 Mio. gegenüber dem Wert des Vorjahreszeitraums (EUR -19,1 Mio.) nochmals verschlechtert hat. Ursächlich für den starken Mittelabfluss im operativen Geschäft waren vor allem neben unerwartet hohen Zahlungen an Lieferanten als Folge von Mehrkosten in einzelnen Großprojekten auch Zahlungsverzögerungen der Kunden bei Aufträgen mit besonderen Herausforderungen in der Abwicklung.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR 3,6 Mio. (Vorjahr: EUR -51,8 Mio.) umfasst neben Mittelabflüssen aus Investitionen in den weiteren Ausbau der IT auch Mittelzuflüsse aus erhaltenen Zinsen. Die erhaltenen Zinsen resultieren aus den zwei im Geschäftsjahr 2014 ausgereichten Darlehen an die AVIC International (HK) Group Ltd. in Höhe von insgesamt EUR 100 Mio. und wurden in der Vergleichsperiode des Vorjahres unter dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten in Höhe von EUR 2,1 Mio. ergeben sich damit Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. September 2015 von nunmehr EUR 94,0 Mio.
Vermögenswerte
Die Bilanzsumme von EUR 350,8 Mio. hat sich gegenüber dem Wert zum Jahresende 2014 (EUR 379,4 Mio.) um EUR 28,6 Mio. reduziert. Wesentlicher Grund für den Rückgang der Bilanzsumme ist das Sinken der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um EUR 29,6 Mio. Während die Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo um EUR 10,1 Mio. auf EUR 46,1 Mio. deutlich gestiegen sind, sanken die Forderungen um EUR 7,6 Mio. Die übrigen kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte zeigen nur leichte Abweichungen.
Finanzierung
Auf der Passivseite erhöhten sich die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen um EUR 15,5 Mio. gegenüber dem Wert zum Jahresende 2014, während sich die kurzfristigen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten in Summe um EUR 11,1 Mio. verminderten.
Das Net Working Capital - die Differenz von Umlaufvermögen (abzüglich liquider Mittel) und kurzfristigen Verbindlichkeiten - hat sich gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2014 (EUR 3,3 Mio.) auf nunmehr EUR -0,5 Mio. verbessert. Grund für diese positive Entwicklung sind vor allem die Verminderung der Forderungen aus Lieferung und Leistungen sowie der Anstieg der Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen.
Das Eigenkapital lag bei EUR 178,6 Mio. und ist damit im Vergleich zum Jahresende 2014 (EUR 211,0 Mio.) deutlich gesunken. Wesentliche Ursache für diesen Rückgang ist das negative Periodenergebnis von EUR 32,1 Mio. Die Eigenkapitalquote zum 30. September 2015 beläuft sich damit auf 50,9 % und ist gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2014 (55,6 %) gesunken.
Risiken und Chancen
Das Risikomanagement der KHD stellt sicher, dass Veränderungen der Risikoposition rechtzeitig erkannt werden. Für konkrete Risiken wird, soweit erforderlich, durch die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Die identifizierten Risiken gefährden derzeit weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand des KHD Konzerns.
Wie bereits im Halbjahresbericht 2015 sowie im Geschäftsbericht 2014 erläutert, stellen die Projektrisiken durch die zunehmende Komplexität der vertraglichen Verpflichtungen verbunden mit der Ausweitung von Leistungsverpflichtungen und wachsenden Anforderungen der Kunden eines der zentralen Risikofelder der KHD dar. Auch unter Berücksichtigung der risikomindernden Maßnahmen verbleiben die Projektrisiken weiterhin auf hohem Niveau. Zur Mitigierung der projektbezogenen Risiken erarbeitete das Management der KHD Verbesserungen der Auftragsbearbeitung einschließlich des Projektmanagements und -controllings.
Die KHD hat im Geschäftsjahr deutliche Kostenerhöhungen in mehreren Projekten hinnehmen müssen. Derzeit verhandelt die KHD mit einzelnen Kunden und Lieferanten über Auftragserhöhungen bzw. die Weiterbelastung dieser Mehrkosten. Aus diesen Verhandlungen ergibt sich die Chance, dass Teile der angefallenen Mehrkosten vergütet werden und sich somit das Periodenergebnis der KHD verbessert. Einige dieser Verhandlungen sollen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 bereits hinreichend konkretisiert sein, um eine Auswirkung auf den Konzernabschluss 2015 zu haben.
Im Vergleich zum Geschäftsbericht 2014 und zum Halbjahresfinanzbericht 2015 haben sich zum Datum dieser Zwischenmitteilung keine weiteren wesentlich veränderten Einschätzungen zu den übrigen Risiken und Chancen ergeben. Wir verweisen auf die diesbezüglichen Abschnitte im Konzernlagebericht der KHD zum 31. Dezember 2014 (Seite 39 ff. des Konzerngeschäftsberichts) sowie im verkürzten Konzernlagebericht der KHD zum 30. Juni 2015 (Seite 12 des Halbjahresfinanzberichtes).
Ausblick
Das Wachstum in den Kernmärkten der KHD verbleibt auch mittelfristig auf moderatem Niveau. Gemäß dem Marktforschungsunternehmen CW Group wird die weltweite Zementnachfrage im Jahr 2015 um 2,7% (Vorjahr: +2,6%) auf 4,0 Milliarden Tonnen (Vorjahr: 4,1 Milliarden Tonnen) sinken. Insbesondere der chinesische Zementmarkt erweist sich als schwierig. So prognostiziert die CW Group, dass in Bezug auf die chinesische Zementnachfrage erst im Jahr 2020 wieder das Nachfrageniveau des Jahres 2014 erreicht wird. Im Ergebnis wird damit erwartet, dass die weltweite Zementnachfrage trotz eines nachhaltigen Wachstums in den USA sinken wird. Mit positiven Impulsen für das mittelfristige Wachstum des Zementverbrauchs ist aus Indien, Südostasien sowie dem Iran - unter der Annahme einer Sanktionsaufhebung - zu rechnen.
Nach dem dritten Quartal 2015 bestätigt KHD den Ausblick zum Marktumfeld und der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns und hält an der aktualisierten Prognose (wie im Halbjahresfinanzbericht 2015 veröffentlicht) in Bezug auf die relevanten Steuerungsgrößen fest, mit Ausnahme des Auftragseingangs, der 60 - 70 % über dem Wert des Geschäftsjahres 2014 erwartet wird.
Die Einhaltung der abgegebenen Ergebnisprognose ist beeinflusst durch die derzeit laufenden Verhandlungen mit einzelnen Kunden und Lieferanten über Auftragserhöhungen bzw. die Weiterbelastung von Mehrkosten in mehreren Großprojekten. Der Fortgang dieser Verhandlung kann wesentlichen Einfluss auf die prognostizierten Werte Umsatz, Bruttoergebnis, EBIT, EBIT-Marge sowie EBT haben.
Unabhängig vom Fortgang dieser Verhandlungen und trotz der erheblichen Ergebnis- und Liquiditätsbelastungen bleibt die Finanz- und Vermögenslage der KHD weitgehend stabil. Die nach wie vor komfortable Liquiditätssituation sowie die hohe Eigenkapitalquote verleihen der KHD die notwendige Flexibilität, um schwierige Marktphasen sowie die derzeit unbefriedigende Ertragslage erfolgreich zu meistern. Trotz der unvorteilhaften Markt- und Margensituation ist die KHD davon überzeugt, mittelfristig eine erfolgreiche Trendwende zu erreichen. Wir werden unser Leistungs- und Produktportfolio weiterentwickeln und Chancen auf internes und externes Wachstum nutzen.
Köln, den 13. November 2015
Der Vorstand
gez. Johan Cnossen gez. Jürgen Luckas gez. Yizhen Zhu gez. Daniel Uttelbach
Disclaimer:
Die Zwischenmitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen über erwartete Entwicklungen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und sind naturgemäß mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den hier formulierten Aussagen abweichen.
13.11.2015 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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