17.11.2008 17:36:00
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DEVISEN/Euro fester - G20-Treffen ohne Auswirkungen
FRANKFURT (Dow Jones)--Fester ist der Euro am Montagabend aus dem europäisch dominierten Devisengeschäft gegangen. Nach dem Kurssprung über die Marke von 1,26 USD stabilisierte sich die Gemeinschaftswährung um 1,2655 USD. Händler sprachen dennoch von einem ruhigen Geschäft. Im Fokus habe mehr der Yen gestanden, nachdem Japan in die Rezession gerutscht war. In den vergangenen drei Monaten war dort die Wirtschaftsleistung zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem vorangegangenen Vierteljahr gesunken; Japan befindet sich damit definitionsgemäß in einer Rezession. Der Euro-Kurs zeigte sich indes um 122 JPY stabilisiert. Allerdings befürchten Händler hier einen weiteren Einbruch. Am Aktienmarkt werde weiter Kapital aus der Anlagewährung Euro abgezogen und in das Kreditland Japan repatriiert. Möglicherweise sei dies auf weitere Anteilsrückgaben bei Hedgefonds zurückzuführen, mutmaßten Händler.
Belastend für den US-Dollar wirkten sich die US-Konjunkturdaten aus: Hier fiel der Empire State Manufacturing Index mit 25,43 im November auf ein neues Rekordtief zurück. Auch Beschäftigung und Auftragseingänge sahen schlecht aus: Die Beschäftigungskomponente brach auf -28,92 ein, nach einem Stand im Oktober von nur -3,66 im Oktober. Die New Orders beschleunigten ihre Abwärtsbewegung. Ökonomen betrachten den Empire State Manufacturing Survey ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.
Zum britischen Pfund Sterling hat sich der Euro-Kurs mittlerweile abgekühlt. Mit 0,8432 GBP hat sich die britische Währung wieder etwas erholt. Technische Analysten erwarten jedoch einen neuen Test der Allzeittiefs. Dieser ergebe sich aus den alten Relationen zur D-Mark. Zuvor hatten eine unerwartet kräftigte Zinssenkung der Bank of England und düstere Perspektiven für die Volkswirtschaft des Landes das "Cable" von Allzeittief zu Allzeittief taumeln lassen.
Der G20-Finanzgipfel vom Wochenende habe indes keine Rolle mehr gespielt. Wer mit einer gewissen Hoffnung auf den Gipfel in Washington geblickt habe, sehe sich nun enttäuscht, hieß es von den Devisenanalysten des Bankhauses Metzler. Trotz gegenteiliger Beteuerungen der Teilnehmer - immerhin seien 90% des Bruttoinlandsprodukts der Welt anwesend gewesen - sei die Schlusserklärung kaum über allgemeine Versicherungen hinausgegangen.
"Die weltweiten Probleme sind so überwältigend, dass es eine ganze Zeit dauern wird, bis die Politik über die Feuerkraft verfügt, um gegen sie vorzugehen", sagte Stephen Jen, Global Head of Currency Research bei Morgan Stanley. "Die Trends der vergangenen Wochen werden daher wahrscheinlich anhalten. Und das bedeutet, dass der Greenback stärker werden wird."
Aus charttechnischer Perspektive ist der Euro verglichen mit dem Greenback im Bereich von 1,2440 USD unterstützt. Auf Widerstand trifft die Gemeinschaftswährung zunächst auf dem Niveau von 1,2660 USD, anschließend von 1,2762 USD.
Die Feinunze Gold ist im Londoner Nachmittags-Fixing mit 734 USD glatt festgestellt worden nach einem Vormittag-Fixing von 745 USD und 747,50 USD am Freitag.
=== Europa Europa Europa (Mo, 17.33) (Mo.,12.50) (Mo., 7.50) EUR/USD 1,2670 1,2651 1,2560 USD/JPY 96,75 96,39 96,96 EUR/JPY 122,62 122,13 121,72 EUR/GBP 0,8422 0,8483 0,8548 EUR/CHF 1,5036 1,5098 1,5068 === DJG/mod/flf (END) Dow Jones NewswiresNovember 17, 2008 11:35 ET (16:35 GMT)
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