Versuch einer Einigung |
10.03.2023 17:55:00
|
Deutsche Post-Aktie in Rot: Verdi und Post verhandeln nach Urabstimmung erneut
Bis zum späten Nachmittag wurden keine Einzelheiten aus den Gesprächen bekannt. Die Verhandlungen dauerten an, hieß es lediglich. Beobachter hielten es für möglich, dass die Verhandlungen bis in die Nacht dauern werden. Auch eine Unterbrechung und Fortsetzung am Samstag wurde für möglich gehalten. Der genaue Tagungsort wurde zunächst nicht bekannt.
In der Auseinandersetzung droht ein Streik. In einer Urabstimmung hatten sich 85,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder gegen ein Tarifangebot des Unternehmens und für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Dennoch hatte Verdi sich nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Donnerstag zu Verhandlungen bereit erklärt.
Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld für die 160 000 Tarifbeschäftigten im Stammgeschäft der Post, also der Beförderung von Briefen und Paketen in Deutschland. Die Post lehnt das als wirtschaftlich nicht tragfähig ab.
Für die Post ist die Gefahr eines unbefristeten Arbeitskampfes damit noch nicht gebannt. Sollten die Fronten in den Gesprächen verhärtet bleiben, könnte Verdi immer noch zum Streik aufrufen.
Solch einen erbitterten Arbeitskampf hatte es bei dem Logistiker in diesem Jahrtausend erst einmal gegeben, und zwar 2015. Damals waren mangels Personal massenweise Pakete und Briefe liegengeblieben. Im aktuellen Tarifkonflikt hatte es im Januar und Februar bereits zeitlich begrenzte Warnstreiks gegeben.
Verdi hatte die Post im Vorfeld der vierten Runde aufgefordert, ihr Angebot zu verbessern. Wenn sich der Konzern nicht bewege und kein "materiell deutlich verbessertes Angebot vorlegt, gehen wir nächste Woche in den Streik", sagte der Landesfachbereichsleiter von Verdi Baden-Württemberg, Andreas Henze, der Deutschen Presse-Agentur. Er ist Mitglied der Verhandlungskommission der Gewerkschaft.
Ein Unternehmenssprecher sagte, dass die Post die Möglichkeit sehe, dass es in dieser Runde zu einer Einigung komme. "Wir sollten in dieser Runde versuchen, Streiks zu vermeiden, die den Kunden und den Beschäftigten schaden würden. Wir hoffen auf einen tragfähigen Kompromiss." Die Post habe schon jetzt ein gutes Angebot auf den Tisch gelegt.
Die Post bietet bisher eine Tariferhöhung um durchschnittlich 11,5 Prozent ab 2024 in zwei Schritten, außerdem soll es ab diesem Jahr schrittweise 3000 Euro netto geben als Inflationsausgleich. Das Unternehmen will, dass der neue Tarifvertrag zwei Jahre läuft. Verdi schwebt hingegen nur eine einjährige Laufzeit bei 15 Prozent plus vor. Die Tariferhöhung würde für rund 160 000 Beschäftigte gelten, und zwar für Briefträger, Paketboten und andere Beschäftigte im Inland.
Im XETRA-Geschäft gab die Post-Aktie letztlich 1,38 Prozent auf 40,89 Euro ab.
DÜSSELDORF/BONN (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu DHL Group (ex Deutsche Post)mehr Nachrichten
17.12.24 |
Börse Europa: Euro STOXX 50 letztendlich in Rot (finanzen.at) | |
17.12.24 |
Schwacher Wochentag in Frankfurt: DAX gibt schlussendlich nach (finanzen.at) | |
17.12.24 |
DHL-Aktie tiefer: Konjunkturschwäche belastet - Post und Zoll kämpfen mit Paketmengen (dpa-AFX) | |
17.12.24 |
Anleger in Europa halten sich zurück: Euro STOXX 50 liegt am Nachmittag im Minus (finanzen.at) | |
17.12.24 |
Angespannte Stimmung in Frankfurt: LUS-DAX gibt nach (finanzen.at) | |
17.12.24 |
Schwache Performance in Frankfurt: DAX liegt im Minus (finanzen.at) | |
17.12.24 |
Barclays Capital mit Investmenttipp: Equal Weight-Note für DHL Group (ex Deutsche Post)-Aktie (finanzen.at) | |
17.12.24 |
Gewinne in Europa: Euro STOXX 50 am Mittag mit grünem Vorzeichen (finanzen.at) |
Analysen zu DHL Group (ex Deutsche Post)mehr Analysen
17.12.24 | DHL Group Equal Weight | Barclays Capital | |
11.12.24 | DHL Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.24 | DHL Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
13.11.24 | DHL Group Equal Weight | Barclays Capital | |
12.11.24 | DHL Group Neutral | UBS AG |