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21.03.2013 17:05:31

Deutsche Mobilfunker fürchten sich vor neuer Frequenzauktion

   Von Archibald Preuschat

   Die deutsche Mobilfunkbranche fürchtet sich vor einer Neuauktion von Frequenzen. Die Rechte für die Nutzung von Spektrum im 900 und 1.800 Mhz Band laufen Ende 2016 aus. Die Bundesnetzagentur will noch in diesem Jahr entscheiden, wann und wie neu auktioniert werden soll. Möglich ist, das von den vier Mobilfunkanbietern hauptsächlich für Sprachtelefonie und SMS genutzte Spektrum gemeinsam mit den erst 2020 auslaufenden UMTS-Frequenzen zu vergeben. Dafür appelliert der Verband der Telekom-Wettbewerber, kurz VATM. Ihm gehören Vodafone, Telefonica Deutschland und die KPN-Tochter E-Plus an.

   "Der deutsche Mobilfunkmarkt ist durch wirksamen Wettbewerb gekennzeichnet und es ist zurzeit kein signifikanter Markteintritt zu erwarten", heißt es im Fazit eines Gutachtens, das von Justus Haucap und Ulrich Heimeshoff vom Institut für Wettbewerbsökonomie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Auftrag des VATM erstellt wurde. Hauptargument der Branche: Müsste sie jetzt wieder viele Millionen oder gar Milliarden Euro für Frequenzen auf den Tisch legen, würde das Geld für den Netzausbau fehlen, insbesondere die flächendeckende Einführung der neuen, schnellen und extrem leistungsfähigen LTE-Mobilfunknetze.

   Frequenzauktionen können für Mobilfunker teuer werden: Im Jahre 2000 mussten die Mobilfunkunternehmen fast 51 Milliarden Euro für die sogenannten UMTS-Lizenzen auf den Tisch legen, die die Einführung der Netze für die mobile Datenübertragung möglich machten. Tatsächlich genutzt wurde die Technik aber erst Jahre später. Zehn Jahre später, bei der Versteigerung von Spektrum für die LTE-Netze, kamen nochmals 4,4 Milliarden Euro zusammen.

   Manchmal laufen Frequenzauktionen aus dem Ruder: So legten KPN, Vodafone und Telekom in den Niederlanden Ende vergangenen Jahres 3,8 Milliarden Euro für LTE-Spektrum auf den Tisch, ein Vielfaches des Erwarteten. In Tschechien wurde in diesem Monat sogar eine Frequenzauktion gestoppt, weil sie astronomische Summen einzuspielen drohte.

   Spektrum nicht auf Zeit, sondern für immer zu vergeben, lehnt die Bundesnetzagentur ab: "Frequenzen sind ein rares Gut, die kann man nicht für immer vergeben", sagte am Donnerstag ein Sprecher der Behörde.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@dowjones.com

   DJG/apr/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   March 21, 2013 11:35 ET (15:35 GMT)

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