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14.03.2016 22:08:47

Deutsche Börse und LSE schaffen Fundament für Fusion

Die Holding, unter deren Dach die Fusion von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) vollzogen werden soll, hat die Form einer Zweckgesellschaft nach niederländischem Recht, die gerne genutzt wird, um Übernahmen durch Dritte abzuwehren.

   Wie aus einer Einreichung an den zuständigen Regulierer hervorgeht, wurde die Gesellschaft mit dem Namen Stichting HLDCO123 am 7. März gegründet. Als Direktoren werden namentlich nur Marcus Lehman, bei der Deutschen Börse Head of Corporate Strategy, und Lisa Condron, Company Secretary der LSE, genannt.

   "Stichtings", niederländisch für Stiftungen, werden in wachsendem Maße von multinationalen Unternehmen genutzt, um sich unter anderem vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Diese Gesellschaften haben keine zivilrechtlichen Eigentümer, weshalb sie ihr Veto gegen mögliche Übernahmen einlegen und Vermögenswerte außer Reichweite von Konkurrenten oder Aktionären schaffen können. Rivalen oder Regierungen können keine Eigentumsrechte an Vermögenswerten geltend machen oder diese übernehmen. Das Board der neuen Gesellschaft hat die vollständige Kontrolle über die betreffenden Vermögenswerte.

   Die Deutsche Börse verhandelt aktuell mit der LSE über einen Zusammenschluss. Formal müssen die Fusionspläne am 22. März bekanntgegeben werden. Nach Angaben mit dem Vorgang vertrauter Personen könnte ein Angebot in dieser Woche mitgeteilt werden.

   Die Holdinggesellschaft des fusionierten Unternehmens soll ihren Sitz in London haben, für regulatorische Entscheidungen werden die entsprechenden britischen Behörden zuständig sein.

   Im vergangenen Jahr nutzte die niederländische Pharmagesellschaft Mylan eine "Stichting", um das 40 Milliarden US-Dollar schwere, konkurrierende Übernahmegebot von Teva Pharmaceutical Industries abzuwehren. Teva zog ihre Offerte zurück, nachdem sie das Generika-Geschäft von Allergan gekauft hatte.

   Börsenbetreiber stehen aktuell im Mittelpunkt verstärkter Übernahmebemühungen. US-Wettbewerber Intercontinental Exchange erwägt laut Wall Street Journal eine Offerte für die LSE, während die in Chicago ansässige CME ebenfalls Optionen prüfe.

   Nach Aussagen zweier informierter Personen trägt sich auch die europäische Börse Euronext mit dem Gedanken an Übernahmen, die infolge des Zusammenschlusses der Deutschen Börse mit der LSE möglich werden könnten.

   Die Deutsche Börse verfügt schon über Erfahrungen mit Stichtings. Im Jahr 2012 hatte sie eine Fusion mit der NYSE Euronext angestrebt, die aber von der EU-Kommission wegen kartellrechtlicher Bedenken verhindert wurde. Die beiden Börsenbetreiber gründeten damals eine Stichting-Holding, um "unaufgeforderte" Versuche der Kontrollübernahme oder Veränderungen im Management abzuwehren, wie es in den seinerzeit eingereichten Unterlagen hieß.

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   March 14, 2016 16:38 ET (20:38 GMT)

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