Brexit, Trump, Ölpreis 15.12.2016 13:27:00

Deutlich weniger Börsengänge 2016

So wagten sich mit 1.055 (-16 Prozent) deutlich weniger Firmen an die Börse, wie der Berater EY erhob. Das Emissionsvolumen sackte um ein Drittel auf 135 Mrd. Dollar (127 Mrd. Euro) ab.

In Wien wartet die Börse seit 2014 auf den ersten IPO. 2016 ist dennoch ein Unternehmen in Österreich an die Börse gegangen - allerdings in Stockholm. Der Videospielentwickler THQ Nordic mit Sitz in Wien notiert seit kurzem an der Nasdaq First North. Den letzten "echten" Börsengang in Wien legte der oberösterreichische Flugzeugzulieferer FACC hin.

Weltweit war die Stimmung vor allem an den Börsen in den USA und Europa schlecht. In den USA ging die Zahl der Transaktionen laut EY um 36 Prozent auf 112 Initial Public Offerings (IPO) zurück, die dabei erlöste Gesamtsumme schrumpfte um 37 Prozent auf 21,3 Mrd. Dollar. "Damit war 2016 in den USA das schlechteste IPO-Jahr seit dem Krisenjahr 2009", so der Beratungskonzern. Einer der Gründe war das Abwarten des Wahlausgangs.

In Europa war der Einbruch noch stärker. Es gab heuer nur 174 Börsenneulinge (minus 36 Prozent), die nur mehr halb so viel Geld einsammelten (31,7 Mrd. Dollar, minus 49 Prozent).

In China sank das Emissionsvolumen ebenfalls stark um 23 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar, allerdings war die Zahl der Börsengänge nur leicht rückläufig (minus 6 Prozent auf 331).

Den weltweit größten IPO legte heuer die Postal Savings Bank of China hin, die sammelte 7,6 Mrd. Dollar ein. Auf Platz zwei folgte mit 5,2 Mrd. Dollar Innogy, die Ökostrom-Abspaltung des deutschen Energiekonzerns RWE.

2017 dürfte nach Erwartung von EY-Partner Gerhard Schwartz turbulent bleiben - "mit dem Brexit und dem Ausgang der US-Wahlen werden Veränderungen erwartet, die Auswirkungen auf die Märkte und Börsenkandidaten haben. Zudem stehen in Europa wichtige Wahlen an, und die europäische Schuldenkrise könnte wieder in den Vordergrund rücken." In den USA werde der neue US-Präsident Donald Trump neue Akzente setzen.

Für den US-Börsenmarkt rechnet Schwartz dennoch mit einer Wende zum Positiven. "In den Vereinigten Staaten könnte eine Renaissance der Technologie-IPOs bevorstehen, was auch auf Europa ausstrahlen dürfte."

(Schluss) snu/sp

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