23.09.2020 13:23:41
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Bundesregierung ruft Bevölkerung zur Nutzung der Corona-Warn-App auf
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat erneut an die Bevölkerung appelliert, die Corona-Warn-App zu installieren, um damit dem zu erwartenden Anstieg der Covid-19-Infektionen zu begrenzen. Ihr komme in den kommenden Monaten eine große Bedeutung zu. "Damit wir im Herbst durch die Pandemie kommen, ist es erforderlich, Abstand zu halten, Hygieneregeln zu befolgen, Alltagsmasken zu tragen, wo das geboten ist, die Corona-Warn-App zu nutzen und zu lüften", erklärte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) auf einer Pressekonferenz zur Corona-Warn-App, die vor 100 Tagen an den Start ging.
Insgesamt hat es 18,2 Millionen Downloads der App gegeben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, die Corona-Warn-App helfe und wirke, auch wenn sie kein Allheilmittel sei, sondern ein Werkzeug unter vielen in der Pandemie. Bislang seien über die App insgesamt 1,2 Millionen Testergebnisse der Labore übermittelt worden.
"Sie ist eine der erfolgreichsten Apps weltweit", so Spahn. Zugleich appellierte er an die Nutzer der App, dass sie nach einem positiven Testergebnis auch wirklich die Information teilten. Bislang hätten fast 5.000 Nutzer ihre Kontakte gewarnt. "Eigentlich ist unser Ziel ja, dass möglichst viele direkt digital informiert werden", so Spahn. "Aber bei denen, die direkt digital informiert werden, ist es nur ein Viertel, die dann anschließend ihre Kontakte informieren. Bei denen, die die telefonische Hotline nutzen, sind es über 90 Prozent."
Telekom sieht in Warn-App digitalen Leuchtturm
Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges, dessen Unternehmen an die Entwicklung der App beteiligt ist, hält die Corona-Warn-App wegen der hohen Anzahl an Downloads für einen Rockstar. Allerdings müsse die Verbreitung und Nutzung erhöht und die Funktionalität verbessert werden. Auch das Teilen der Ergebnisse müsse noch gestärkt werden.
Die europäische Version der deutschen App werde nächste Woche übergeben. Im Oktober könne sie dann ausgerollt werden. Elf europäische Länder seien in der ersten Phase dabei: Neben Deutschland sind es Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Italien, Litauen, Niederlande, Polen und Spanien. Höttges hofft, dass Ende Oktober noch weiter Länder dazukommen.
Für den Telekom-Chef stellt die Entwicklung der Corona-Warn-App ein erfolgreiches Beispiel für eine Zusammenarbeit von staatlicher und wirtschaftlicher Ebene dar. "Natürlich freue ich mich darüber, dass wir endlich auch in Deutschland einen digitalen Leuchtturm geschaffen haben, der zeigt, dass wenn man Digitalisierung will, selbst in komplexem Umfeld, dass so was dann auch in Deutschland möglich ist", so Höttges auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit den Regierungsvertretern.
Braun appelliert an EU-Kommission
Braun appellierte in dem Zusammenhang an die Europäischen Kommission, dass auch die Schweiz angebunden werde sollte an das europäischen Warn-App-Netz, in dem durch einen Gateway die nationalen Apps miteinander verbunden werden. Aktuell bestehe die Europäische Kommission allerdings auf eine Verknüpfung der Warn-App mit einem Gesundheitsabkommen, was kurzfristig aber nicht zu erreichen sei.
Für Braun ist es "sehr wichtig", dass die Schweiz wegen ihrer zentralen Bedeutung für den Grenzverkehr auch ihre nationale App anbinden kann. Technisch sei das kein Problem. "In der Krise muss man handeln und nicht verhandeln", so Braun an die Adresse von Brüssel.
Symptom-Abfrage in der App geplant
SAP-Vorstandsmitglied Jürgen Müller, dessen Unternehmen auch an der Entwicklung der App beteiligt ist, zog ebenfalls ein positives Fazit. "Die Corona-Warn-App ist weltweit wirklich einzigartig und vorbildhaft im Hinblick auf Funktionalität, im Hinblick auf Verbreitung und im Hinblick auf den sehr hohen Datenschutz und Datensicherheit", so Müller.
Er stellte für die kommenden Wochen zwei Erweiterungen der App-Anwendung in Aussicht. Dabei geht es neben der Anbindung an das europäische Netz auch um die Symptom-Abfrage, mit der Nutzer ihr potentielles Risiko einer Corona-Infektion besser einschätzen können.
Die App, die von dem Softwaregiganten SAP und der Deutschen Telekom entwickelt wurde, verwendet einen Open-Source-Code. Sie kann kostenlos im App-Store von Apple und im Google Play Store heruntergeladen werden. Theoretisch sind 50 Millionen der insgesamt 58 Millionen Smartphones in Deutschland technisch so ausgestattet, dass sie die App downloaden können. Unterrepräsentiert bei den Downloads sind laut SAP die Android-Geräte.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
(END) Dow Jones Newswires
September 23, 2020 07:24 ET (11:24 GMT)
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