11.07.2014 12:21:00

Bulgarische Zentralbank entzog angeschlagener Corpbank die Lizenz

Die Bulgarische Nationalbank (BNB) hat der angeschlagenen Corporate Commercial Bank (Corpbank) die Lizenz entzogen. Alle Privat- und Firmenkonten der Corpbank, die verstaatlicht werden soll, werden deren Tochtergesellschaft Credit Agricole Bulgaria übertragen. Das gab BNB-Präsident Iwan Iskrow am Freitag in Sofia bekannt.

Die Aktiva des Mehrheitseigners der Corpbank sowie von Firmen und Personen, die mit ihm in Verbindung stehen, werden vom staatlichen Garantiefonds nicht gedeckt, betonte Iskrow gegenüber dem Staatsradio BNR. Die heuer im Mai von der Corpbank übernommene bulgarische Sparte der französischen Großbank Credit Agricole sei stabil und gut verwaltet worden.

Der Notenbank-Chef forderte auch die Staatsanwaltschaft auf, Ermittlungen wegen "offensichtlich gesetzwidrigem Handelns und absichtlichem Missmanagements" in der Corpbank einzuleiten. Am 20. Juni hatte die Notenbank die Kontrolle beim viertgrößten Finanzinstitut Bulgariens übernommen, nachdem die Corpbank alle Zahlungen eingestellt hatte

Seitdem haben Wirtschaftsprüfer nach den Ursachen für die Liquiditätskrise gesucht. "Es fehlen eine Reihe von Kreditunterlagen, in Summe von 3,5 Mrd. Lewa (1,79 Mrd. Euro), sie sind sehr wahrscheinlich absichtlich vernichtet worden", erklärte Zentralbank-Chef Iwan Iskrow vor Journalisten. Ein Großteil dieser Kredite sei an Personen und Unternehmen vergeben worden, die mit dem Mehrheitseigner der Corpbank, Zwetan Wassilew, sehr eng verbunden seien.

Zwetan Wassilew, der sich wegen angeblicher Morddrohungen seit Wochen in Wien aufhalten soll, wird von Medien in Bulgarien als Interessent mit dem Verkauf der Südosteuropa-Töchter der Hypo Alpe Adria in Verbindung gebracht. Teil des Konsortiums um Wassilew sei informierten Personen zufolge auch die russische Bank VTB.

(Schluss) vla/phs

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