01.11.2017 12:33:44
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Brexit auf Frankfurts Büro-Immobilienmarkt inzwischen spürbar
Zwischen einem Sechstel und einem Drittel hat sich der Flächenumsatz bei BNP Paribas Real Estate, Colliers, JLL sowie Savills in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Geschäftsführer der BNP-Tochter, José Martinez und Oliver Barth, sprechen vom besten Ergebnis der zurückliegenden 15 Jahre. Anders als in vergangenen Jahren würden auch große Flächen ab 10.000 Quadratmetern wieder nachgefragt. Der Leerstand bei Büroimmobilien habe sich binnen eines Jahres um ein Zehntel verringert, die Quote liebe bei knapp unter 10 Prozent.
Wie sich der eigentliche Brexit auf den Frankfurter Markt für Gewerbeimmobilien auswirken wird, ist dennoch noch nicht absehbar. Aktuell sei er zwar spürbar, dominiere den Markt aber nicht, heißt es bei den BNP-Experten.
Etliche Auslandsbanken haben eine Verlagerung von Geschäftsbereichen von London an den Main angekündigt. Frankfurt Main Finance rechnet mit etwa 10.000 Arbeitsplätzen, die in den nächsten Jahren hierzulande angesiedelt werden könnten. Für sie dürften etwa 100.000 bis 150.000 Quadratmeter zusätzliche Büroflächen gebraucht werden, schätzen die Experten. Mit Morgan Stanley und Goldman Sachs haben sich zwei Großbanken bereits Flächen gesichert.
Markus Kullmann, Associate Director beim Immobiliendienstleister JLL, spricht von ersten Brexit-Abschlüssen in den zurückliegenden Wochen. Die Spitzenmiete sei seit Jahresbeginn um 1 Euro auf 37,50 Euro je Quadratmeter und Monat angestiegen. Andere berichten von bis zu 41 Euro Spitzenmieten. Damit liege Frankfurt im Deutschlandvergleich deutlich vorn.
Gleichwohl rechnet Kullmann nicht mit einer Brexit-bedingten massiven Preissteigerung für die Zukunft. Dafür sei einerseits der Leerstand zu hoch und andererseits werde in den nächsten Jahren viel neue hochwertige Bürofläche auf dem Markt kommen.
Eng wird es nach Einschätzung der Experten wohl bei den gefragten Lagen im Bankenviertel. Hier ist der Büro-Leerstand mit 4 bis 6 Prozent je nach Qualität nach Einschätzung von JLL unter Umständen nur halb so hoch wie insgesamt im Großraum.
Den eigentlichen Engpass sieht Frankfurt-Main-Finance-Geschäftsführer Hubertus Väth nicht bei Büros, sondern bei den Wohnimmobilien. Vor allem erschwinglicher Wohnraum sei zu knapp, um die Familien der breiten Masse aufzunehmen. Bei Microappartments und Hochhauswohnen sehe es dagegen besser aus.
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