Börsen in Europa: Uneinheitlich, Ahold nach Zahlen schwach

Die Aktie von Aviva gewinnt in London aktuell 0,4 Prozent. Der Versicherer gab zuvor bekannt, dass er bis Ende 2010 rund 1.500 bis 1.800 Arbeitsplätze in seiner Sparte Norwich Union Insurance (NUI) abbauen wird. Ölwerte zählen angesichts des jüngsten Ölpreisanstiegs ebenfalls zu den Gewinnern. BP rücken um 1,3 Prozent, Cairn Energy um 3,9 Prozent und Royal Durch Shell um 1,3 Prozent vor. Im Minensektor verfestigen sich mitunter BHP Billiton um 2,9 Prozent und Rio Tinto um 1,6 Prozent.

Gestützt auf überaus positive Sektorenvorgaben aus Tokio geht es für Papiere des Stahlriesen ArcelorMittal in Paris um 3 Prozent nach oben. TOTAL liegen mit 0,6 Prozent im Plus. Deutliche Gewinne sind bei Gaz de France, EDF und SUEZ auszumachen.

Ahold knicken in Amsterdam nach einem positiven Auftakt um knapp 4 Prozent ein. Der Einzelhandelskonzern konnte seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal um knapp 9 Prozent steigern, was mit einer erhöhten Profitabilität auf dem Heimatmarkt zusammenhängt.

Indexstände (14:02 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.679,43 (-0,09 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.111,64 (-0,25 Prozent)

EURONEXT 100: 877,24 (+0,03 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.021,50 (+0,44 Prozent)

CAC40 (Paris): 4.911,65 (+0,09 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 32.298,00 (-0,75 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 13.163,20 (-0,57 Prozent)

SMI (Zürich): 7.511,10 (-0,74 Prozent)

ATX (Wien): 4.346,10 (+0,47 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die britische GlaxoSmithKline plc (GSK) , Europas größter Pharmakonzern, meldete heute, dass sie die Übernahme der Sirtris Pharmaceuticals Inc. für rund 720 Mio. Dollar abgeschlossen hat. Im Rahmen der Transaktion erhielten Sirtris-Aktionäre für jeden ihrer Anteilsscheine ca. 22,50 Dollar in bar. Sirtris wird nun Teil der GSK-Organisation Drug Discovery, während man weiterhin von Laboratorien in Cambridge (Massachusetts) aus als eine eigenständige Drug Discovery-Sparte operieren wird. Christoph Westphal, CEO und Vice Chairman von Sirtris, und das Management-Team behalten dabei ihre Funktionen.

Der britische Versicherer Aviva plc (ISIN GB0002162385/ WKN 854013) gab heute bekannt, dass er bis Ende 2010 rund 1.500 bis 1.800 Arbeitsplätze in seiner Sparte Norwich Union Insurance (NUI) abbauen wird. Den Angaben zufolge ist der Stellenabbau Teil einer Restrukturierung, im Rahmen derer die Geschäftsfunktionen in sieben Büros konsolidiert werden sollen. Wie der Versicherungskonzern mitteilte, sind die NUI-Geschäftsfunktionen nach einer Reihe von Fusionen und Akquisitionen sehr komplex geworden, mit zu vielen Produkten, Prozessen, Systemen und Standorten.

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold N.V. (ISIN NL0006033250/ WKN A0MZBE) meldete heute, dass er seinen Gewinn im ersten Quartal um 8,9 Prozent steigern konnte, was mit einer erhöhten Profitabilität auf dem Heimatmarkt zusammenhängt. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft kletterte um 42 Prozent. Der Umsatz fiel um 1,3 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr erhöhte der Konzern seine Prognose für die bereinigte operative Marge (Underlying Retail Operating Margin) um 30 Basispunkte auf 4,8 bis 5,3 Prozent. Die Investitionen sollen sich weiterhin auf rund 1,1 Mrd. Euro belaufen.

Die zunächst für kommenden Montag geplante Anhörung in Zusammenhang mit der Steuerhinterziehungsaffäre bei der schweizerischen UBS AG (ISIN CH0024899483/ WKN UB0BL6) in den USA ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Dies gab das zuständige Gericht am Donnerstag in Miami bekannt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich Bradley Birkenfeld, ein früherer Kundenberater der größten Bankgesellschaft Europas, bei der Anhörung schuldig bekennen wird, reichen Kunden geholfen zu haben, ihr Vermögen am amerikanischen Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Unterdessen berichtete die "New York Times" (Freitagausgabe), dass inzwischen selbst die schweizerische Großbank selbst erwägt, der amerikanischen Justiz die Namen reicher US-Kunden zu nennen. (06.06.2008/ac/n/m)