12.06.2006 14:14:00
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Börsen in Europa: Schwächer, Arcelor und Ahold im Fokus
Das Board of Directors des in Luxemburg ansässigen Stahlherstellers Arcelor hat sich heute gegen das Übernahmeangebot des niederländischen Branchenprimus Mittal Steel ausgesprochen. Die Aktionäre zeigen sich enttäuscht, so verlieren Arcelor in Paris ebenso wie Mittal in Amsterdam 1 Prozent.
Dagegen preschen Papiere von Ahold in der niederländischen Hauptstadt um 5 Prozent vor. Presseangaben zufolge will der Hedge Fonds Centaurus den Einzelhandelskonzern zerschlagen, wodurch der Wert von Ahold für die Aktionäre deutlich gesteigert werden soll. In Stockholm verlieren Papiere des Telekommunikationsausrüster Ericsson, der den Verkauf seiner Verteidigungssparte an Saab ankündigte, 1,4 Prozent. Dagegen greifen die Anleger bei Saab zu, hier geht es derzeit um knapp 3 Prozent aufwärts.
In London steigen Papiere des Juwelierhändlers Signet um knapp 5 Prozent, nachdem dieser Gespräche mit seinem amerikanischen Wettbewerber Zale über einen möglichen Zusammenschluss bestätigt hat.
Indexstände (14:00 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 3.496,08 (-0,71 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.277,59 (-0,56 Prozent)
EURONEXT 100: 811,47 (-0,54 Prozent)
FTSE 100 (London): 5.644,90 (-0,18 Prozent)
CAC40 (Paris): 4.748,16 (-0,42 Prozent)
MIB 30 (Mailand): 35.657,00 (-0,47 Prozent)
IBEX 35 (Madrid): 11.071,10 (-0,24 Prozent)
SMI (Zürich): 7.372,87 (-0,83 Prozent)
ATX (Wien): 3.460,08 (-1,02 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Der britische Juwelierhändler Signet Group plc hat heute Gespräche mit seinem amerikanischen Wettbewerber Zale Corp. bestätigt. Laut der Pressemitteilung hat es zwischen beiden Juwelierketten Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss gegeben. Die Gespräche befinden sich derzeit jedoch noch in einem sehr frühen Stadium, so dass derzeit noch keine Aussagen über eine mögliche Transaktion gemacht werden können. Am Sonntag hatte es in der Presse Spekulationen um eine mögliche Fusion der beiden Juwelierketten gegeben. Laut einem Bericht der "Mail on Sunday" haben sich Signet und Zale am Wochenende zu geheimen Verhandlungen über einen Zusammenschluss der beiden Konzerne getroffen. Laut dem Bericht soll das Volumen einer möglichen Transaktion zwischen der weltweit größten Juwelierkette Signet und Zale bei rund 2,3 Mio. Britischen Pfund (GBP) liegen.
Das Board of Directors des in Luxemburg ansässigen Stahlherstellers Arcelor S.A. (ISIN LU0140205948/ WKN 529385) hat sich heute gegen das Übernahmeangebot des niederländischen Branchenprimus Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U) ausgesprochen. Die Führungsspitze von Arcelor bezeichnete die von Mittal Steel am 19. Mai vorgelegte Übernahmeofferte als unangemessen, da diese nicht den wahren Unternehmenswert repräsentiert. Mittal Steel hatte sein Übernahmeangebot zuletzt deutlich aufgestockt und bietet den Aktionären von Arcelor eine Aktie von Mittal Steel plus 11,10 Euro in bar je Arcelor-Aktie. Alternativ können die Aktionäre von Arcelor auch zwölf eigene Aktien gegen 17 Aktien von Mittal Steel eintauschen oder eine Barabfindung in Höhe von 37,74 Euro je Arcelor-Aktie wählen. Die Bar-Komponente der Übernahmeofferte wurde dabei auf 7,6 Mrd. Euro beziffert. Anstelle der durch Mittal Steel unterbreiteten Übernahmeofferte stellt der geplante Zusammenschluss mit dem russischen Stahlkocher SeverStal nach Ansicht des Board of Directors von Arcelor in jeder Hinsicht die bessere Alternative für die Anteilseigner dar, teilte der Konzern weiter mit. Im Rahmen der geplanten Fusion mit SeverStal wird die Aktie von Arcelor mit umgerechnet 44 Euro bewertet. Das Gesamtvolumen der Fusion beläuft sich damit auf 28,1 Mrd. Euro. Die Barkomponente der Transaktion wurde inklusive der Dividendenzahlung auf 7,6 Mrd. Euro beziffert. Gleichzeitig zeigte sich Arcelor jedoch zu weiteren Gesprächen mit Mittal Steel bereit, um über eine mögliche weiter Anhebung der Übernahmeofferte zu verhandeln.
Der französische Spirituosenhersteller Remy Cointreau S.A. verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund der starken operativen Entwicklung in den Kernsegmenten ein deutliches Ergebnisplus. Dabei wurde das Ergebnis durch einen Einmaleffekt aus dem Verkauf der Marke "Bols" positiv beeinflusst. Wie der Konzern heute erklärte, lag der operative Gewinn im Gesamtjahr bei 141,8 Mio. Euro, nach 127,4 Mio. Euro im Vorjahr. Der Nettogewinn verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 49,8 Mio. Euro auf 77,8 Mio. Euro, während man beim Ergebnis je Aktie einen Anstieg von 1,13 Euro auf 1,72 Euro vorzuweisen hatte. Dabei verzeichnete der Konzern in Zusammenhang mit dem Verkauf der Marke "Bols" einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 18 Mio. Euro. Beim Konzernumsatz verbuchte Remy Cointreau einen Anstieg von 748,3 Mio. Euro auf 798,3 Mio. Euro, was einem Plus von 6,7 Prozent entspricht. Auf um Währungseffekte und Desinvestitionen bereinigter Basis lag das organische Umsatzwachstum bei 4,5 Prozent. Angesichts der starken Positionierung der Kernmarken erwartet Remy Cointreau auch für das laufende Fiskaljahr zweistellige Zuwachsraten beim operativen Ergebnis.
Der zu Activest gehörende Hedge Fonds Centaurus will Presseangaben zufolge den niederländischen Einzelhandelskonzern Ahold N.V. (Koninklijke Ahold) zerschlagen. Wie die britische Wirtschaftszeitung "The Business" am Montag unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, hat Centaurus in der Vergangenheit eine Beteiligung von 4 Prozent an Ahold erworben und dafür rund 400 Mio. Euro ausgegeben. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung gehört auch der US-amerikanische Hedge Fonds Paulson dem von Centaurus angeführten Konsortium an, der ebenfalls eine unterhalb der 5-Prozent-Marke liegende Beteiligung an dem weltweit viertgrößten Einzelhandelskonzern erworben haben soll. Das Konsortium will Ahold den Angaben zufolge in verschiedene Teile aufspalten. So sollen nach dem Willen des Investorenkonsortiums unter anderem das Einzelhandelsgeschäft von Ahold in den USA, die US-Großhandelssparte sowie die Einzelhandelsaktivitäten von Ahold in Europa künftig in eigenständige unabhängige Bereiche aufgespalten werden, hieß es weiter. Dadurch soll der Wert von Ahold für die Aktionäre deutlich gesteigert werden. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung befinden sich die Bemühungen des durch Centaurus angeführten Konsortiums derzeit jedoch noch in einer sehr frühen Phase, wobei man noch keine konkreten Schritte oder Terminplanungen ins Auge gefasst habe.
Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson (Telefonaktiebolaget LM Ericsson (B)), der weltgrößte Hersteller von Mobilfunknetzen, gab heute bekannt, dass er seine Verteidigungssparte Ericsson Microwave Systems AB (EMW) sowie seine 40-prozentige Beteiligung an der Saab Ericsson Space AB an die Saab AB verkaufen wird. Die Transaktion umfasst zudem die 20 Prozent-Beteiligung von Ericsson am IG JAS-Konsortium sowie die Anteile von Ericsson an den Joint Ventures Thales EAW Systems und Ericsson Saab Surveillance Systems AB. Nicht enthalten ist der Ericsson-Geschäftsbereich National Security und Public Safety. Zudem behält Ericsson Teile der Power Systems-Sparte. Insgesamt verbleiben damit 300 Mitarbeiter aus den beiden Bereichen beim schwedischen Telekomkonzern. Der Kaufpreis beläuft sich auf 3,8 Mrd. Schwedische Kronen (SEK) in bar, wobei ein Buchgewinn von ca. 3 Mrd. SEK erwartet wird. Die Transaktion, die im September dieses Jahres abgeschlossen werden soll, sieht den Wechsel von rund 1.250 Mitarbeitern zu Saab vor. EMW ist ein führender Hersteller von Radar-, Kommando- und Kontrollsystemen für Verteidigungsanwendungen. Der Umsatz der Sparte lag in 2005 bei rund 2 Mrd. SEK.
Wie der finnische Mobiltelefonhersteller Nokia Corp. heute bekannt gab, hat er erfahren, dass die amerikanische QUALCOMM Inc. , ein Spezialist für Mobilfunktechnologie, eine Beschwerde bei der United States International Trade Commission (ITC) eingereicht hat. Mit der Beschwerde will der US-Konzern erreichen, dass die Kommission eine Untersuchung hinsichtlich der vermeintlichen Verletzung von sechs QUALCOMM-Patenten zum GSM-Standard durch Nokia einleitet. Nokia evaluiert derzeit die Beschwerde und will entsprechend darauf reagieren. Beide Parteien haben, wie bereits kommuniziert, eine Lizenzvereinbarung geschlossen, die am 9. April 2007 abläuft. Nokia und QUALCOMM befinden sich derzeit in Verhandlungen über die Erweiterung bzw. den Ersatz der bestehenden Abkommen. Die ITC-Beschwerde ist den Angaben zufolge bereits der dritte rechtliche Schritt von QUALCOMM gegen den weltgrößten Mobiltelefonhersteller in den letzten acht Monaten.
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06.06.24 | Remy Cointreau Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
Aktien in diesem Artikel
Ericsson (Telefon AB L.M.Ericsson) (B) | 7,75 | 0,54% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 3,96 | -0,39% | |
Remy Cointreau S.A. | 56,90 | -2,07% | |
Signet Jewelers Ltd | 96,12 | -0,23% |
Indizes in diesem Artikel
STOXX 50 | 4 274,67 | -0,39% | |
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AEX | 874,48 | -0,08% | |
FTSE 250 | 20 601,63 | 0,16% | |
EURONEXT 100 | 1 421,22 | -0,48% | |
FTSE Allshare | 4 514,10 | 0,19% | |
NYSE International 100 | 7 588,88 | 0,30% | |
EURO STOXX | 492,45 | -0,47% |