30.08.2006 14:31:00

Börsen in Europa: Durchweg etwas fester, Euronext und Corus im Fokus

Zürich (aktiencheck.de AG) - Beflügelt von festen US-Vorgaben entwickeln sich die europäischen Börsen durchweg freundlich. Die Wall Street drehte am Vorabend noch in positives Terrain, nachdem das veröffentlichte FOMC Sitzungsprotokoll die Hoffungen auf eine Zinspause in den USA schürten. Für Zurückhaltung sorgen heute indes wichtige US-Konjunkturdaten, die am Nachmittag auf der Agenda stehen. So erwarten die Marktteilnehmer neben den vorläufigen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt auch die Industrieaufträge für Juli.

Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verzeichnet aktuell ein Plus von 0,27 Prozent und notiert bei 3.816,90 Punkten, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 gewinnt 0,35 Prozent auf 3.529,84 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 steigt daneben um 0,29 Prozent auf 889,64 Indexpunkte. Die europäischen Länderbörsen melden ebenfalls durchweg grüne Vorzeichen.

In London brechen Papiere des Stahlkonzern Corus um knapp 6 Prozent ein. Das Unternehmen musste im zweiten Quartal aufgrund zahlreicher Einmaleffekte und Desinvestitionen trotz deutlich gestiegener Absatzpreise bei Stahlprodukten einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Ebenfalls nach Ergebnisvorlage rutschen Titel des IT-Konzerns LogicaCMG um 2 Prozent ab. Des Weiteren trennen sich die Anleger verstärkt von Papieren der British Airways, während Vodafone und Prudential deutliche Gewinne verzeichnen.

In Paris profitieren Alcatel von einem positiven Analystenkommentar und schaffen es mit einem 3,1-prozentigen Kursplus an die Spitze des CAC40. Anteilsscheine der Vierländerbörse Euronext legen nach starken Ergebnissen mehr als 2 Prozent zu. Dagegen knicken SCOR-Papiere nach Zahlen um 5 Prozent ein. Dagegen steigen Papiere des Medienkonzerns RTL Group, der besser als erwartete Ergebnisse auf den Tisch gelegt hat, deutlich. Titel des Mitbeswerbers TF1 verlieren knapp 3 Prozent. Zwar konnten die präsentierten Ergebnisse überzeugen, der Ausblick indes enttäuschte. In Stockholm rücken Aktien des Netzwerkkonzerns Ericsson nach Bekanntgabe eines Großauftrages um 3 Prozent vor.

Indexstände (14:13 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.816,90 (+0,27 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.529,84 (+0,35 Prozent)

EURONEXT 100: 889,64 (+0,29 Prozent)

FTSE 100 (London): 5.916,30 (+0,48 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.182,62 (+0,43 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 37.940,00 (+0,37 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 12.171,10 (+0,20 Prozent)

SMI (Zürich): 8.175,82 (+0,13 Prozent)

ATX (Wien): 3.760,97 (+0,88 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Der britische Stahlkonzern Corus Group plc (ISIN GB0008280538/ WKN 924913) musste im zweiten Quartal aufgrund zahlreicher Einmaleffekte und Desinvestitionen trotz deutlich gestiegener Absatzpreise bei Stahlprodukten einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Wie der Konzern heute erklärte, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 129 Mio. Britische Pfund (GBP), nach 267 Mio. GBP im Vorjahreszeitraum. Ohne die Berücksichtigung von Restrukturierungsaufwendungen sowie Wertberichtigungen und Desinvestitionen verringerte sich der operative Gewinn von 277 Mio. GBP auf 126 Mio. GBP. Der Nettogewinn sank von 171 Mio. GBP bzw. 19,20 Pence auf 82 Mio. GBP bzw. 9,09 Pence je Aktie. Neben Einmaleffekten aus dem Verkauf von Teilen der Aluminiumsparte und anderer Geschäftsaktivitäten wurde das Ergebnis auch durch Einmalaufwendungen in Zusammenhang mit der der Erneuerung eines Hochofens und daraus resultierenden Produktionsausfällen belastet. Für das laufende Fiskaljahr erwartet Corus eine weiterhin positive Nachfrageentwicklung bei Stahl und kündigte in diesem Zusammenhang eine Anhebung der Absatzpreise an. Diese Preiserhöhungen werden jedoch durch die höheren Rohstoffpreise kompensiert.

Der britische IT-Konzern LogicaCMG plc verbuchte im ersten Halbjahr aufgrund der weiter anziehenden Nachfrage im IT-Sektor einen operativen Ergebnisanstieg. Wie der Konzern heute bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 42,0 Mio. Britischen Pfund (GBP), nach 40,8 Mio. GBP im Vorjahreszeitraum. Vor Einmaleffekten in Zusammenhang mit Akquisitionen und Restrukturierungen verbesserte sich der operative Gewinn von 40,8 Mio. GBP auf 77,1 Mio. GBP. Beim Konzernumsatz verbuchte LogicaCMG einen Anstieg von 891,7 Mio. GBP auf 1,243 Mrd. GBP, wobei das deutliche Plus von 39,4 Prozent im Wesentlichen auf Zukäufe zurückzuführen ist. Aufgrund einer im Vorjahresvergleich deutlich höheren Zins- und Steuerbelastung verbuchte der Konzern beim Nettogewinn einen Rückgang von 23,7 Mio. GBP auf 10,3 Mio. GBP. Der Vorsteuergewinn verringerte sich im Vorjahresvergleich von 37,2 Mio. GBP auf 29,5 Mio. GBP. In Zusammenhang mit den jüngsten Zukäufen sowie der weiterhin anziehenden Nachfrage nach IT-Dienstleistungen erwartet LogicaCMG für das laufende Fiskaljahr eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung.

Der französische Rückversicherer SCOR S.A. (ISIN FR0000130304/ WKN 881334) konnte im ersten Halbjahr aufgrund höherer Prämieneinnahmen einen Ergebnisanstieg vorweisen. Wie der Versicherungskonzern heute erklärte, verbuchte man in den ersten sechs Monaten Bruttoprämieneinnahmen in Höhe von 1,372 Mrd. Euro, nach 1,184 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Plus von 16 Prozent. Das operative Konzernergebnis verbesserte sich von 140 Mio. Euro auf 188 Mio. Euro. Beim Nettogewinn verbuchte SCOR einen Anstieg von 72 Mio. Euro auf 102 Mio. Euro. Wesentlichen Anteil an der deutlichen Ergebnisverbesserung hatte dabei die positive Entwicklung der Schaden/Unfallversicherung in den Bereichen Vertragsrückversicherung (+26 Prozent) und Großrisiken (+24 Prozent) und andererseits das stabile Geschäft in der Lebensrückversicherung.

Die Vierländerbörse Euronext N.V. (ISIN NL0000241511/ WKN 693285) konnte im ersten Halbjahr aufgrund des weiter anziehenden Handelsvolumens sowie verbesserter Margen einen deutlichen Ergebnisanstieg vorweisen. Wie der Börsenbetreiber heute bekannt gab, kletterte der Gesamtumsatz von 461,17 Mio. Euro auf 557,74 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) lag im Berichtszeitraum bei 220,33 Mio. Euro, nach 140,07 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, während der Vorsteuergewinn im Vorjahresvergleich von 149,84 Mio. Euro auf 263,46 Mio. Euro verbessert werden konnte. Dabei verbesserte sich die EBITA-Marge von 30,4 Prozent auf 39,5 Prozent. Der Nettogewinn kletterte von 98,39 Mio. Euro bzw. 87 Cent je Aktie auf 193,69 Mio. Euro auf 1,73 Euro je Anteilsschein. Für das Gesamtjahr geht Euronext trotz der traditionell schwächeren Handelsaktivität in den vergangenen Monaten von einer weiterhin deutlich positiven Ergebnisentwicklung aus. Gleichzeitig erklärte CEO Jean François Théodore, dass der anvisierte Zusammenschluss mit der NYSE Group Inc. (ISIN US62949W1036/ WKN A0ESZ9) nach dem für Ende 2006 angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung im ersten Quartal 2007 vollzogen werden wird.

Der europäische Medienkonzern RTL Group S.A. (ISIN LU0061462528/ WKN 861149) musste im ersten Halbjahr aufgrund eines positiven Einmaleffekts im Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Gewinnrückgang hinnehmen. Wie die Fernsehsendergruppe heute erklärte, lag der Gesamtumsatz im Vorjahresvergleich bei 2,854 Mrd. Euro, nach 2,397 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Plus von 19,1 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) verbesserte sich von 407 Mio. Euro auf 494 Mio. Euro. Dabei konnte RTL insbesondere in den europäischen Kernmärkten Deutschland, den Niederlanden sowie in Großbritannien operativ deutlich zulegen. Beim Nettogewinn nach Minderheiten verbuchte die RTL Group hingegen einen Rückgang von 312 Mio. Euro auf 296 Mio. Euro. Dabei konnte der Konzern im Vorjahreszeitraum einen positiven Einmaleffekt in Zusammenhang mit einer Steuerrückerstattung ausweisen. Für das Gesamtjahr gab der Medienkonzern keine konkreten Prognosen ab, geht jedoch von einer weiterhin positiven Ergebnisentwicklung aus, welche sich gegenüber der ersten Jahreshälfte abschwächen dürfte. Hier profitierte der Medienkonzern vor allem von höheren Einnahmen im Bereich Fernsehwerbung in Zusammenhang mit der Fußball-WM.

Der schwedische Netzwerkkonzern Ericsson (ISIN SE0000108656/ WKN 850001) hat vom irischen Mobilfunkanbieter O2 einen Auftrag zum Ausbau seines Netzwerks in Irland erhalten. Wie der weltweit führende Konzern im Bereich Mobilfunk-Netzwerke heute erklärte, wird man die Tochter der spanischen Telefonica S.A. (ISIN ES0178430E18/ WKN 850775) im Rahmen eines Exklusiv-Vertrags mit Equipment für das neue 2G- und 3G-Mobilfunknetz in Irland ausrüsten. Das vierjährige Abkommen beinhaltet außerdem die Lieferung einer mobilen Softswitch-Lösung. Ericsson wird außerdem die Implementierung der Komponenten und Dienstleistungen in Zusammenhang mit der Netzwerkintegration übernehmen. Finanzielle Einzelheiten des Auftrags wurden nicht bekannt gegeben. (30.08.2006/ac/n/m)

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