DAX
06.03.2014 15:58:33
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Börse Stuttgart-News: Trend am Mittag
Zahlenflut im Dax sorgt für deutliche Ausschläge - Geldpolitik statt Geopolitik im Fokus
EZB belässt Zinsen unverändert - Euro mit Draghi-Aussagen wieder über 1,38
In der ersten Tageshälfte ging es deutlich ruhiger zu, aber nicht minder nervös. Der DAX startete heute gut behauptet in den neuen Handelstag und hatte dabei eine Menge an ?Zahlenfutter? zu verdauen. Allein drei DAX-Unternehmen präsentierten heute ihre Zahlen für das abgelaufene Jahr 2013 und ihren Ausblick auf 2014. Die Reaktionen an der Börse konnten dabei nicht unterschiedlicher ausfallen. Später sorgten Aussagen von EZB-Chef Draghi für erneut höhere Schwankungen.
Die Vorgaben von der Wall Street sorgten nicht wirklich für eine Unterstützung. Dort belasteten etwas schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten für eine leichte Ernüchterung, wobei sich die Minusvorzeichen aber in Grenzen hielten. So fiel der ADP-Arbeitsmarktbericht aus der US-Privatwirtschaft für den Monat Februar mit 139.000 neu geschaffenen Stellen etwas schwächer aus als erwartet. Volkswirte hatten hier eine Zahl von rund 160.000 auf dem Zettel. Ist dies nun ein schlechtes Omen für den offiziellen staatlichen Arbeitsmarktbericht der am morgigen Freitag veröffentlicht wird? Die Börsianer sind sich uneins, was die Nervosität vor der ?Zahl der Woche? am Freitag weiter hochhalten wird. Auch die Februarzahlen könnten wegen der kalten Witterung verzerrt sein.
Statt Geopolitik stand heute einmal mehr die Geldpolitik im Fokus der Anleger. Der Rat der EZB konnte sich nicht zu einer weiteren Zinssenkung durchringen. Zwar blieben, so EZB-Chef Draghi auf der anschließenden PK, alle Optionen offen, doch erwartet auch Draghi eine Fortsetzung der moderaten Konjunkturerholung in der Eurozone. Der Euro sprang daraufhin über die Marke von 1,38, der DAX ging in die Knie und rutschte zwischenzeitlich ins Minus. Nach weiterer unmittelbarer ?Schützenhilfe? durch die EZB sieht es also nicht aus. Der Aufschwung ist unterwegs und damit der Tiefpunkt der Inflation möglicherweis auch schon gesehen.
Der Euwax-Sentiment-Index begann den Handelstag zunächst klar im Minus, konnte sich dann aber schnell in den Plusbereich hochbewegen. Anleger setzten zum Handelsstart also zunächst auf eine Fortsetzung der Schwäche beim DAX. Als die nicht eintrat, wurden die Seiten schnell gewechselt und sich wieder stärker mit Calls auf den DAX engagiert. Kurz vor Beginn der Zinsentscheidung durch die Europäische Zentralbank wurde das Plus dann wieder deutlich kleiner. Mit Verlauf der EZB-Pressekonferenz und der erneuten Schwäche beim DAX sprang der Index dann wieder stärker ins Plus.
Bei den Einzeltiteln waren die Reaktionen auf die vorgelegten Zahlen heute sehr unterschiedlich. Insbesondere bei den Ausblicken gab es Licht und Schatten. Die Kursreaktionen fielen jeweils deutlich aus. So konnte Continental einmal mehr überzeugen. Und zwar nicht nur im Hinblick auf die vorgelegten Rekordzahlen für 2013, sondern - noch wichtiger für die Börse - auch was den Ausblick auf 2014 anbelangt. Trotz negativer Wechselkurseffekte durch den festeren Euro will man weiter wachsen und auch die EBIT-Marge über 10 Prozent halten. Geld hat man nicht nur für weitere Zukäufe, sondern auch für die Aktionäre. So wird die Dividende auf 2,50 Euro angehoben. Zugleich will man aber auch mit dem Schuldenabbau weiter vorankommen. Es scheint beim Reifenhersteller und Technologiezulieferer derzeit also alles zu passen. Die Aktie - heute an der DAX-Spitze - setzte auf jeden Fall ihre Rekordfahrt fort.
Ganz anders dagegen das Bild bei der Deutschen Telekom. Hier läuft es zwar bei der US-Tochter T-Mobile US besser, doch sieht der Ausblick auf 2014 alles andere als einladend aus. Investitionen in den US-Markt sowie der weitere Umbau der IT-Sparte werden den freien Cash-Flow schrumpfen lassen und das bereinigte EBITDA wird sich in 2014 nur auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Keine großen Sprünge also. Im Gegenteil. Die Dividende für 2013 wird sogar reduziert, von 70 Cent auf jetzt nur noch 50 Cent. T-Aktien stehen deutlich unter Druck.
Auch die Aktionäre des Darmstädter Pharmakonzerns Merck müssen sich auf wenig Dynamik in 2014 einstellen. Auch Merck sieht sich beim Umsatz und beim operativen Ergebnis in 2014 nämlich nur auf den Niveaus des Vorjahres. Die Quittung der Börse ist eindeutig, Aktien von Merck sind der größte Verlierer des Tages.
Mehr Dynamik und insbesondere eine steigende Nachfrage nach Stahl erhofft sich in der zweiten Reihe Klöckner & Co. Nach zwei Krisenjahren und harten Einschnitten soll in 2014 nun endlich die Ertragswende gelingen und auch unter dem Strich wieder ein Gewinn eingefahren werden. Die Börse bleibt aber skeptisch und schickt auch diese Aktie ins Minus.
Börse Stuttgart TV
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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