21.03.2013 16:11:47
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Börse Frankfurt-News: Zypern bewegt Aktienmarkt kaum (Auslandsaktien)
Börsianer lassen sich durch die schwierige Lage in Zypern nicht aus der Ruhe bringen. "Die Eurokrise hat sich wohl erledigt", meint Roland Stadler von der Baader Bank. Das zeigten die relativ gelassenen Reaktionen auf die Geschehnisse in Zypern. Auch Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler glaubt, dass eine Lösung gefunden werden kann. "Russland wird sich das nicht aus der Hand nehmen lassen", bemerkt der Händler mit Blick auf die aktuellen Diskussionen um Hilfen aus Moskau.
"Außerdem hat Bernanke gestern die Märkte beruhigt." Der US-Notenbankchef hatte signalisiert, dass die Anleihekäufe noch fortgesetzt werden sollen. "Der Dow Jones erreichte gestern im Tagesverlauf zwischenzeitlich sogar ein neues Rekordhoch von 14.546 Punkten." Laut Vorhauser spricht einiges dafür, dass die Rallye noch weiter geht.
Klingelnde Kassen bei Williams Sonoma
Auf ein neues Rekordhoch kletterte die Aktie von Williams Sonoma (WKN 867980), dem Anbieter von Haushaltswaren- und Kochutensilien. "Das US-Unternehmen hat hervorragende Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2012/2013 vorgelegt", meldet Vorhauser. "Der Umsatz ist auf 1,41 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn auf 133,7 Millionen US-Dollar gestiegen, damit sind die Erwartungen übertroffen worden." Die Aktie verteuerte sich von 34 Euro am Montag auf aktuell 37,70 Euro, ein Plus von rund 10 Prozent.
Walgreen auf richtigem Weg
Zwar keinen Rekordstand, aber ein Sechsjahreshoch erreichte die Aktie der US-Drogeriekette Walgreen (WKN 855826). Vorhauser kommentiert: "Die Zahlen für das zweite Quartal 2012/2013 sind recht gut ausgefallen, die Gewinnprognose wurde übertroffen." Besonders das Europageschäft überzeuge nach dem Einstieg beim britischen Pharmahändler Alliance Boots. Zudem sei nun eine strategische Partnerschaft mit dem US-Pharmazulieferer AmerisourceBergen vereinbart worden worden. Die Aktie notiert am heutigen Donnerstag bei 35,21 Euro, im November waren es weniger als 25 Euro.
Suntec Power vor dem Scherbenhaufen
Dagegen stehen Aktionäre von Suntec Power (WKN A0HL4L) nun mit leeren Händen da - dem chinesischen Solarunternehmen droht nämlich die Insolvenz, wie Vorhauser erklärt. "Das zeigt, dass die Krise in der Branche jetzt auch in China angekommen ist", bemerkt der Händler. Suntec Power sei immerhin einer der größten Hersteller von Solarkollektoren gewesen. Mit der Insolvenz würde ein jahrelanges Trauerspiel für die Aktionäre zu Ende gehen: Der Dividendentitel, der 2007 noch 64 Euro gekostete hatte, notiert heute bei 0,29 Euro.
BYD hofft auf Trend zum Elektroauto
Nach oben ging es Stadler zufolge hingegen für die Aktie des chinesischen Autobauers BYD. "In Hongkong sollen ab Mai erstmals Elektrotaxis von BYD zum Einsatz kommen, zu Anfang 45", weiß der Händler. "Angesichts der insgesamt 18.000 Taxis und 12.000 Busse in Hongkong sieht das nach Potenzial aus." Die Aktie (WKN A0M4W9) des Unternehmens, an dem auch Investmentlegende Warren Buffett beteiligt ist, verteuerte sich jedenfalls zwischenzeitlich auf über 3 Euro, aktuell notiert sie bei 2,50 Euro - fast eine Verdopplung gegenüber dem Kurs vom Oktober bei 1,30 Euro.
Absturz bei Oracle
Heftig Federn lassen musste unterdessen der Softwarekonzern Oracle (WKN 871460), für Enttäuschung sorgten die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal. "Die Aktie gab am gestrigen Mittwoch nachbörslich um rund 7 Prozent nach", erklärt Stadler. Der Umsatz des SAP-Konkurrenten sei um 1 Prozent auf 8,96 Milliarden US-Dollar gefallen, bei stagnierendem Gewinn. "Das Hardware-Geschäft - Oracle hat ja 2010 den Server-Spezialisten Sun Microsystems übernommen - läuft nicht. Das kauft keiner mehr." Schlimmer noch sei aber, dass die Softwareumsätze für Cloud-Dienste zwar gestiegen seien, allerdings nicht so stark wie erhofft. An der Börse Frankfurt kostete Oracle gestern noch 27,66 Euro, heute sind es nur noch 25,54 Euro.
Nach Kursrücksetzer: H&M fängt sich
Etwas freundlicher präsentiert sich am heutigen Donnerstag die Hennes & Mauritz-Aktie (WKN 872318). Im bis Ende Februar laufenden ersten Geschäftsquartal war der Gewinn der schwedischen Bekleidungskette zwar rückläufig, wie Stadler berichtet, der Umsatz habe nur leicht zugelegt. "Allerdings hatte die Aktie schon vorab deutlich an Wert verloren." Auf positives Echo sei zudem die Ankündigung gestoßen, in diesem Jahr 350 statt 325 neue Läden eröffnen zu wollen - auch in Ländern wie Australien. "Das zeigt die Dynamik." Aktuell notiert der Dividendentitel bei 27,56 Euro, Anfang Dezember waren es 24,50 Euro.
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© 21. März 2013 / Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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