12.09.2007 14:31:00
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Börse Frankfurt-News: Rückfall in die alte Handelsspanne
12. September. Die kräftigen Abschläge beim DAX® infolge des schlechten US-Arbeitsmarktberichts vom vergangenen Freitag haben unentschlossene, aber vorsichtiger gewordene Anleger hinterlassen. Nach Auskunft des zuständigen Skontroführers halten sich bei den Indextrackern Dax EX (WKN 593393) und DJ Euro Stoxx 50 EX (WKN 593395) Käufe und Verkäufe die Waage. Zertifikate auf die Leitindizes werden mehrheitlich gekauft (WKNs 709335, 702979 und 709341). Der DAX verliert heute 26 Punkte und liegt am Mittag bei 7.431 Punkten.
Die Überwindung der Marke von 7.630 Punkten galt für die Techniker eigentlich als Startschuss für eine weitere Aufwärtsbewegung im DAX. Die Kursverluste in der vergangene Woche haben diese Prognose allerdings wieder zunichte gemacht.
Andreas Klähn, technischer Analyst bei der SEB-Bank, sieht den DAX auf kurze Sicht zwischen den Marken 7.366 und 7.528 Punkten in einer Seitwärtsbewegung pendeln. "Der Kursverfall zum Ende der vergangenen Woche hat die Chancen für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung zwar zunächst deutlich verringert. Aus den charttechnischen Indikatoren lässt sich auf der anderen Seite aber auch keine zunehmende Abwärtsdynamik herauslesen", erklärt Klähn. Mit einem Tiefpunkt bei 7.369 Punkten am Montag dieser Woche sei ein erster Test der starken Unterstützungsmarke bei 7.366 Punkten erfolgreich verlaufen. Zugleich befinde sich dort auch die seit Mitte 2006 intakte langfristige Aufwärtstrendlinie. Dadurch bestehe die Chance der Fortsetzung der volatilen Seitwärtsbewegung, die sich seit Ende Juli beim DAX etabliert hat. Nur ein nachhaltiges Unterschreiten dieser Marke würde weiteres Abwärtspotential bis 7.040 Punkten freisetzen, weiß Klähn. "Auf der Oberseite steht dem Index die Widerstandsmarke bei 7.528 Punkten vor der Erschließung weiteren Aufwärtspotentials im Wege. Vor der US-Notenbankenbankentscheidung im Hinblick auf eine Zinssenkung am Dienstag nächster Woche wird es aber sehr schwer sein, nach oben auszubrechen.", ergänzt Klähn. Die laufende Marktphase könne man daher durchaus als Bodenbildung bezeichnen.
Die technischen Analysten der LBBW räumen dem DAX in ihrem Tageskommentar kurzfristiges Abwärtspotential bis zur Unterstützungsmarke von 7.366 Punkten ein. Besteht der Leitindex diese Bewährungsprobe erfolgreich, wäre der Weg in Richtung der Widerstandmarke bei 7.524 Punkten nach oben frei. Für eine Überschreitung dieses Widerstandes benötige der Index allerdings mehr Aufwärtsdynamik. Um diese aufzubauen, sei wahrscheinlich eine längere Seitwärtskonsolidierung vonnöten.
Wenig Stimmungswechsel
Die von der Börse Frankfurt jeden Mittwoch befragten 300 Investoren zeigen sich zwar weniger pessimistisch, aber auch unentschlossen. 6 Prozent der Bären der Vorwoche haben sich von ihren Short-Positionen in DAX-Titeln getrennt. Die Mehrheit davon ist jedoch aus dem Markt heraus gegangen und wartet ab.
Risikobegrenzung ist Trumpf
Die Ausgeglichenheit von Käufen und Verkäufen spiegelt die Verunsicherung der Investoren wieder. Wie Simon Görich vom Skontroführer Baader berichtet, nehmen Anleger Discount-Zertifikate auf den Leitindex DAX (WKN UB8F1J) und den DJ Euro Stoxx 50 (WKN UB77RW) in ihre Depots. Discount-Zertifikate sind ideal für konservative Anleger, die sich vor Börsenschwankungen schützen wollen und von seitwärts tendierenden Kursen ausgehen.
Im Handel mit Hebelprodukten positionieren sich Trader überwiegend in bullischen Papieren. Bevorzugt ist ein Knock-out-Schein auf den DAX mit einer Schwelle bei 7.250 Punkten (WKN DB0Q07) sowie Calls mit einer Basis von 7.400 Punkten (WKN DB278P). Erhöhtes Interesse zeigt sich auch bei Produkten auf einen steigenden Goldpreis, wie einem Knock-out-Schein mit einer Schwelle bei 639 Dollar (WKN AA0EAF) und einem Call mit Basis 600 Dollar und Restlaufzeit von zwei Jahren (ABN5X1).
BASF-Derivate gesucht
Den steigenden Ölpreis vermutet Görich hinter der gesteigerten Nachfrage bei einem Bonus-Zertifikat auf BASF (WKN UB6CA4). Bonus-Zertifikate verfügen über einen Risikopuffer für Kursverluste des Basiswertes. Oberhalb ihrer Risikoschwelle garantieren sie einen Mindestgewinn durch den Bonusbetrag. "Einige Marktteilnehmer halten die BASF-Aktie im Zuge des steigenden Ölpreises wohl für zu günstig. Wenn die Aktie tatsächlich wieder anziehen sollte, können sie mit dem Bonus-Zertfikat überproportional davon profitieren", erklärt Görich.
12. September/Andreas Wolf
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