Geändert am: 28.07.2023 22:06:00

Nach EZB- und Fed-Leitzinsentscheid: ATX geht schwächer ins Wochenende -- DAX schließt nach Rekordhoch fester -- US-Börsen beenden Handelswoche mit Plus -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich vor dem Wochenende etwas schwächer.

Der ATX war am Freitag zwar mit Zuwächsen in den Handel gestartet, im weiteren Verlauf drehte er jedoch ins Minus. Letztlich schloss er 0,34 Prozent schwächer bei 3.214,55 Zählern.

Nachdem am Vormittag noch Wirtschaftsstimmungsdaten aus der Eurozone etwas schwächer ausgefallen waren als erwartet, richteten sich die Blicke am Nachmittag auf die deutschen Verbraucherpreise. Die Inflationsrate ist im Juli von 6,4 Prozent auf 6,2 Prozent gefallen.

"Ab September dürfte sich der zuletzt wegen einiger Basiseffekte etwas schleppende Rückzug der Inflation wieder beschleunigen", kommentierte Dr. Ralph Solveen, Ökonom bei der Commerzbank. Besiegt sei die Inflation aber noch nicht. "Vielmehr dürfte sich die Kernteuerungsrate im kommenden Jahr angesichts der kräftig steigenden Löhne deutlich über dem EZB-Ziel von 2 Prozent stabilisieren."

Mit Blick auf die am Nachmittag veröffentlichten US-Daten fielen die PCE-Deflatoren im Rahmen der Erwartungen aus. So stieg der Kerndeflator im Juni um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Konsumausgaben wuchsen etwas stärker als erwartet.

Hierzulande dominierten weiterhin Geschäftszahlen. So legte der Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV frische Ergebnisse vor.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt griffen die Anleger am Freitag zu.

Dem DAX gelang es nach einem negativen Start im weiteren Handelsverlauf auf grünes Terrain vorzurücken. Schlussendlich ging er 0,39 Prozent fester bei 16.469,75 Einheiten ins Wochenende.

Der DAX hat am Freitag mit nur geringem Schwung sein altes Rekordhoch von Mitte Juni übertroffen. Bereits tags zuvor war der DAX von der Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Eurozone und den USA befeuert worden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte nach der neunten Zinserhöhung in Folge zudem erstmals eine Pause nicht ausgeschlossen. Zwar ließen beide Zentralbanken die Tür für weitere Anhebungen offen, doch an den Märkten gehen Experten zunehmend davon aus, dass der Zinsgipfel erreicht sein dürfte. Schon beim alten Rekord vom 16. Juni waren es die geldpolitischen Signale der Notenbanken Fed und EZB gewesen, die den DAX beflügelt hatten.

"Die Argumentationsbasis für Kurse oberhalb dieser Marke wird allerdings zunehmend dünner", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Im schwachen Sommerhandel dürften die Marktteilnehmer wieder vorsichtiger werden und abwarten. Dazu passte, dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Juli überraschend stark eingetrübt hat.

Obendrein steckt die deutsche Wirtschaft in einer Flaute. Der erhoffte Frühjahrsaufschwung blieb aus, wie das Bruttoinlandsprodukt zum zweiten Quartal zeigte. "Mit Blick auf die Zukunft lassen die kürzlich veröffentlichten Stimmungsindikatoren nichts Gutes für die Wirtschaftsaktivität in den kommenden Monaten erwarten", schrieb etwa Volkswirt Carsten Brzeski von der ING Bank. Unterdessen schwächte sich die Inflation im Juli leicht ab, blieb aber recht hoch.

WALL STREET

An der Wall Street dominierten am Freitag klar die Bullen.

Der Dow Jones Index gewann 0,50 Prozent und schloss bei 35.459,29 Zählern. Stärker zog derweil der technologielastige NASDAQ Composite an, hier ging es im Freitagshandel 1,90 Prozent auf 14.316,66 Punkte nach oben.

Anleger setzten darauf, dass der Zinsgipfel der Notenbanken erreicht sein könnte. Das beflügelte vor allem Technologiewerte.

Vor dem Wochenende stand einmal mehr die Quartalsberichtssaison im Fokus. Der Halbleiterriese Intel beispielsweise kehrte in den vergangenen drei Monaten in die Gewinnzone zurück.

ASIEN

An den asiatischen Börsen bewegten sich die Kurse am Freitag in unterschiedliche Richtungen.

Der japanische Leitindex Nikkei notierte letztlich mit einem Minus von 0,40 Prozent bei 32.759,23 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite derweil 1,84 Prozent auf 3.275,93 Einheiten. Der Hang Seng in Hongkong sprang schließlich um 1,41 Prozent auf 19.916,56 Stellen nach oben.

An den Börsen in Ostasien ließ sich am Freitag keine einheitliche Tendenz ausmachen. Im Blick stand der Zinsentscheid der japanischen Notenbank. Diese hat den Leitzins und die Zielrendite der zehnjährigen Staatsanleihen unverändert belassen. Allerdings teilte die Bank of Japan (BoJ) auch mit, dass sie die bisherige Obergrenze der Zehnjahresrendite von 0,5 Prozent flexibler handhaben wolle.

Gerüchte über eine Lockerung des Zinsdeckels der BoJ hatten am Donnerstag zu einem Ausverkauf am US-Anleihemarkt geführt und die Renditen der Treasurys im Gegenzug nach oben getrieben. Auslöser waren Spekulationen, dass die stark in US-Anleihen investierten japanischen Anleger auf höhere Zinsen heimischer Anleihen setzen und entsprechend umschichten würden. Die steigenden Marktzinsen belasteten dann auch die US-Aktienmärkte und beendeten nach 13 Handelstagen die Gewinnserie im Dow-Jones-Index.

Der Yen wertete nach der BoJ-Entscheidung weiter auf.

Derweil legten die chinesischen Börsen zu. Hier stützte die Hoffnung auf weitere Wirtschaftsstimuli.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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