TecDAX
Geändert am: 27.03.2020 21:32:21
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ATX und DAX gehen leichter ins Wochenende -- Wall Street verlustreich -- Indizes in Fernost verzeichneten Zuwächse
AUSTRIA
Die Unsicherheit an der Wiener Börse war auch am Freitag wieder deutlich zu spüren.
Der Leitindex ATX hatte schon zur Eröffnung nachgegeben, wies auch weiterhin ein negatives Vorzeichen aus und schloss am Abend mit einem Verlust von 2,85 Prozent bei 1.997,80 Zählern.
Nach drei gewinnträchtigen Handelstagen in Folge ist die Erholung an Europas wichtigsten Aktienmärkten am Freitag ins Stocken geraten. Börsianer begründeten dies mit negativen Nachrichten aus Italien, Spanien und den USA zu den Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Die Notenbanken und Regierungen versuchen derzeit weltweit mit allen Mitteln, sich gegen die Corona-Krise zu stemmen. Allerdings bestünden berechtigte Zweifel, dass es sich bereits um eine nachhaltige Erholung handele, gab Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader zu bedenken. "Da die Konjunkturmaßnahmen nun aber in den Kursen enthalten sind, braucht es Anzeichen dafür, dass die Pandemie unter Kontrolle gebracht werden und ein Ende des wirtschaftlichen Stillstands damit einkalkuliert werden kann. Dann würden auch Investoren wieder Licht am Ende des Tunnels sehen", erklärte Cutkovic.
In Europa haben zudem die Europäischen Staats- und Regierungschef am Vorabend eine Entscheidung über die Art der Finanzhilfen in der Corona-Krise vertagt. Die Länder der Eurozone sollen in zwei Wochen Vorschläge zum weiteren wirtschaftspolitischen Vorgehen angesichts den Auswirkungen der Verbreitung des neuartigen Virus vorlegen.
DEUTSCHLAND
Dem deutschen Aktienmarkt fehlte am Freitag nach seiner jüngsten Erholung vom Corona-Crash zunächst die Kraft.
Der DAX hatte sich während des gesamten Handelstages kraftlos präsentiert und ging am Ende mit einem Minus von 3,68 Prozent bei 9.632,52 Einheiten in den Feierabend.
Vor dem Wochenende waren die Anleger am deutschen Aktienmarkt nach der jüngsten Erholung vom Corona-Crash wieder vorsichtiger geworden und scheuten das Risiko. Die 10.000-Punkte-Marke, die der DAX am Vortag noch hinter sich gelassen hatte, rückte am Freitag wieder in die Ferne.
Die Marktteilnehmer seien weiter sehr nervös, sagte Experte Andreas Lipkow von der comdirect bank. In den USA befinde sich die Coronavirus-Pandemie noch in der Beschleunigungsphase und führe zu hohen Infektionszahlen. Die schwachen Kurse an der Wall Street spiegelten dies wider und diesem Trend könne sich auch der deutsche Finanzmarkt nicht entziehen.
WALL STREET
Der US-Leitindex Dow Jones 30 Industrial wies zum Ertönen der Startglocke einen Verlust aus und gab auch anschließend weiter ab. Sein Schlussstand: minus 4,06 Prozent bei 21.636,78 Zählern. Der technologielastige NASDAQ Composite bewegte sich ebenfalls klar im Minus, nachdem er zur Handelseröffnung bereits leichter notiert hatte. Er beendete den Handelstag 3,79 Prozent schwächer bei 7.502,38 Punkten.
Die USA haben in Sachen Corona-Fallzahlen China inzwischen überholt und werden so zum Epizentrum der Viruskrise. Vor dem Wochenende gingen Börsianer dementsprechend auf Nummer sicher und gingen keine Risiken ein. Nach einer dreitägigen Rally kam es zu Gewinnmitnahmen.
Zudem kam es zu einem Einbruch des US-Verbrauchervertrauens. Unterdessen hat der US-Kongress wegen der Coronavirus-Pandemie ein massives Konjunkturpaket beschlossen, mit dem rund 2 Billionen US-Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden sollen. US-Präsident Donald Trump hat bereits angekündigt, das Gesetzespaket umgehend mit seiner Unterschrift in Kraft zu setzen.
ASIEN
Am letzten Handelstag der Woche griffen Anleger in Asien nochmal zu.
Der Nikkei kletterte in Asien zum Wochenschluss um 3,88 Prozent auf 19.389,43 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland dominierten ebenfalls grüne Vorzeichen: Der Shanghai Composite stieg schlussendlich um 0,26 Prozent auf 2'772,20 Zähler an, während der Hang Seng 0,56 Prozent zulegte auf 23'484,28 Einheiten.
Nach einem erneut sehr volatilen Handelsverlauf sind die ostasiatischen Aktienmärkte überwiegend mit kräftigen Gewinnen ins Wochenende gegangen. Nachdem die Indizes vielerorts im Handelsverlauf von den Tageshochs noch deutlich zurückgekommen waren, legten sie nach einer Schlussrally dann doch wieder deutlich zu. Für Zuversicht sorgte insbesondere die erneute Rally an der Wall Street. Dort hatte die Erwartung einer Einigung auf ein 2,2 Billionen Dollar schweres Maßnahmenpaket gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie den dritten Tag in Folge für kräftige Erholungsgewinne gesorgt. Am Freitag oder spätestens Samstag soll das Repräsentantenhaus endgültig darüber entscheiden.
Dazu dass die Kurse im Verlauf schwächelten dürfte beigetragen haben, dass die EU-Regierungschef zunächst keine Einigung bei der finanziellen Unterstützung von EU-Staaten in der Coronavirus-Krise erzielten. Auch das bevorstehende Wochenende dürfte bei vielen Anlegern den üblichen Reflex ausgelöst haben, auf Nummer sicher zu gehen vor den handelsfreien Tagen mit ihren unabsehbaren neuen Entwicklungen.
Neben den umfassenden fiskalischen Stimuli hätten insbesondere die Notenbanken rund um den Globus mit ihren in diesem Ausmaß noch nie gesehenen expansiven Maßnahmen die Märkte etwas beruhigt, kommentierte Portfoliomanager Sunny Ng von PineBridge Investments. Unter anderem habe dies dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach dem Dollar als sicherer Hafen nachgelassen habe. Die US-Devise leidet derweil auch unter den sinkenden US-Renditen nach der Ankündigung einer massiven Liquiditätsschwemme der US-Notenbank.
"Was wir sehen ist ein bisschen Bärenmarktrally...., eine nicht ungewöhnliche Gegenbewegung", so Ng weiter. Viel Unsicherheit bleibe aber und vieles hänge davon ab, wie schnell die USA die massiv heruntergefahrenen wirtschaftlichen Aktivitäten wieder in Gang brächten. In den USA gibt es mittlerweile mehr Coronavirus-Infektionsfälle als in China, wo die Pandemie nach offiziellen Angaben abzuklingen scheint und Restriktionen wieder gelockert werden.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 626,45 | 1,03% | |
TecDAX | 3 429,57 | 0,96% | |
Dow Jones | 44 910,65 | 0,42% | |
NASDAQ Comp. | 19 218,17 | 0,83% | |
NIKKEI 225 | 38 208,03 | -0,37% | |
Hang Seng | 19 423,61 | 0,29% | |
ATX | 3 539,28 | 0,30% | |
Shanghai Composite | 3 295,70 | -0,43% |