NASDAQ Comp.
Geändert am: 26.09.2022 22:03:06
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Versuch einer Bodenbildung: US-Anleger schicken Dow & Co. abwärts -- ATX letztlich unter der Nulllinie -- DAX zu Handelsschluss tiefer -- Asiatische Börsen beenden Handelstag niedriger
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Montag volatil.
Der ATX notierte kurz nach Beginn des Börsentages tiefer. Im Anschluss bewegte sich der ATX auf rotem Terrain, konnte am Nachmittag die Nulllinie übersteigen, dreht dann jedoch wieder ins Minus. Er ging 0,38 Prozent bei 2.721,15 Zählern schwächer in den Feierabend.
Auch das europäische Börsenumfeld drehte mehrheitlich in die Verlustzone.
Zuletzt veröffentlichte Konjunkturdaten aus Deutschland zeichneten ein trübes Bild. So hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im September deutlich verschlechtert. Das ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 4,3 Punkte auf 84,3 Zähler, wie das ifo-Institut mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit Mai 2020. Experten hatten mit einer Eintrübung gerechnet, allerdings nur auf 87 Punkte. "Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession", kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest.
Im Fokus standen am Beginn der Woche zudem die am Wochenende abgehaltenen Regierungswahlen in Italien. Zum Wahlausgang schrieben die Analysten der Helaba in der Früh, dass abzuwarten bleibe, ob die siegreiche Anführerin der rechtspopulistischen Fratelli d'Italia, Georgia Meloni, ihr Versprechen halten werde, und keinen harten Bruch mit der Europäischen Union anstrebe.
Marktbeobachter Thomas Altmann blieb skeptisch, was den Ausblick für den Aktienmarkt betrifft. "Für die europäischen Aktienmärkte wird der Befreiungsschlag mit dem Wahlergebnis aus Italien noch ein Stück schwieriger", schrieb der Experte von QC Partners. Sorgen vor einem drastischen Konjunktureinbruch wüchsen immer weiter. "Immer mehr befürchten, dass die Kombination aus Energiekrise und steigenden Zinsen zu einer heftigen Rezession führen können."
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt bemühte sich am Montag um eine Stabilisierung nach den heftigen Kursverlusten der vergangenen Handelswoche.
Der DAX verlor zum Sitzungsbeginn, anschließend gelang es dem deutschen Börsenbarometer aber zeitweise in die Gewinnzone vorzustoßen. Er wechselte im Handelsverlauf jedoch mehrfach das Vorzeichen. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 0,46 Prozent auf 12.227,92 Punkte an der Tafel.
"Der Wochenstart war durch einen verhaltenden und abwartenden Handel geprägt. Es wagte sich derzeit kaum ein Investor aus seiner Deckung und schaute, wie sich die anderen Kapitalsammelstellen verhalten", beobachtete Marktexperte Andreas Lipkow. In Europa sei bereits sehr viel Pessimismus eingepreist, weitere negative Impulse würden teilweise nur noch mit einem Schulterzucken quittiert, spielte Lipkow auf den schwachen ifo-Index an.
Über die Aktienmärkte weltweit war in der vergangenen Woche eine Welle der Angst vor einem tiefgreifenden Konjunkturabschwung hinweggerollt. Der DAX war am Freitag auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gerutscht. Befeuert wurden diese Sorgen zuletzt vom vehementen Eingreifen der Notenbanken gegen die hohe Inflation. Die Gefahr besteht, dass die Währungshüter dabei über das Ziel hinausschießen und der Wirtschaft schaden.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Montag nach dem Kurseinbruch in der Vorwoche schwächer.
Der Dow Jones beendete den Handelstag mit einem Abschlag von 1,10 Prozent bei 29.264,50 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite gab daneben 0,60 Prozent auf 10.802,92 Zähler nach.
Immer noch Sorgen bereitete den Anlegern die Aussicht auf weitere deutliche Zinsschritte der US-Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation und die damit einhergehende Furcht vor einem möglichen Konjunktureinbruch.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat wiederholt betont, dass die Bekämpfung der anhaltend hohen Inflation für die Fed oberste Priorität hat, auch wenn dies zu Lasten des Wirtschaftswachstums geht. Und auch von anderen Notenbanken ist längst ähnliches zu hören.
Das Risiko einer harten Landung der Volkswirtschaften nach einer Phase der geldpolitischen Straffung werde immer grösser, so Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor.
"Wir befinden uns in einer düsteren Periode", schrieb Ed Yardeni, Präsident des gleichnamigen Analysehauses. Für die US-Wirtschaft zögen dunkle Wolken auf, denn die jüngsten Daten deuteten auf einen ausgeprägten Wirtschaftsabschwung hin. "Und auch die Risiken einer ausgewachsenen Rezession nehmen offenbar zu." Gleichwohl ergäben sich bei einem derart weit verbreiteten Pessimismus der Anleger auch Einstiegsgelegenheiten in den Markt.
ASIEN
Die asiatischen Börsen schlossen am Montag tiefer.
Besonders in Japan ging es bergab. Hier wurden Kursverluste nachgeholt, da am Freitag dort wegen eines Feiertages nicht gehandelt wurde. Der japanische Leitindex Nikkei verlor letztlich 2,66 Prozent auf 26.431,55 Zähler.
Auf dem chinesischen Festland ging es Montag ähnlich schwach zu. Der Shanghai Composite sank bis Handelsschluss um 1,20 Prozent auf 3.051,23 Punkte. In Hongkong zeigte sich der Hang Seng letztlich 0,44 Prozent leichter bei 17.855,14 Einheiten.
Überwiegend Verluste, zum Teil kräftige, verzeichneten die Börsen in Asien am Montag. Am Freitag hatte die Wall Street massive Verluste verzeichnet, Ängste vor der zulegenden Inflation und der drohenden Rezession sorgten für Verkaufsdruck und belasteten nun auch die Märkte in Asien. Die zurückliegende Woche hat den Teilnehmern klargemacht, dass die Notenbanken die Teuerung auch auf Kosten der wirtschaftlichen Entwicklung bekämpfen wollen.
Der Dollar als sicherer Hafen rückte auf breiter Front vor. Das Britische Pfund stürzte weiter ab auf ein Allzeittief. Auslöser für den massiven Rückschlag waren die auf den Weg gebrachten umfängliche Steuersenkungen, die zu einer verstärkten Schuldenaufnahme führen werden und zudem Inflationssorgen anfachen.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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