Geändert am: 25.09.2019 22:10:18

Wall Street schließt mit Gewinnen -- ATX und DAX zum Handelsende deutlich schwächer -- Börsen in Fernost letztlich rot

AUSTRIA

An der Börse in Wien ging es am Mittwoch tief abwärts.

Der Leitindex ATX wies bereits kurz nach Handelsbeginn rote Vorzeichen aus, und fiel im weiteren Verlauf tiefer in die Verlustzone. Er beendete den Handel 1,19 Prozent im Minus bei 2.998,02 Punkten.

Belastet von einer sehr schwachen internationalen Börsenstimmung präsentierte sich auch der heimische Aktienmarkt tiefrot. Der ATX verbuchte damit bereits den 4. Tag in Folge Verluste. Das von den US-Demokraten eingeleitete Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten Donald Trump sorgte bei den Anlegern international für Zurückhaltung.

In Wien lag auf Unternehmensebene eine sehr dünne Meldungslage vor.

DEUTSCHLAND

Am Mittwoch gab der deutsche Leitindex kräftig ab.

Der DAX eröffnete den Handel mit einem Minus und fiel im weiteren Handel noch weiter zurück. Letztlich stand er 0,59 Prozent tiefer bei 12.234,18 Zählern.

Das zentrale Thema war das von den US-Demokraten eingeleitete Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten Donald Trump. Dieses hatte am Vorabend an der Wall Street dafür gesorgt, dass die Stimmung ins Negative kippte. Der DAX und die europäischen Indizes folgten dem New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial nun am Mittwoch mit erhöhter Geschwindigkeit nach unten.

"Der DAX kann sich auch zur Wochenmitte nicht aus dem Würgegriff der geopolitischen Gemengelage befreien", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Er zielte mit dieser Aussage auch auf zahlreiche andere Themen ab, darunter der ungelöste Handelskonflikt, die Brexit-Hängepartie oder aber den US-Konflikt mit dem Iran. "Alle diese Themen treffen die deutsche Wirtschaft mitten ins Zentrum, dem Export", erklärte Lipkow.

WALL STREET

Die Wall Street zeigte sich zur Wochenmitte stärker.

Der Dow Jones verbuchte zum Handelsstart einen Zuwachs und weitete diesen aus. Schlussendlich stieg er um 0,61 Prozent auf 26.970,71 Zähler.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite startete wenig bewegt, fiel zwischenzeitlich auf rotes Terrain zurück, konnte dann aber Gewinne verbuchen. Aus dem Handel ging der Index 1,05 Prozent stärker bei 8.077,38 Punkten.

Der jüngste Belastungsfaktor, das von den Demokraten neuerdings intendierte Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump, hatte schon wieder an Schrecken verloren. Am Vortag war die Wall Street mit ersten Meldungen zu diesem Thema nach unten abgedreht.

Nachbörslich hat die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi eine Untersuchung rund um ein Telefonat des Präsidenten mit dem ukrainischen Staatschef angekündigt. Trump soll die Freigabe von Hilfsgeldern für die Ukraine an die Lieferung von kompromittierenden Informationen über den Sohn des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden geknüpft haben.

Dafür blieben die alten geopolitischen Probleme Handelsstreit mit China, Nahostkonflikt und Brexit erhalten. Einige Teilnehmer rechneten damit, dass das Thema Amtsenthebung ab und zu wieder hochgespielt werden könnte. "Angesichts der Aussicht auf steigende politische Unsicherheit in der weltgrößten Volkswirtschaft bleiben riskantere Anlagen und vor allem Aktien in der Schusslinie", urteilt Analyst Lukman Otunuga vom Devisenhändler FXTM.

Für Aufsehen sorgte der US-Sportartikelkonzern Nike mit Quartalszahlen. Nike hatte Gewinn und Umsatz im jüngsten Geschäftsquartal überraschend kräftig gesteigert. Analysten hoben daraufhin reihenweise ihre Kursziele an.

ASIEN

Am Mittwoch dominierten die Bären in Asien.

In Japan büßte der Nikkei letztlich 0,36 Prozent auf 22.020,15 Zähler ein.

In China verlor der Shanghai Composite zum Handelsschluss ein Prozent auf 2.955,43 Einheiten. Der Hang Seng in Hongkong verbuchte unterdessen einen Abschlag von 1,28 Prozent auf 25.945,35 Punkte.

Nach Einbußen am Montag und kleinen Gewinnen am Dienstag haben die Aktienmärkte in Asien am Mittwoch auf breiter Front Verluste eingefahren. Dabei weiteten sich die Abgaben im späten Handel noch etwas aus. Negative Faktoren gab es zuhauf. Zum einen waren schon die Vorgaben der Wall Street ungünstig, dazu kamen enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten, eine neuerliche Schimpftirade von US-Präsident Donald Trump gegen China und eine leichte Senkung der Wachstumsprognose für Asien durch die asiatische Entwicklungsbank.

Zudem geht laut Marktteilnehmern Verunsicherung von der US-Politik aus. Dort wollen die Demokraten eine Untersuchung bezüglich eines möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten starten - mit allerdings wohl geringen Erfolgschancen angesichts der republikanischen Mehrheit im Senat. Trump soll in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj die Freigabe von Hilfsgeldern an die Lieferung von kompromittierenden Informationen über den Sohn des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden geknüpft haben.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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