TecDAX
Geändert am: 24.05.2022 22:05:47
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Zins- und Inflationssorgen weiter Marktthema: US-Börsen schliessen uneinheitlich -- ATX schließt im Minus -- DAX schlussendlich mit Verlusten -- Asiens Börsen letztlich schwächer
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt wechselte am zweiten Handelstag der Woche mehrfach die Richtung.
So eröffnete der ATX tiefer, konnte sich anschließend leicht über die Nulllinie kämpfen, rutschte nachmittags jedoch wieder ab. Er verabschiedete sich mit 3.263,23 Punkten und einem Minus von 0,45 Prozent in den Feierabend.
Schwache Vorgaben aus Fernost, ein tieferes europäisches Umfeld und Gewinnmitnahmen nach der längeren Aufwärtsserie lasteten zunächst noch auf dem Wiener Markt. Doch die Stimmung hellte sich zeitweise etwas auf.
Dominierende Themen am Markt waren weiterhin die Zins- und Inflationssorgen. Zuletzt signalisierte EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Kampf gegen die hohe Inflation eine baldige Zinswende. "Ausgehend von den derzeitigen Aussichten werden wir wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu beenden", kündigte Lagarde in einem von der Notenbank veröffentlichten Beitrag an. Die erste Zinserhöhung stellte sie für den Juli in Aussicht.
In Wien blieb es meldungsseitig still, auch von Analystenseite gab es noch keine frischen Impulse. Zahlen zum ersten Quartal kommen am heutigen Dienstag von CA Immo und der Immofinanz - allerdings werden diese erst nach Börsenschluss veröffentlicht.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt gab im Dienstagshandel nach.
Der deutsche Leitindex DAX startete tiefer blieb auch im Verlauf schwach. Das deutsche Börsenbarometer schloss mit -1,80 Prozent bei 13.919,75 Zählern sogar unter der wichtigen Marke von 14.000 Punkten.
Beim DAX blieb der tags zuvor schon geknackt geglaubte Abwärtstrend seit Anfang Januar damit intakt, und auch die 50-Tage-Linie als Indikator für den mittelfristigen Trend fungierte weiter als Kursbremse. Wie so oft in jüngster Vergangenheit nutzten die Anleger die Gelegenheit, nach zwischenzeitlich verbuchten Kursgewinnen Aktien wieder zu verkaufen.
"An einem Tag zeigen sich die Marktteilnehmer euphorisch und verdrängen die altbekannten Belastungsfaktoren. Und kurze Zeit später ist die gute Laune plötzlich verflogen. Die Zins- und Rezessionssorgen ziehen die Märkte dann wieder in das Tal der Tränen", fasste Analyst Christian Henke vom Broker IG die Lage am Aktienmarkt zusammen.
Aus Konjunktursicht waren am Vormittag die Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone von Interesse. Diese enttäuschten nicht, brachten aber auch kaum positive Impulse für den Markt.
WALL STREET
Am Dienstag zeigten sich die US-Märkte uneinheitlich.
Der Dow Jones arbeitete sich im Handelsverlauf auf grünes Terrain vor und schloss mit einem Plus von 0,13 Prozent bei 31.931,06 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite zeigte sich am Dienstag unterdessen schwach und verabschiedete sich mit einem Abschlag von 2,35 Prozent auf 11.264,45 Zähler.
Schlechte Stimmung verbreitete vor allem die kassierte Prognose von Snap, die weite Teile der Branche mit nach unten zog. Die Nachrichten des Snapchat-Konzerns schürten erneut Sorgen über Risiken rund um das Wirtschaftswachstum.
"Alles in allem glauben wir, dass der Gegenwind für Snap aus vielen Richtungen kommt", schreibt Analyst Doug Anmuth von der Bank JPMorgan. Er gehe davon aus, dass der vorsichtige Tenor des Konzerns auch Abwärtsrisiken für andere Werte aus der Onlinebranche berge.
Am Vortag war es noch zu einer Rally gekommen, was viele aber mehr als Gegenbewegung nach der längsten Verluststrecke seit 1932 gesehen hatten. Unter anderem stützten aber auch Aussagen von JPMorgan, denen zufolge die US-Konsumenten sich offenbar in guter finanzieller Verfassung befänden. Händler sind dennoch überzeugt, dass angesichts der bekannten Probleme die Volatilität erhöht bleiben wird. Am Markt geht die Angst um, dass die Federal Reserve mit ihrer straffen Geldpolitik zur Inflationsbekämpfung die Wirtschaft in die Rezession treiben wird. Der S&P 500 steht erneut kurz vor Bärenmarktniveau - das heisst 20 Prozent unter dem vergangenen Hoch.
ASIEN
Nach der uneinheitlichen Vortagesentwicklung schlossen die größten Börsen in Asien am Dienstag auf rotem Terrain.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei 0,94 Prozent auf 26.748,14 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es unterdessen für den Shanghai Composite kräftiger nach unten, das Börsenbarometer verlor 2,37 Prozent auf 3.072,37 Punkte. Der Hang Seng rutschte um 1,92 Prozent auf 20.077,74 Punkte ab.
Erneut dämpften Konjunktursorgen die Kauflaune, während positive Impulse verpufften. Anleger in der Region sorgten sich, dass die infolge des Ukraine-Kriegs drastisch gestiegenen Rohstoffpreise, die Lockdowns in China im Zuge der jüngsten Pandemiewelle und die Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation die Wirtschaft ausbremsen, wie Beobachter anmerkten. Dahinter verblasste, dass US-Präsident Joe Biden während seines Besuchs in Japan eine Überprüfung der Strafzinsen auf Importe aus China angekündigt hat, die sein Vorgänger Donald Trump verhängt hatte. Technologiewerte wurden in der ganzen Region verkauft. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda verwies auf den Einbruch der Snap-Aktie im nachbörslichen US-Handel. Das Unternehmen hatte gewarnt, dass wahrscheinlich die Ziele bei Umsatz und operativem Gewinn verfehlt würden. Die Aktie fiel darauf um über 30 Prozent. Das machte Erholungsbemühungen des Tech-Sektors erst einmal zunichte.
Die chinesischen Festlandsbörsen litten unterdessen unter den steigenden Corona-Zahlen im Land, die Sorgen vor weiteren Lockdowns mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Konjunktur anheizten.
Japanische Aktien litten auch unter der nachlassenden Dynamik der Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank anmerkten. Grund seien Störungen in den Lieferketten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 412,45 | 0,78% | |
TecDAX | 3 404,71 | 0,41% | |
Dow Jones | 44 722,06 | -0,31% | |
NASDAQ Comp. | 19 060,48 | -0,60% | |
NASDAQ 100 | 20 744,49 | -0,85% | |
NIKKEI 225 | 38 349,06 | 0,56% | |
Hang Seng | 19 603,13 | 2,32% | |
ATX | 3 529,12 | 0,65% | |
Shanghai Composite | 3 309,78 | 1,53% |