NASDAQ 100
Geändert am: 23.09.2022 22:04:53
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Kursverluste halten an: Dow letztlich schwächer -- ATX und DAX gehen tiefrot ins Wochenende -- Asiatische Indizes schließen leichter - Kein Handel in Japan
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt brach am Freitag heftig ein.
Der ATX stand kurz nach Handelsbeginn bereits tiefer. Im Anschluss sackte der heimische Index noch deutlich weiter ab. Schließlich ging der ATX satte 3,59 Prozent tiefer bei 2.731,46 Zählern ins Wochenende.
Die Wiener Börse brach am Freitag ein. Damit startete der heimische Aktienmarkt nicht mit der erhofften Erholungsbewegung in den Herbst - schwache Vorgaben aus den USA und Asien, Rezessionsängste und Zinssorgen sowie starke geopolitische Spannungen sorgen für eine weitere Marktabschwächung.
Ein weiterer Dämpfer kam am Vormittag von Datenseite: Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im September weiter verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 48,2 Zähler. Der Indikator liegt damit so tief wie seit 20 Monaten nicht mehr. Zudem wird die Wachstumsschwelle von 50 Punkten klar unterschritten, was auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet.
"Im Euroraum stehen die Zeichen auf Rezession. Besonders kritisch ist die Lage in der Industrie. Die massiv gestiegenen Strom- und Gaspreise machen die Produktion mancher Güter unrentabel, sodass diese von den Unternehmen trotz ausreichender Aufträge heruntergefahren wird. Gleichzeitig lässt die Unsicherheit über die künftige Gasversorgung die Unternehmen vorsichtiger werden, was für weniger Investitionen spricht", schreibt Christoph Weil von der Commerzbank in einer ersten Reaktion.
Zudem bekomme der Dienstleistungssektor den massiven Anstieg der Verbraucherpreise und den damit verbundenen Verlust an Kaufkraft, der den privaten Haushalten die Kauflaune verdirbt, massiv zu spüren, so der Ökonom weiter.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt beendete den Freitagshandel tiefrot.
Der DAX startete mit einem kleinen Minus, fiel im Anschluss jedoch klar weiter. Zeitweise fiel das deutsche Börsenbarometer gar unter die 12.200 Punkte-Marke. Zum Börsenschluss stand ein Verlust von 1,97 Prozent auf 12.284,19 Indexpunkte an der Frankfurter Anzeigetafel.
Der deutsche Leitindex ist wegen Rezessionssorgen am Freitagvormittag auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen. Die jüngste Häufung von Zinserhöhungen großer Notenbanken steckte den Investoren auch am Freitag noch in den Gliedern. Auf Wochensicht hat sich für den Index ein Verlust mehr als drei Prozent angehäuft.
Mit dem Rutsch am Freitag ist der DAX in diesem Jahr jetzt 22 Prozent im Minus. Überraschend hohe Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten hatten am Dienstag der Vorwoche die zwischenzeitliche DAX-Erholung jäh ausgebremst. Sie bestärkten die US-Notenbank in ihrer restriktiven Geldpolitik, die sie in dieser Woche mit dem dritten großen Zinsschritt in Folge fortsetzte. Die Anleger sorgen sich immer mehr vor einer Rezession als Kollateralschaden im Kampf gegen die hohe Inflation.
Börsenexperten machen angesichts des Jahrestiefs des DAX weiteres Verlustpotenzial aus: "Bei einem Unterschreiten des Jahrestiefs würden die runde 12.000 und anschließend das Verlaufstief vom Oktober 2020 (11.450 Punkte) ins Blickfeld rücken", hatte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners bereits am Morgen prognostiziert.
WALL STREET
An den US-Börsen hatten auch am Freitag die Bären das Sagen.
Der Dow Jones gab nach einem schwachen Start noch weiter ab und schloss 1,61 Prozent leichter bei 29.592,85 Punkten. Auch der NASDAQ Composite baute seine frühen Verluste aus, so dass zur Schlussglocke ein deutliches Minus von 1,80 Prozent bei 10.867,93 Zählern an der Kurstafel stand.
Die Angst vor einer Rezession hat die Aktienmärkte in den USA weiter fest im Griff. Investoren stießen am Freitag wieder im größeren Stil ihre Anteile ab.
Befeuert werden die Sorgen der Marktteilnehmer weiter von dem entschiedenen Vorgehen der Notenbanken, allen voran die US-Vertreter von der Fed, die im Kampf gegen die hohe Inflation auch wirtschaftliche Schäden in Kauf nehmen.
"Steigende Zinskurs, steigende Schmerzen", folgerte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets. Mit der Aussicht auf zwei weitere Zinsschritte bis Jahresende habe die US-Notenbank Fed die Rendite von US-Staatsanleihen nach oben katapultiert. Für solche mit zehnjähriger Laufzeit erreichte sie den höchsten Stand seit gut zwölf Jahren. Das mache Aktien unattraktiver. "Die Anleger sehen sich mit einer Zinswende in noch nie dagewesenem Tempo konfrontiert und bleiben dem Aktienmarkt fern", schrieb Molnar.
ASIEN
Auch zum Wochenausklang ging es an den wichtigsten asiatischen Börsen abwärts.
In Japan wurde aufgrund des Feiertages zum Herbstanfang am Freitag nicht gehandelt. Der japanische Leitindex Nikkei verharrte daher auf seinem Schlussstand von Donnerstag. Da hatte er 0,58 Prozent auf 27.153,83 Punkte verloren.
Auf dem chinesischen Festland ging es am Freitag für den Shanghai Composite letztlich um 0,66 Prozent abwärts auf 3.088,37 Punkte. In Hongkong schloss der Hang Seng 1,18 Prozent tiefer bei 17.933,27 Stellen.
Fortgesetzte Verluste prägten am Freitag das Bild an den Börsen in Asien. Die Vorgabe aus den USA war negativ, wobei an der Wall Street insbesondere die als besonders zinsempfindlich geltenden Wachstums- und Technikaktien verkauft wurden. Hintergrund war ein weiterer kräftiger Anstieg der Marktzinsen, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch falkenhaft aufgetreten war und weitere deutliche Zinserhöhungen angekündigt hatte. Dazu hatten am Donnerstag eine ganze Reihe von Notenbanken die Zinsen angehoben, um der zu hohen Inflation zu begegnen, was zugleich Rezessionssorgen befeuert.
In Hongkong hieß es denn auch von Cinda International, das Zinsumfeld spreche derzeit gegen Aktien. Dazu komme politische Unsicherheit mit Blick auf den chinesischen Volkskongress und dessen Beschlüsse im Oktober. Viele Notenbanken schienen das Tempo ihrer Zinserhöhungen noch zu beschleunigen, bemerkte Tina Teng, Analystin bei CMC Markets, dazu.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 026,17 | -0,85% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |