NASDAQ Comp.
Geändert am: 23.06.2023 22:23:47
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ATX und DAX gehen schwächer ins Wochenende -- US-Börsen am Freitag im Rückwärtsgang -- Asiens Börsen letztlich klar im Minus
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Freitag in Rot.
So eröffnete der ATX wenig bewegt und fiel anschließend in die Verlustzone. Schlussendlich verlier er den Handel 1,14 Prozent tiefer bei 3.056,30 Zählern.
Im Fokus standen am Freitag enttäuschende Wirtschaftsdaten aus der Eurozone: Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank von 52,8 Zählern im Mai auf 50,3 Punkte im Juni, wie der Finanzdienstleister S&P Global mitteilte. Das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer hielt sich damit nur ganz knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang des Barometers auf 52,5 Zähler erwartet.
"Der merkliche Rückgang des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor deutet darauf hin, dass die Anhebung des EZB-Leitzinses um inzwischen 400 Basispunkte die Konjunktur mehr und mehr bremst", analysierten die Experten der Commerzbank den Datensatz. Hinzu komme, dass nicht nur die EZB, sondern auch alle anderen westlichen Notenbanken die Zinsen massiv angehoben hätten.
"Bislang geht eine Mehrheit der Volkswirte geht davon aus, dass sich die Wirtschaft im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte weiter erholt. Nach den heutigen Daten dürften bei vielen ein Umdenken einsetzten", so die Analysten weiter. "Die heutigen Daten dürften auch vielen EZB-Ratsmitglieder einen Schrecken versetzt haben. Denn bislang geht auch die EZB in ihren Projektionen davon aus, dass die Wirtschaft im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte weiter spürbar wächst."
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt blieben die Anleger am Freitag in Verkaufslaune.
So startete der DAX mit einem Verlust und vergrößerte diesen im weiteren Verlauf noch. Schlussendlich beendete er den Handelstag 0,99 Prozent im Minus bei 15.829,94 Punkten.
Für den DAX ist es zum Ausklang einer schwachen Woche weiter bergab gegangen. Nach den Gewinnwarnungen der vergangenen Tage sorgte Siemens Energy am Freitag mit einer kassierten Ergebnisprognose für die nächste Hiobsbotschaft. Zudem trübten neben schwachen Konjunkturdaten die jüngst aufgeflammten Zinssorgen weiter die Stimmung.
Nach dem Rekordhoch von 16.427 Punkten vor einer Woche war der DAX am Donnerstag wieder unter 16.000 Punkte gerutscht und darunter geblieben, obwohl er sich bis zum Handelsende etwas berappelt hatte. Charttechniker sehen noch keine allzu große Gefahr. Unterstützungen für den DAX lägen noch etwas tiefer, so der Tenor. Entscheidend bleibe die Zone bei 15.600 bis 15.700 Punkten, wo auch die für den mittelfristigen Trend wichtige 100-Tage-Linie verlaufe, schrieben etwa die Experten der Landesbank Helaba. Allerdings habe sich die technische Verfassung des DAX eingetrübt. Laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets dürfte es dem Index schwerfallen, die psychologisch wichtige 16.000-Punkte-Marke wieder zu knacken.
Zuletzt waren von der US-Notenbank Fed wegen der hartnäckigen Inflation Signale für weitere Zinserhöhungen nach der Pause im Juni gekommen. Am Donnerstag hatten zudem die Bank of England und die norwegische Zentralbank ihre Leitzinsen stärker als von Experten mehrheitlich erwartet angehoben. Die Schweizer Währungshüter hatten wie prognostiziert nur einen kleinen Zinsschritt gemacht, aber ebenso wie die Norweger weitere Anhebungen signalisiert.
Am Freitag belasteten zudem Inflationsdaten aus Japan den dortigen Aktienmarkt. Die Teuerung fiel höher als erwartet aus, so dass Marktteilnehmer nun auch bei der bisher sehr expansiven japanischen Zentralbank vermehrt ein Umdenken befürchten.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am letzten Handelstag der Woche schwächer.
Der Dow Jones Index rutschte nach Handelsstart sukzessive ins Minus und beendete die Sitzung 0,65 Prozent tiefer auf 33.727,43 Zählern.
Der technologielastige NASDAQ Composite war etwas stärkerem Verkaufsdruck ausgesetzt und verlor 1,01 Prozent und schloss auf 13.492,52 Punkten.
Konjunkturseitig hat sich die US-Wirtschaft im Juni verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 53,0 von 54,3 Punkten im Vormonat. Während es im verarbeitenden Gewerbe schlechter als von Ökonomen erwartet lief, hat sich die Situation im Dienstleistungssektor etwas verbessert.
Ölpreise geben leicht nach - Dollar legt zu
Die Ölpreise zeigten sich mit leichten Abgaben, auf Wochensicht verbuchten sich aber deutlichere Verluste. Marktteilnehmer verwiesen auf die Erwartung weiterer Zinsanhebungen der Notenbanken, die am Markt Konjunktur- und Nachfragesorgen schürten. Die Preise für die Sorten WTI und Brent gaben um bis zu 0,3 Prozent nach.
Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA trieb auch den Dollar erneut an. Der Dollar-Index stieg deutlich um 0,5 Prozent. Der Euro fiel dagegen im Verlauf auf ein Wochentief, nachdem die Einkaufsmanagerindizes für Juni aus der Eurozone auf breiter Front schwächer als erwartet ausgefallen waren. "Das Risiko eines stärkeren wirtschaftlichen Abschwungs ist für Europa größer als für die USA, so dass der Dollar kurzfristig gestützt bleiben dürfte", so Edward Moya, Senior Market Analyst bei Oanda.
Am Anleihemarkt legten die Notierungen etwas zu, die Renditen gaben ihre Vortagesgewinne überwiegend wieder ab. Die Renditen sinken, da die Zentralbanken weltweit eine aggressivere Rhetorik im Kampf gegen die Inflation an den Tag legen. Am Markt schüre dies Rezessionssorgen, was die Anleger zu Anleihen hinziehe, hieß es. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um 5,6 Basispunkte auf 3,74 Prozent.
Der Goldpreis profitierte etwas von den wieder sinkenden Marktzinsen. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls erhöht sich leicht um 0,3 Prozent.
ASIEN
Die Börsen in Fernost präsentierten sich vor dem Wochenende tiefrot.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einen Verlust von 1,45 Prozent bei 32.781,54 Zählern.
Die Börsen im chinesischen Kernland eröffnen erst wieder am Montag. Auf dem chinesischen Festland hatte der Shanghai Composite zuletzt bis Handelsschluss am Mittwoch 1,31 Prozent auf 3.197,90 Einheiten verloren. In Hongkong gab der Hang Seng am Freitag zum Handelsende 1,71 Prozent auf 18.889,97 Indexpunkte ab.
Seit Tagen berichten Händler von einer angeschlagenen Börsenstimmung an den ostasiatischen Handelsplätzen. Am Freitag gaben die Aktienindizes nun zum Teil sogar deutlich nach, wobei von wachsenden Konjunkturängsten die Rede war und immer wieder auf China verwiesen wurde. Die hohen Erwartungen an eine schnelle konjunkturelle Erholung der chinesischen Volkswirtschaft nach den strengen Corona-Beschränkungen hätten sich bislang nicht erfüllt. China tue nicht genug, um die lahmende Konjunktur auf Touren zu bringen, wiederholten Akteure die bereits an den Vortagen zu vernehmende Kritik.
Der Markt warte weiter auf das erhoffte umfassende Konjunkturpaket. Dass US-Finanzministerin Janet Yellen sinkende Rezessionsrisiken in den USA festgemacht hatte, verpuffte. Angesichts der Konjunkturängste wurden dagegen die jüngsten teils stärker als erwartet ausgefallenen Leitzinsanhebungen in Großbritannien, Norwegen und der Schweiz besonders kritisch gesehen.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 172,43 | 0,78% | |
TecDAX | 3 491,64 | 0,69% | |
Dow Jones | 44 705,53 | -0,17% | |
NASDAQ Comp. | 19 480,91 | 0,40% | |
NASDAQ 100 | 21 229,32 | 0,31% | |
NIKKEI 225 | 39 276,39 | 0,07% | |
Hang Seng | 19 746,32 | 1,00% | |
ATX | 3 539,12 | -0,27% | |
Shanghai Composite | 3 378,81 | 0,44% |