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Geändert am: 20.04.2020 22:09:42

Ölpreiscrash sorgt für Verluste an der Wall Street -- Gute Stimmung bröckelt: ATX schließt im Minus -- DAX hingegen fester -- Asiens Börsen letztlich mit gemischten Vorzeichen

AUSTRIA

Die Wiener Börse zeigte sich zum Wochenstart volatil.

Der Leitindex ATX hatte kurz nach dem Start deutlich über seinem Vortageskurs notiert und war dann im weiteren Handelsverlauf ins Minus gedreht. Nach einem schwankungsintensiven Handel schloss das heimische Börsenbarometer 0,43 Prozent leichter bei 2.061,10 Zählern.

Im Fokus standen erneut die Coronavirus-Pandemie und ihre möglichen wirtschaftlichen Folgen. Nach der jüngst deutlichen Erholung dürften Gewinnmitnahmen angesichts des weiterhin unsicheren Umfelds aufgrund der Corona-Krise nicht überraschen, kommentierte ein Marktanalyst.

Keine Impulse gab es zum Wochenauftakt von Datenseite, da weder in Europa noch in den USA nennenswerte Datenveröffentlichungen anstehen. Zudem blieb die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen sehr dünn.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt schloss nach einem volatilen Montagshandel etwas fester.

Der DAX war mit einem klaren Plus gestartet, fiel zwischenzeitlich deutlich ins Minus und ging am Abend wieder 0,47 Prozent höher bei 10.675,90 Punkten in den Feierabend.

Laut Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda scheint sich mit dem neuerlichen Rutsch die Skepsis zum Start der Berichtssaison durchzusetzen. Nach zuletzt starker Erholung sollten die Gewinnmitnahmen im grundsätzlich weiter unsicheren Umfeld der Corona-Krise nicht allzu sehr überraschen. In der Vorwoche war der DAX im Zuge einer Erholung noch bis auf 10.820 Punkte gestiegen, dann schwanden die Auftriebskräfte.

In Deutschland sind erstmals etwas breitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Kraft getreten, womit laut dem charttechnischen Analysten Marcel Mussler nun ein neues Stadium der Krise beginnt, das aus seiner Sicht nicht ohne Risiko ist. Ob und welche Auswirkungen das auf die Zahl der Neuinfektionen haben werde, sei derzeit nicht zu sagen. Bisher hätten sich die Aktienmärkte auf die Lockerungen gefreut, doch inwiefern sie jetzt auch diese Risiken berücksichtigten, bleibe abzuwarten, schrieb er in seinem täglichen Börsenbrief.

Bevor in Deutschland die Berichtssaison mit Zahlen des Softwarekonzerns SAP so richtig am Dienstag losgeht, war es unternehmensseitig zum Wochenauftakt noch recht ruhig.

WALL STREET

An der Wall Street fielen die Kurse zum Wochenauftakt.

Der US-Leitindex Dow Jones 30 Industrial sackte im Montagshandel 2,46 Prozent auf 23.646,60 Indexpunkte ab. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ Composite konnte sich der Marktstimmung ebenfalls nicht entziehen und rutschte um 1,03 Prozent auf 8.560,73 Punkte ins Minus.

Den zuletzt eher positiven Daten zur Ausbreitung des Coronavirus wurde misstraut. In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Die Stimmung schwankte zwischen der Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Sorge, dies könnte zu früh kommen und eine neuerliche Infektionswelle nach sich ziehen.

US-Präsident Donald Trump schlzg sich auf die Seite derer, die gegen die verhängten Ausgangsbeschränkungen protestieren und damit die eigenen Berater. "Solange der Scheitelpunkt der globalen Pandemie nicht erreicht ist und mehr Klarheit über das Wiederhochfahren der Wirtschaft herrscht, ist es zu früh, um auf einen Bullenmarkt zu setzen", sagt Portfolioverwalterin Candice Bangsund von Fiera Capital.

Für Ernüchterung sorgten zudem desaströse Handelsdaten aus Japan. Und auch Richtung China sind bange Blicke gerichtet: Zwar hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, doch Volkswirte fürchten, dass die chinesische Wirtschaft möglicherweise länger als bislang erwartet braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen.

Belastet wurde der US-Aktienmarkt aber auch ganz entscheidend von den Turbulenzen am US-Ölmarkt. Wegen der Corona-Krise sackte der Preis für US-Rohöl auf einen historischen Tiefstand. Der Preis für einen Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, notierte erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 im negativen Bereich - zuletzt bei -54,88 US-Dollar je Barrel (159 Liter) mit einem Abschlag von 302 Prozent. Das bedeutet, dass Käufer bei Abnahme Geld erhalten.

ASIEN

Die Börsen in Asien zeigten am Montag gemischte Vorzeichen.

In Japan schloss der Nikkei um 1,15 Prozent tiefer bei 19.669,12 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland präsentierte sich der Shanghai Composite zur Schlussglocke hingegen um 0,5 Prozent fester bei 2.852,55 Indexpunkten. In Hongkong ging der Hang Seng bei 24.330,02 Stellen mit einem kleinen Minus in Höhe von 0,20 Prozent aus der Sitzung.

Die chinesische Zentralbank hat zur Belebung ihrer schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffenen Wirtschaft ihre Leitzinsen erneut gesenkt. Der einjährige Kreditzins (LPR) sinkt von 4,05 Prozent auf 3,85 Prozent, während der Fünfjahres-LPR von 4,75 Prozent auf 4,65 Prozent gesenkt wurde. Der Schritt war die zweite Senkung des Leitzinses für Kredite in diesem Jahr und die jüngste Senkung eines der wichtigsten Kreditzinsen Chinas. Damit sollen die Kreditkosten für Unternehmen, insbesondere auch kleinerer Gesellschaften, gedrückt werden. China mache ernst mit der Lockerung der Geldpolitik, so die Experten von Capital Economics. "Da das Beschäftigungsumfeld weiterhin schwach ist und die Auslandsnachfrage durch die Corona-Maßnahmen gebremst wird, dürfte die chinesische Notenbank weitere Schritte zur Unterstützung der Wirtschaft einleiten".

Die negativen Folgen der Pandemie zeigten daneben die neuesten Handelsdaten aus Japan. So sind die japanischen Exporte im März um 11,7 Prozent eingebrochen. Dies belastete den Nikkei. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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