Dow Jones
Geändert am: 18.09.2023 22:08:01
|
Anstehende Zinssitzungen werfen Schatten voraus: Dow Jones letztlich stabil -- ATX und DAX gehen tiefer aus der Sitzung -- Chinesische Börsen schließen uneinheitlich -- Nikkei im Feiertag
AUSTRIA
Am heimischen Aktienmarkt ging es am Montag besonders im Späthandel bergab.
Der ATX stand kurz nach dem Handelsstart minimal im Plus und blieb zunächst in der Nähe seines Schlusskurses vom Freitag. Gegen Mittag setzte sich jedoch eine negative Tendenz durch. Letztlich schloss der ATX 0,65 Prozent leichter bei 3.161,84 Zählern.
Der Wochenstart lief in Wien ebenso wie an den weiteren europäischen Börsenplätzen überwiegend enttäuschend ab. Nach der EZB-Sitzung in der letzten Woche richten Marktteilnehmer nun ihren Blick auf die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Bank von England. Daher bleibt eine gewisse Unsicherheit im Markt, hiess es in einem aktuellen Helaba-Kommentar.
Die Telekom Austria zog ab Montag anstelle des Baukonzerns STRABAG in den ATX ein. Ansonsten blieb die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen sehr dünn. Auch datenseitig gestaltete sich der Wochenauftakt eher ruhig.
DEUTSCHLAND
Anleger am deutschen Aktienmarkt drückten am Montag fleißig auf den Verkaufsknopf.
Der DAX notierte zum Ertönen der Startglocke noch recht leicht in der Verlustzone, grub sich dann aber immer tiefer ins Minus. Nach einer konstanten Abwärtsbewegung schloss das deutsche Börsenbarometer bei 15.727,12 Punkten (minus 1,05 Prozent).
Der DAX hat am Montag nachgegeben. Nach dem Hinweis der Europäischen Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche auf eine Zinspause stelle sich für die Anlegerschaft nun die Frage, ob die US-Notenbank Fed am Mittwoch ähnlich vorgehen werde, sagte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Das aber sei "mehr als ungewiss". Zudem wächst Marktbeobachtern zufolge die Unsicherheit, wie lange die Leitzinsen dies- und jenseits des Atlantiks auf ihrem hohen Niveau bleiben werden.
In der Woche zuvor hatte der DAX um rund ein Prozent zugelegt und damit positiv auf die Entscheidungen der EZB reagiert. Diese hatte den Leitzins zwar erneut angehoben, aber signalisiert, dass die im vergangenen Jahr begonnene Zinsanhebung zur Bekämpfung der hohen Inflation damit beendet sein könnte. Allerdings wurde kein Wort darüber verloren, wann die Zinsen wieder sinken könnten.
So gelang es dem deutschen Börsenbarometer trotz seiner Erholung bisher nicht, aus der Spanne zwischen 15.500 bis etwa 16.000 Punkten auszubrechen. Wie es weitergeht, könnte nun von der Fed am Mittwochabend abhängen. Aber Fed-Präsident Jerome Powell müsste sich nach Ansicht des Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von RoboMarkets "schon ziemlich weit aus dem Fenster lehnen, um das positive Überraschungspotenzial des Meetings zu heben". Denn, so schreibt Stanzl, veranschlage der Markt inzwischen nur noch "ein Prozent Restwahrscheinlichkeit" für eine Zinserhöhung der US-Notenbank.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Montag ohne große Ausschläge.
Der Dow Jones Index eröffnete die Sitzung marginal im Minus und pendelte den Tag über um die Nulllinie. Schlussendlich notierte das Börsenbarometer 0,02 Prozent im Plus bei 34.624,30 Punkten. Der NASDAQ Composite schloss 0,01 Prozent höher bei 13.710,24 Zählern, nachdem er schwächer startete.
An der Wall Street dominiert am Montag Vorsicht, da die Anleiherenditen steigen und die Teilnehmer auf die Aussagen der Fed am Mittwoch warten. Die Zehnjahresrenditen bewegen sich wieder in Richtung 16-Jahres-Hoch. Zudem notieren die US-Rohöl-Futures so hoch wie seit November vergangenen Jahres nicht mehr. Die Produktionskürzungen Saudi-Arabiens und Russlands tun ihre Wirkung, heißt es am Markt.
"Die Anleger sind zunehmend besorgt, dass die jüngste Datenflut auf eine steigende Inflation und möglicherweise ein längerfristig höheres Zinsumfeld hinweist, was den S&P 500-Index belasten könnte", sagt Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management.
Im Lauf der Woche wird es Hinweise geben, wie die Zentralbanken diese Entwicklungen sehen. Die US-Notenbank wird Mitte der Woche ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben, gefolgt von der Bank of England am Donnerstag und der Bank of Japan am Freitag. Die Fed dürfte den Leitzinssatz unverändert belassen, daher werden voraussichtlich die begleitenden Kommentare im Blick stehen. "Da die Anleger derzeit geteilter Meinung über die Aussichten für das nächste Jahr sind, könnten sich die jüngsten Überlegungen der Fed durchaus als marktbewegend erweisen", so Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor.
ASIEN
Anleger an den Börsen in Fernost konnten sich zum Wochenbeginn nicht auf eine gemeinsame Richtung einigen.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei am Freitag um 1,10 Prozent stärker bei 33.533,09 Punkten. Dort fand heute aufgrund eines Feiertags kein Handel statt.
Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite um 0,26 Prozent auf 3.125,93 Einheiten zu. In Hongkong betrug das Minus beim Hang Seng 1,39 Prozent auf 17.930,55 Punkte.
Von den US-Börsen kamen schwache Vorgaben. Hier hatten die Börsen aufgrund von Rezessionssorgen und eines Streiks in der US-Autoindustrie mit deutlichen Verlusten geschlossen. Die Blicke richteten sich bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank zur Wochenmitte, hieß es aus dem Markt. Die Anleger dürften sich daher zunehmend zurückhalten.
Obwohl man am Markt überwiegend darauf setzt, dass die Fed auf ihrer Sitzung am 19. und 20 September keine Zinsschritte vornehmen dürfte, sind Anleger vorsichtig, was die Möglichkeit einer Zinserhöhung im November angeht, so die Analysten von NH FX.
Angesichts des Kreditwachstums, der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze, die eine sequenzielle Beschleunigung aufweisen, "gibt es zaghafte Anzeichen für eine Bodenbildung bei Wachstum und Inflation in China", so die Analysten von Goldman Sachs.
Im Bemühen um den Abbau der bilateralen Spannungen haben sich hochrangige Vertreter der USA und Chinas zu einem zweitägigen Gespräch in Malta getroffen. Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, kam dort nach Angaben Washingtons am Samstag und Sonntag mit dem chinesischen Chefdiplomaten Wang Yi zusammen. "Beide Seiten führten offene, substanzielle und konstruktive Gespräche", erklärte das Weiße Haus.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
---|---|
n/a |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 399,16 | 0,34% | |
TecDAX | 3 548,94 | -0,09% | |
Dow Jones | 44 148,56 | -0,22% | |
NASDAQ Comp. | 20 034,89 | 1,77% | |
NASDAQ 100 | 21 763,98 | 1,85% | |
NIKKEI 225 | 39 372,23 | 0,01% | |
Hang Seng | 20 155,05 | -0,77% | |
ATX | 3 626,79 | -0,04% | |
Shanghai Composite | 3 432,49 | 0,29% |