NASDAQ Comp.
Geändert am: 15.08.2019 22:07:42
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Wall Street verabschiedet sich fester aus dem Handel -- ATX beendet Feiertag in Rot -- DAX letztlich tiefer -- Asiens Börsen schließen mehrheitlich in Grün
AUSTRIA
An der Wiener Börse übernahmen einmal mehr die Bären das Ruder.
Der ATX zeigte sich, nach den kräftigen Verlusten am Vortag, im Donnerstagshandel erneut deutlich tiefer. Zum Handelsende wies das Börsenbarometer einen Abschlag von 0,73 Prozent auf 2.827,36 Zähler aus.
Trotz des heutigen Feiertages wurde in Wien regulär gehandelt. Es war der dritte Feiertag in diesem Jahr, an dem die Wiener Börse geöffnet war. Die Nachrichtenlage gestaltete sich entsprechend dünn.
Als Grund für die schlechte Börsenstimmung nannten Marktbeobachter vor allem Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft angesichts der weiter ungelösten Handelsstreits zwischen den USA und China. Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft Asiens waren am Vortag enttäuschend ausgefallen.
"Der Handelsstreit belastet wieder", so ein Händler. China hat nun Gegenmaßnahmen angekündigt, sollten die USA neue Zölle einführen. "Das spricht nicht gerade für eine Entspannung", sagte ein Marktteilnehmer.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich im Donnerstagshandel deutliche Ausschläge.
Der DAX begann den Tag ebenfalls auf grünem Terrain, konnte das Kursplus allerdings nicht verteidigen. Letztlich verlor der deutsche Leitindex 0,7 Prozent auf 11.412,67 Punkte.
Die Nervosität der Marktteilnehmer war an den Kursen abzulesen. Nach einem Start im Plus ging es beim DAX zwischenzeitlich um 250 Punkte nach unten. Dabei bewegten Nachrichten über die US-chinesischen Handelsbeziehungen, zum Brexit oder aber zur Zinspolitik der Europäischen Zentralbank die Kurse. Aber auch der kleine Verfall am Terminmarkt am Freitag könnte in die Abwärtsbewegung hinein für Momentum gesorgt haben.
Am Nachmittag minimierten die Aktien die Verluste, der Euro geriet leicht unter Druck. Den Auslöser lieferten die Aussagen von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn: "Es ist wichtig, dass wir im September mit einem signifikanten und wirksamen Paket aufwarten", sagte Rehn dem Wall Street Journal. Mit Blick auf die Finanzmärkte wäre es besser, die Erwartungen zu übertreffen, als hinter ihnen zurückzubleiben, fügte er hinzu.
Die Quartalsberichtsaison der Unternehmen war in Deutschland so gut wie durch. An diesem Donnerstag standen nur noch wenige Geschäftszahlen einiger Nachzügler auf der Agenda, darunter der Dünger- und Salzkonzern K+S. Am Vorabend nach Börsenschluss hatten bereits United Internet und 1&1 Drillisch ihre Zahlen vorgelegt. Die beiden Telekomunternehmen werden beim Blick auf 2019 vorsichtiger.
WALL STREET
Am Donnerstag erholte sich die Wall Street.
Der Dow Jones war nach einem etwas festeren Start zwischenzeitlich ins Minus abgerutscht, konnte im weiteren Handel jedoch wieder zulegen. Er schloss mit einem Zuschlag vo 0,39 Prozent bei 25.578,98 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite hatte ebenfalls den Tag mit einem leichten Gewinn begonne, und beendete den Handel nach einem zwischenzeitlichen Abstecher auf rotes Terrain mit minus 0,09 Prozent bei 7.766,62 Zählern nahe am Vortagesschluss.
Am Donnerstag sorgte wieder der Handelskrieg zwischen den USA und China für die negativen Schlagzeilen. Die vor wenigen Tagen wegen verschobener US-Sonderzölle aufgekeimte Hoffnung im Handelsstreit drohte sich derweil als verfrüht zu erweisen. Peking bezeichnete die Strafzölle von zehn Prozent auf viele chinesische Güter als eine Verletzung von Vereinbarungen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping und kündigte entsprechende Gegenmassnahmen an.
Die Märkte seien derzeit so launisch wie das britische Wetter, kommentierte Craig Erlam vom Broker Oanda die Situation an den Finanzmärkten. "Jedes Mal, wenn Investoren die Kraft finden, sich vom Boden zu erheben, schlägt der Handelskrieg erneut zu und schlägt sie erneut nieder", betonte der Experte.
Derweil gab es an diesem Handelstag auch eine Vielzahl an Konjunktur- und Unternehmenszahlen zu verarbeiten, die aber ein gemischtes Bild abgaben. Auf Konjunkturseite hatte sich zuletzt die Industriestimmung in New York überraschend verbessert und der US-Einzelhandel hatte seine Umsätze im Juli deutlicher gesteigert als erwartet. Dem gegenüber stand aber, dass die US-Industrie ihre Produktion im Juli überraschend gedrosselt hatte.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkten konnten zum Handelsschluss noch mehrheitlich ins Plus drehen.
In Japan verlor der Leitindex Nikkei letztlich 1,21 Prozent auf 20.405,65 Einheiten.
In China drehte die Stimmung ins Positive: Während der Shanghai Composite 0,25 Prozent auf 2.815,80 Punkte zulegte, notierte der Hang Seng in Hongkong 0,76 Prozent fester bei 25.495,46 Zählern.
Die Aktienmärkte in Ostasien haben sich am Donnerstag den sehr schwachen internationalen Vorgaben nicht entziehen können. Allerdings verringerten sich die Abschläge im Verlauf des Handels deutlicher - insbesondere an den chinesischen Börsen. Geholfen haben dürfte laut Marktbeobachtern, dass die chinesische Notenbank im Rahmen regulärer Geldmarktgeschäfte den Banken frische Liquidität zukommen ließ, um sicherzustellen, dass sie angesichts der Konjunkturabschwächung ausreichend Mittel zur Verfügung haben.
Stimmungsmäßig für leichte Unterstützung dürfte auch gesorgt haben, dass China erneut den Yuan zum Dollar einen Tick höher gefixt hatte. Zuletzt wertete der freier handelbare Offshore-Yuan darauf leicht auf. Ansonsten gab es vom Handelsstreit zwischen den USA und China nichts Neues.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa
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