Geändert am: 14.06.2022 22:30:33

Zwischen Inflation und Rezession: Uneinheitliche Entwicklung an den US-Börsen -- ATX und DAX gehen mit Verlusten aus dem Handel -- Asiens Börsen schließen uneinheitlich

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag volatil.

Der ATX gewann im frühen Handel noch hinzu. Am späteren Vormittag drehte der Index aber auf rotes Terrain. Nachdem er am Nachmittag um die Nulllinie pendelte, ging es letztlich wieder 1,14 Prozent auf 3.086,74 Punkte abwärts.

Weltweit warten Anleger gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. US-Inflationsdaten vom vergangenen Freitag waren auf ein 40-Jahres-Hoch gestiegen und nährten somit die Sorgen vor einer Fed-Zinserhöhung um möglicherweise mehr als 50 Basispunkte.

Das ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen ist im Juni zwar um 6,3 auf minus 28,0 Punkte gestiegen, blieb damit aber etwas hinter den Prognosen zurück. Das Barometer gibt die Konjunkturerwartung von deutschen Börsenexperten für die kommenden sechs Monate wieder. Die aktuelle Konjunkturlage bewerten die Befragten deutlich besser als erwartet.

DEUTSCHLAND

Nach zuletzt kräftigen Kursverlusten kam es am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zunächst zu einem Stabilisierungsversuch. Dieser scheiterte jedoch.

Der DAX war mit einem Plus in den Handel eingestiegen und leitete damit nach den deutlichen Verlusten der letzten Handelstage zunächst eine Gegenbewegung ein. Die Gewinne schmolzen im Verlauf aber deutlich ab, der deutsche Leitindex rutschte sogar in die Verlustzone. Zum Handelsschluss ging es dann 0,91 Prozent herunter auf 13.304,39 Zähler.

Erzeugerpreise aus den USA fielen in etwa wie erwartet aus. Damit erhöhte sich der Druck mit Blick auf Inflationsgefahren nicht weiter. Nach Kursgewinnen im frühen Handel war der deutsche Leitindex zeitweise auf den tiefsten Stand seit Anfang März gerutscht. Das Wohl und Wehe der Aktienmärkte hängt derzeit an den Zentralbanken und der kniffligen Aufgabe, die hohe Inflation zu bekämpfen, ohne der Wirtschaft zu schaden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an diesem Mittwoch mit einer weiteren Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte, wenn nicht gar um 0,75 Punkte der Teuerung entgegenwirkt.

WALL STREET

Die US-Börsen präsentierten sich am Dienstag uneinheitlich.

Der Dow Jones rutschte bereits früh auf rotes Terrain und schloss 0,49 Prozent tiefer bei 30.365,95 Punkten. Auch der NASDAQ Composite war zwischenzeitlich in die Verlustzone gerutscht, berappelte sich aber im späten Verlauf und schloss 0,18 Prozent höher bei 10.828,35 Punkten.

Nach den herben Verlusten zum Wochenauftakt haben sich die Kurse an den US-Börsen am Dienstag auf niedrigem Niveau teilweise stabilisiert. Etwas Unterstützung erhielten die Börsen von den Erzeugerpreisen. Diese sind im Mai auf Jahressicht nicht ganz so stark gestiegen wie befürchtet. Mit einem Plus von 10,8 Prozent ist die Teuerung jedoch nach wie vor sehr hoch. Mit Blick auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch ist es verständlich, wenn sich die Käufer zurückhalten. Die Fed könnte den Kampf gegen die hohe Inflation intensivieren. Eine Zinsanhebung um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte wird an den Finanzmärkten als möglich angesehen. Der Goldman-Sachs-Experte Jan Hatzius sieht im Juli einen weiteren folgen.

ASIEN

Mit unterschiedlichen Tendenzen präsentierten sich die Märkte in Fernost am Dienstag.

In Tokio knüpfte der japanische Leitindex Nikkei an seine schwache Vortagesperformance an und schloss mit einem Abschlag von 1,32 Prozent bei 26.629,86 Punkten.

Auch auf den chinesischen Festland dominierten lange Zeit die Verkäufer, gegen Ende nahm der Markt aber Fahrt auf und drehte ins Plus. Der Shanghai Composite schloss 0,92 Prozent höher bei 3.285,45 Indexpunkten. Der Hang Seng kämpfte sich ebenfalls zwischenzeitlich auf grünes Terrain vor, schwankte dabei aber stark. Am Ende schloss das Börsenbarometer auf Vortagesniveau bei 21.067,99 Punkten.

"An den asiatischen Aktienmärkten hat sich der Abverkauf in verringertem Tempo fortgesetzt, die Aktien-Futures in den USA und Europa signalisierten eine gewisse Erholung", begründete die BayernLB die Entwicklung. In Japan stützte auch die Yen-Schwäche. Der Yen näherte sich zum Dollar dem tiefsten Stand seit 24 Jahren, was der exportorientierten Wirtschaft des Landes tendenziell zugutekommt.

Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda begründete die positiveren Tendenzen mit der Hoffnung auf weitere Massnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft in China. Auch die rigide Corona-Politik scheint dosierter zu erfolgen. "Die Antwort auf einen neuen Infektionsausbruch in Peking deutet an, dass die Regierung künftig auf eine Kombination aus freiwilligen und angeordneten (Massen-)Tests sowie lokalen Lockdowns statt flächendeckenden Abriegelungen setzen könnte", so Kapitalmarktstratege Ulrich Stephan von der Postbank. "Dieser Ansatz sowie weitere Konjunkturhilfen könnten die Wirtschaft im Jahresverlauf unterstützen und den chinesischen Börsen längerfristig Auftrieb bescheren."

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Unternehmensdaten

Datum Unternehmen/Event
14.06.22 11880 Solutions AG / Hauptversammlung
14.06.22 180 Life Sciences Corp Registered Shs / Hauptversammlung
14.06.22 3-D Matrix,Ltd. / Quartalszahlen
14.06.22 Aadi Bioscience Inc Registered Shs / Hauptversammlung
14.06.22 Abera Bioscience AB Registered Shs / Hauptversammlung
14.06.22 Abigail Capital Corporation Registered Shs / Hauptversammlung
14.06.22 Adherex Technologies Inc / Hauptversammlung
14.06.22 Aisan Industry Co Ltd / Hauptversammlung

Wirtschaftsdaten

Datum Unternehmen
14.06.22 Lebensmittelpreisindex (Monat)
14.06.22 Unternehmensvertrauen der National Australia Bank
14.06.22 Geschäftskonditionen der National Australia Bank
14.06.22 Kapazitätsauslastung
14.06.22 Industrieproduktion (Jahr)
14.06.22 Industrieproduktion (Monat)
14.06.22 Verbraucherpreisindex ( Jahr )
14.06.22 Großhandelspreisindex (Jahr)
14.06.22 Großhandelspreisindex (Monat)
14.06.22 Verbraucherpreisindex ( Jahr )
14.06.22 Verbraucherpreisindex ( Monat )
14.06.22 FDI - Direktinvestitionen im Ausland (YTD) (Jahr)
14.06.22 Arbeitslosenänderung
14.06.22 ILO Arbeitslosenquote (3M)
14.06.22 Arbeitslosenquote
14.06.22 Durchschnittseinkommen inkl. Bonuszahlungen (3 Mo/Jr)
14.06.22 Durchschnittseinkommen ohne Bonuszahlungen (3Mo/Jr)
14.06.22 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (Monat)
14.06.22 Verbraucherpreisindex (Jahr)
14.06.22 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (Jahr)
14.06.22 Verbraucherpreisindex (Monat)
14.06.22 Industrieproduktion ( Monat )
14.06.22 Inflation des Preisindex für Großhandel
14.06.22 Industrieertrag (im Jahresvergleich)
14.06.22 Unbereinigte Inflationsrate (im Monantsvergleich)
14.06.22 Kerninflation (im Jahresvergleich)
14.06.22 Kerninflation (im Monatsvergleich)
14.06.22 Unbereinigte Inflation (im Jahresvergleich)
14.06.22 Index für Konjunkturoptimismus
14.06.22 Leistungsbilanz (im Monatsvergleich)
14.06.22 Index für Konjunkturoptimismus
14.06.22 Auktion 9-monatiger Letras
14.06.22 Auktion 9-monatiger Letras
14.06.22 Auktion 3-monatiger Letras
14.06.22 ZEW Umfrage - Konjunkturerwartungen
14.06.22 ZEW Umfrage - Aktuelle Lage
14.06.22 ZEW Umfrage - Konjunkturerwartungen
14.06.22 Leistungsbilanz n.s.a.
14.06.22 Verbraucherpreisindex (im Monatsvergleich)
14.06.22 NFIB Geschäftsoptimismus kleiner Unternehmen
14.06.22 Verbraucherpreisindex ( Jahr )
14.06.22 Erzeugerpreisindex ex. Energie & Nahrungsmittel (Jahr)
14.06.22 Erzeugerpreisindex ex. Nahrungsmittel & Energie (Monat)
14.06.22 Erzeugerpreisindex (Monat)
14.06.22 Erzeugerpreisindex (Jahr)
14.06.22 Produktionsverkäufe (Monat)
14.06.22 Redbook Index (Jahr)
14.06.22 IBD/TIPP Wirtschaftsoptimismus ( Monat )
14.06.22 Auktion 52-wöchiger Treasury Bills
14.06.22 EZB Schnabel Rede
14.06.22 Verbraucherpreisindex ( Monat )
14.06.22 API wöchentlicher Rohöllagerbestand

Indizes in diesem Artikel

DAX 23 288,06 -0,40%
TecDAX 3 828,30 -0,58%
Dow Jones 41 964,63 0,92%
NASDAQ Comp. 17 750,79 1,41%
NASDAQ 100 19 736,66 1,30%
NIKKEI 225 37 751,88 -0,25%
Hang Seng 24 771,14 0,12%
ATX 4 337,98 -0,29%
Shanghai Composite 3 426,43 -0,10%