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Geändert am: 06.09.2024 22:14:39
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Nach US-Arbeitsmarktbericht: ATX geht tiefrot ins Wochenende -- DAX zum Handelsende weit im Minus -- US-Börsen schwach -- Börsen in Asien schließen in Rot
AUSTRIA
Am heimischen Aktienmarkt schlugen sich Anleger am Freitag auf die Seite der Bären.
Der ATX sackte bis zum Handelsschluss um 1,74 Prozent auf 3.581,41 Puntke ab. Er hatte bereits zu Beginn Verluste erlitten und war dann immer weiter abgerutscht.
Die Wiener Börse zeigte sich am Freitag nach Vorlage frischer US-Jobdaten mit Abschlägen. Die US-Wirtschaft hat im August weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 142.000 Stellen dazu, Ökonomen hatten im Schnitt mit 165.000 neuen Stellen gerechnet. Die getrennt davon ermittelte Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent, nach 4,3 Prozent im Juli.
Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt ist vor allem mit Blick auf geldpolitische Schritte in den USA von Bedeutung. Am Markt wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im September senkt - allerdings gab es zuletzt Spekulationen, dass die Fed nicht nur einen Schritt um 25 Basispunkte vornehmen könnte, sondern eine größere Senkung um 50 Basispunkte in Erwägung zieht. Bereits am kommenden Donnerstag steht die nächste Zinsentscheidung der EZB an.
Kräftig nach unten gezogen wurde das heimische Börsenbarometer auch von den Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI). Der geplante Ausstieg der RBI aus Russland dürfte sich mit einem Beschluss eines russischen Gerichts deutlich erschweren, war am Donnerstagabend bekannt geworden. Demnach wurde es der Bank per einstweiliger Verfügung de facto verboten, ihre russische Tochter an potenzielle Käufer zu veräußern. Am Vorhaben, ihr Geschäft in Russland zu reduzieren, halte man jedoch weiter fest, betonte ein RBI-Sprecher gegenüber der APA.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt knickte am Freitag ein.
Der DAX ging bei 18.301,90 Zählerun um satte 1,48 Prozent tiefer aus dem Handel. Zur Eröffnung hatte der deutsche Leitindex nur leicht nachgegeben und war zwischenzeitlich gar in die Gewinnzone gestiegen, bevor am Nachmittag nach Handelsstart in den USA kräftiger Verkaufsdruck einsetzte.
Die US-Wirtschaft hat im August weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote ging wie erwartet etwas zurück, nachdem sie im Juli noch den höchsten Stand seit Oktober 2021 erreicht hatte. Derweil stiegen die Stundenlöhne etwas stärker als von Ökonomen prognostiziert.
Insgesamt sei der Bericht etwas schwächer als erwartet ausgefallen, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Er interpretierte ihn als "ein weiteres Puzzlestück des Bildes, das die Abkühlung der US-Wirtschaft und des US-Arbeitsmarktes immer deutlicher zeigt". Gleichzeitig seien die Daten "aber auch keine Katastrophe" und dürften den Weg für eine erste US-Zinssenkung frei machen - wenn auch nicht unbedingt für einen großen Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkten.
Der nächste Fed-Zinsentscheid steht am 18. September an, rund eine Woche früher der Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinssenkung gilt auch hier als sicher, nachdem die Währungshüter im Juni erstmals seit Jahren den Leitzins reduziert hatten.
WALL STREET
Die US-Börsen verbuchten vor dem Wochenende Verluste.
Der Dow Jones eröffnete die Sitzung etwas stärker, drehte anschließend jedoch ins Minus und beendete die Sitzung 1,01 Prozent tiefer bei 40.345,41 Punkten.
Der NASDAQ Composite verbuchte derweil noch deutlichere Verluste, nachdem er zum Start noch knapp im Plus notiert hatte. Er verabschiedete sich 2,55 Prozent schwächer bei 16.690,83 Zählern ins Wochenende. Als Belastung erwies sich hier ein Kursrutsch bei den Aktien von Broadcom. Der Chipkonzern hatte mit seiner Prognose enttäuscht.
Top-Thema waren vor dem Wochenende die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für August, die bereits vor Handelsbeginn veröffentlicht wurden. Die Arbeitsmarktzahlen gelten als maßgeblich für die weitere Zinspolitik der US-Notenbank.
Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, wurden im August in den USA mit 142.000 weniger Stellen als erwartet geschaffen, zugleich wurden die Zahlen für die beiden Vormonate deutlich nach unten revidiert. Volkswirte hatten mit 161.000 neu geschaffenen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote ist auf 4,2 von 4,3 Prozent gesunken, was von Ökonomen erwartet wurde. Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 35,21 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 3,8 (3,6) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 3,7 Prozent erwartet.
Die Daten sprechen für eine erste Zinssenkung der US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung Mitte September. Die Arbeitsmarktdaten dürften die Fed nach Einschätzung von Thomas Altmann, Marktstratege bei QC Partners, allerdings nicht unbedingt zu einer XL-Senkung um 50 Basispunkte veranlassen. Denn der Anstieg der Löhne falle etwas höher aus als vom Markt erwartet und sicherlich auch höher als von der Fed gerne gesehen. Das wird die Fed genau im Auge behalten. Und auch diese Lohnentwicklung spreche für eine klassische Senkung um 25 Basispunkte. In der Summe enthalte der Arbeitsmarktbericht nichts, was zu einer großen Neubewertung des Aktien- oder Rentenmarktes führen müsste.
ASIEN
Nach unten ging es am Freitag an den Aktienmärkten in Asien.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 setzte seinen Abwärtstrend fort und stand zum Handelsende schlussendlich 0,72 Prozent im Minus bei 36.391,47 Zählern.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite 0,81 Prozent tiefer bei 2.765,81 Indexpunkten. In Hongkong wurde aufgrund einer Taifun-Warnung nicht gehandelt. Im Donnerstagshandel hatte der Hang Seng 0,07 Prozent tiefer bei 17.444,30 Zähler notiert.
Marktteilnehmer hielten sich mit Neupositionierungen zurück, sie warteten auf den US-Arbeitsmarktbericht für August, der aber erst nach Handelsschluss in Asien anstand. Von ihm erwarteten sie sich neue Erkenntnisse über die Lage der US-Konjunktur und damit verbunden, die Zinsperspektiven. Dies gilt umso mehr, nachdem am Donnerstag eine Reihe von Konjunkturdaten insgesamt kein einheitliches Bild gezeigt hatte, unter anderem mit Signalen einer weiteren Abkühlung am US-Arbeitsmarkt. Der Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft fiel zuletzt deutlich niedriger aus als erwartet, wie der ADP-Arbeitsmarktbericht zeigte. Am Zinsterminmarkt wird weiter mit 43-prozentiuger Wahrscheinlichkeit für den 18. September eine Zinssenkung um 50 Basispunkte eingepreist und mit 57 Prozent eine Senkung um 25 Basispunkte. Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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