Hang Seng
Geändert am: 06.07.2023 22:04:12
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Angst vor Zinserhöhungen: Wall Street letztendlich verlustreich -- ATX und DAX beenden Handel tiefrot -- Asiens Börsen schließen nach Talfahrt tiefer
AUSTRIA
Am Wiener Aktienmarkt waren am Donnerstag tiefrote Kurse zu sehen.
Der ATX stand kurz nach Börseneröffnung schon tiefer und zeigte sich im Verlauf dann noch schwächer. Letztlich ging es 1,81 Prozent auf 3.100,85 Punkte nach unten.
Auch an den europäischen Leitbörsen ging es nach negativen US-Vorgaben mit den Kursen abwärts. An der Wall Street hatte am Vorabend die Aussicht auf zwei weitere US-Leitzinserhöhungen in diesem Jahr auf den Kursen gelastet.
Am heimischen Aktienmarkt stand die Aktie von Kapsch TrafficCom erneut im Fokus. Die autoTicket GmbH, an der Kapsch die Hälfte der Anteile hält, hat sich zur Wochenmitte mit dem deutschen Staat im Streit um den gekündigten Vertrag für ein Pkw-Mautsystem geeinigt. autoTicket erwarte nun eine Zahlung in Höhe von 243 Millionen Euro von der deutschen Bundesregierung. Davon würden zumindest 80 Millionen Euro an den österreichischen Mautsystembetreiber fließen, wurde gestern bekannt.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Donnerstag weiter nach unten.
Der DAX verlor zum Start und gab im Anschluss weiter nach, wobei die Abschläge im Verlauf immer größer wurden. Er beendete den Tag mit einem Minus von 2,57 Prozent bei 15.528,54 Zählern.
Unerwartet starke Arbeitsmarktdaten aus den USA haben den Sinkflug im DAX am Donnerstag weiter beschleunigt. Einige Marktbeobachter hatten zuvor bei einem Fall unter diese charttechnische Unterstützung einen weiteren Kursrutsch nicht ausgeschlossen. In den USA waren in der Privatwirtschaft laut Daten des Dienstleisters ADP im vergangenen Monat fast eine halbe Million neue Stellen geschaffen worden, Beobachter hatten nicht einmal mit der Hälfte gerechnet. Die Daten gelten als erste Orientierung vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag, der wiederum ein wichtiger Gradmesser für den weiteren Zinskurs der US-Notenbank ist.
Für die Fed ist der Arbeitsmarkt ein Sorgenfaktor, denn die robuste Beschäftigungslage und steigende Löhne in den Vereinigten Staaten heizen die von den US-Währungshütern bekämpfte Inflation weiter an. Die Fed hatte mit dem am Vorabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll nach der Zinspause im Juni weitere Anhebungen für 2023 signalisiert.
WALL STREET
Am Donnerstag knüpfte die Wall Street an ihre Vortagesverluste an.
Der Dow Jones Index ging tiefer in die Sitzung und fiel im Handelsverlauf weiter zurück. Letztendlich verlor er 1,07 Prozent auf 33.922,26 Punkte. Der technologielastige NASDAQ Composite gab zum Handelsstart ebenfalls nach und bewegte sich auch im Anschluss deutlich in der Verlustzone. In den Feierabend ging der Tech-Index schließlich mit einem Minus von 0,82 Prozent auf 13.679,04 Zähler.
Am Markt hieß es, die US-Märkte gäben nach, weil sich die Anleger weiterhin Sorgen machten über möglicherweise längerfristig hohe Zinssätze. In ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Sitzung signalisierte die US-Notenbank Fed nach einer kurzen Zinspause erneute Leitzinserhöhungen. "Fast alle" Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss würden weitere Anhebungen im Jahr 2023 erwarten, hieß es. Eine Mehrheit ist sogar für mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr.
Laut dem Experten Pierre Veyret vom Broker ActivTrades wird es immer schwieriger für Anleger, noch Gründe zum Aktienkauf zu finden. Er rechnet damit, dass der Abwärtsdruck bei risikobehafteten Anlagen wie etwa Aktien so lange anhält, bis Verbesserungen in konjunktureller oder geldpolitischer Hinsicht deutlich werden. Mit Spannung wird daher auf wichtige Konjunkturdaten gewartet. Genannt wurden dabei vor allem die aktuellen US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag.
ASIEN
Die wichtigsten Börsen in Fernost sackten am Donnerstag deutlich ab.
In Tokio rutschte der japanische Leitindex Nikkei bis zum Handelsende um 1,70 Prozent auf 32.773,02 Punkte ab.
Auf dem chinesischen Festland verabschiedete sich der Shanghai Composite mit einem Verlust von 0,54 Prozent bei 3.205,58 Zählern aus dem Handel. In Hongkong schloss der Hang Seng um 3,02 Prozent tiefer bei 18.533,05 Stellen.
Anleger sorgten sich über den künftigen Zinskurs der Fed. Aus dem am späten Mittwoch veröffentlichten Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung war hervorgegangen, dass die Fed die Zinsen weiter erhöhen dürfte. Daraufhin waren die US-Anleiherenditen kräftig gestiegen.
Daneben gab es Befürchtungen, dass sich der Handelsstreit zwischen Peking und Washington verschärfen könnte. US-Finanzministerin Janet Yellen wird sich ab Donnerstag zu einem viertägigen Besuch in China aufhalten, um über eine Reihe von Themen zu sprechen, darunter die Lage der Weltwirtschaft, den Klimawandel und die Schuldenlast ärmerer Länder. Die Ausgangslage für eine Wiederannäherung der USA und Chinas dürfte schwierig sein, nachdem Peking am Montag Exportbeschränkungen für Gallium und Germanium verhängt hat, zwei seltene Metalle, die in der Chipproduktion eine wichtige Rolle spielen.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 399,16 | 0,34% | |
TecDAX | 3 548,94 | -0,09% | |
Dow Jones | 44 148,56 | -0,22% | |
NASDAQ Comp. | 20 034,89 | 1,77% | |
NASDAQ 100 | 21 763,98 | 1,85% | |
NIKKEI 225 | 39 372,23 | 0,01% | |
Hang Seng | 20 155,05 | -0,77% | |
ATX | 3 626,79 | -0,04% | |
Shanghai Composite | 3 432,49 | 0,29% |