NASDAQ Comp.
Geändert am: 06.07.2021 22:08:31
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ATX und DAX schließen deutlich schwächer -- Wall Street letztlich uneins -- Uneinheitliche Entwicklung an den asiatischen Börsen
AUSTRIA
Im Wiener Handel dominierten am Dienstag die Bären.
Der ATX vergrößerte im Tagesverlauf seine frühen Verluste und schloss 1,42 Prozent tiefer bei 3.438,15 Punkten.
Wenige Tage nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist die Sieben-Tages-Inzidenz wieder leicht angestiegen. Am Dienstag lag sie laut Gesundheits- und Innenministerium bei 6,1 pro 100.000 Einwohner. Von Montag auf Dienstag gab es 84 Neuinfektionen, das liegt über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage (78).
Die wichtigsten europäischen Aktienndizes haben am Dienstag etwas nachgegeben. Für Enttäuschung an den Märkten sorgte die Entwicklung der Auftragseingänge der deutschen Industrie im Mai. "Der Rückgang kommt überraschend", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Es könnte der Fall sein, dass sich der Materialmangel im Auftragseingang niederschlägt. Sind Unternehmen aufgrund fehlender Vorprodukte nicht in der Lage, Aufträge abzuarbeiten, wird erst gar nicht mehr bestellt."
In dieses Bild fügte sich auch der Rückgang der ZEW-Erwartungen. Es gelte zu beachten, "ob der Rücksetzer zu einer nachhaltigen Abwärtsbewegung wird, insbesondere vor dem Hintergrund der sich in der Industrie deutlich niederschlagenden Lieferproblematik", merkten die Volkswirte der Helaba an.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex legte am Dienstag den Rückwärtsgang ein.
Der DAX war mit einem moderaten Verlust gestartet und baute diesen im weiteren Handelsverlauf aus. Schlussendlich ging er mit einem klaren Minus von 0,96 Prozent bei 15.511,38 Punkten in den Feierabend.
Enttäuschende Konjunktur- und Stimmungsdaten aus Deutschland sowie die instabile Lage am Ölmarkt haben den DAX am Dienstag belastet. Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sanken im Mai im Vergleich zum April, während eigentlich ein weiterer Zuwachs erwartet worden war. Vor allem die schwache Auslandsnachfrage außerhalb der Eurozone belastete. Zudem fiel im laufenden Monat Juli das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW im Vergleich zum Vormonat deutlich, während Analysten nur mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten.
Marktanalyst Milan Cutkovic verwies als weiteren Grund für die zurückhaltende Anlegerstimmung auf den Ölpreis. Nach den geplatzten Gesprächen der OPEC+ sprach er von aufziehenden "dunklen Wolken am noch sommerlichen Börsenhimmel". Komme es nun zu einem rapiden Anstieg der Ölpreise innerhalb kurzer Zeit, dürften die Inflationssorgen wieder in den Vordergrund rücken und die Stimmung auf dem Börsenparkett empfindlich belasten, warnte er.
WALL STREET
An den US-Börsen wurden am Dienstag unterschiedliche Tendenzen beobachtet.
Der Dow Jones startete kaum bewegt und rutschte dann tiefer ins Minus. Er beendete die Sitzung 0,6 Prozent niedriger bei 34.577,37 Zählern. Der NASDAQ Composite verzeichnete daneben ein anfängliches Plus und konnte dieses in den Feierabend retten. Er schloss 0,17 Prozent im Plus bei 14.663,64 Indexeinheiten. S&P 500 sowie NASDAQ 100 vermochten es derweil neue Rekordstände aufzustellen.
Die Standardwerte im wohl bekanntesten US-Index, dem Dow Jones Industrial, hinkten von Beginn an hinterher. Nachdem der Handel zu Wochenbeginn wegen des nachgezogenen "Independence Day" pausiert hatte, startete das Kursbarometer der Wall Street schwach in die neue Woche.
Die Schere zwischen Technologie- und Standardwerten ging auch wegen frischer Wirtschaftsdaten auseinander. Das am ISM-Index abgeleitete Stimmungsbild im Dienstleistungssektor konnte die Prognosen nicht erfüllen. Anleger schichteten von zyklischen Werten zurück in Technologie und Wachstum um.
ASIEN
Mit unterschiedlichen Vorzeichen präsentierten sich die größten Börsen in Asien am zweiten Handelstag der Woche.
Der japanische Leitindex Nikkei gewann im Dienstagshandel 0,16 Prozent und verabschiedete sich bei 28.643,21 Indexpunkten.
Verluste gab es hingegen auf dem Festland. Der Shanghai Composite verlor 0,12 Prozent auf 3.530,26 Zähler und konnte seine zwischenzeitlich deutlicheren Verluste damit reduzieren. Abwärts ging es ebenfalls in Hongkong, wo der Hang Seng 0,25 Prozent auf 28.072,86 Indexpunkte einbüßte. !-- sh_cad_14
In Hongkong berichteten Marktteilnehmer von weiter gedrückten Kursen der Schwergewichte aus dem Technologiesegment, die den Index belasten. Der HSI verbuchte damit das sechste Tagesminus in Folge. Hintergrund ist das Vorgehen Pekings gegen die mächtig gewordenen Technologieriesen, unter anderem wegen Datenschutzbedenken. In Tokio kam ein kleiner positiver Impuls von höher als erwartet ausgefallenen Konsumausgaben im Mai, gleichzeitig bremst aber der erneut etwas festere Yen leicht. Die japanische Währung sei als sicherer Hafen gesucht angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie. Im Sog der Ölpreise ging es mit Ölaktien in der Region aufwärts.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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TecDAX | 3 405,17 | 1,04% | |
Dow Jones | 44 701,03 | 0,91% | |
NASDAQ Comp. | 19 043,88 | 0,21% | |
NIKKEI 225 | 38 780,14 | 1,30% | |
Hang Seng | 19 150,99 | -0,41% | |
ATX | 3 543,04 | 0,29% | |
Shanghai Composite | 3 263,76 | -0,11% |