Geändert am: 05.06.2023 22:05:06

Nach guten Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt: US-Börsen schließen mit roten Vorzeichen -- ATX schließt an Nulllinie -- DAX letztendlich mit Abgaben -- Schlussendlich Gewinne an Asiens Börsen

AUSTRIA

Am Wiener Aktienmarkt ging es am Montag leicht nach oben.

Der ATX gewann im frühen Verlauf, im Verlauf legte das Börsenbarometer weiter zu. Letztendlich gingen die Gewinne aber wieder zurück: Am Abend stand noch ein Plus von 0,08 Prozent auf 3.140,67 Punkte an der Kurstafel.

"Nach dem Ende des Schuldenstreits kehrten die Anleger zur Normalität zurück", fasste der IG-Marktexperte Christian Henke die derzeitige Lage an den Börsen zusammen. Die Zinspolitik rücke wieder in den Mittelpunkt des Interesses und die Aussicht auf eine Zinspause lasse die Herzen der Marktteilnehmer höher schlagen.

Mit Blick auf heute veröffentlichte Konjunkturdaten hat sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum im Juni zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator sank um 3,9 Punkte auf minus 17,0 Zähler, wie Sentix mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine etwas moderatere Eintrübung auf minus 15,1 Punkte erwartet.

DEUTSCHLAND

Deutsche Anleger zeigten sich zum Wochenstart unentschlossen.

Der DAX war mit einem kleinen Plus in den Handel eingestiegen, im Verlauf waren zunächst weiter grüne Vorzeichen zu sehen. Am Nachmittag gab das Börsenbarometer jedoch ab und beendete die Sitzung letztendlich 0,54 Prozent tiefer bei 15.963,89 Punkten.

Nachdem der DAX in der Vorwoche mit 15.629 Punkten zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit April abgesackt war, gelang ihm zum Wochenschluss der klare Sprung über die viel beachtete Marke von 16.000 Punkten. In den Fokus rückten nun wieder die kleine Kurslücke unterhalb von 16.143 Punkten und das Rekordhoch bei 16.331 Punkten. Die Marktstrategen von JPMorgan hoben allerdings den Zeigefinger. Die einhellige Meinung, dass das Schlimmste vorüber ist, dürfte sich als falsch erweisen, schrieben die Experten um Mislav Matejka in einem aktuellen Kommentar. Die Folgen strafferer Geldpolitik hätten sich in der Vergangenheit immer mit gewissem Zeitversatz gezeigt. Auch die staatlichen Konjunkturimpulse in China, auf die am Freitag spekuliert würde, dürften nicht bedeutungsvoll werden.

WALL STREET

US-Anleger zeigten sich zum Wochenstart wenig optimistisch.

Der Dow Jones Index verlor 0,59 Prozent auf 33.562,60 Indexpunkte. Der technologielastige NASDAQ Composite verlor zum Start 0,02 Prozent auf 13.238,48 Zähler. Anschliessend legte er längere Zeit zu, rutschte spät aber auf rotes Terrain ab und schloss mit einem Abschlag von 0,09 Prozent bei 13'229,43 Zählern.

Hauptthema blieb die Geldpolitik der US-Notenbank, insbesondere die Zinsentscheidung im Juni. Die Erwartung verfestigte sich weiter, dass die Federal Reserve die Zinssätze in diesem Monat nicht erhöhen wird. Dies wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 78 Prozent eingepreist. Einen positiven Akzent setzten derweil chinesische Daten, denn der Caixin-Index aus dem Service-Bereich zeigte eine gesunde Erholung.

An den vergangenen Handelstagen hatten die Indizes zugelegt, nachdem die Sorge wegen eines US-Zahlungsausfalls verschwunden ist. Auch der starke Arbeitsmarkt vom Freitag mit 339'000 neuen Stellen stützte die Aktien, zumal sich die Arbeitslosenquote erhöht und das Lohnwachstum abgekühlt hat, was es der Fed ermöglichen könnte, ihren Zinserhöhungszyklus im Juni zu unterbrechen.

Stephen Innes, geschäftsführender Partner bei SPI Asset Management, sagt: "Die Märkte scheinen bereit zu sein, die Aufwärtsdynamik der vergangenen Woche fortzusetzen." Die starke Risikobereitschaft in der Hoffnung auf eine weiche Landung in den USA setze sich ebenso fort wie die "zinsbullische" Stimmung mit Blick auf die Juni-Sitzung.

ASIEN

An den asiatischen Börsen ging es in der neuen Handelswoche bergauf.

Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem Plus von 2,20 Prozent bei 32.217,43 Punkten.

Wenig Bewegung zeigte sich auf dem chinesischen Festland: Dort ging es für den Shanghai Composite zwischenzeitlich um 0,07 Prozent auf 3.232,44 Indexpunkte nach oben. Der Hang Seng gewann daneben 0,72 Prozent auf 19.086,79 Zähler.

Als Grund für die teilweisen Aufschläge in Fernost verwiesen Händler auf den an der Wall Street positiv aufgenommenen US-Arbeitsmarktbericht. Dieser habe einerseits Konjunkturoptimismus geschürt, gleichzeitig die Tür für eine Zinserhöhungspause durch die US-Notenbank nicht geschlossen. Das Thema Konjunkturoptimismus wird auch befeuert durch einen gestiegenen Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in China im Mai, der deutlicher in den Wachstum anzeigenden Bereich vorgerückt ist.

Die chinesischen Börsen hinkten derweil der Entwicklung hinterher. Im Handel verwies man auf die Spannungen zwischen den USA und China im Ringen um Einfluss im asiatisch-pazifischem Raum. Diese sind erneut deutlich zutage getreten. Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu warnte bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur eindringlich vor "Nato-ähnlichen" Bündnissen in der Region. In der Meeresenge zwischen der Insel Taiwan und dem chinesischen Festland hatte es zuvor erneut eine gefährliche Annäherung zwischen Militärschiffen aus China und den USA gegeben.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Indizes in diesem Artikel

DAX 22 986,82 1,86%
TecDAX 3 773,35 1,89%
Dow Jones 41 488,19 1,65%
NASDAQ Comp. 17 754,09 2,61%
NASDAQ 100 19 704,64 2,49%
NIKKEI 225 37 053,10 0,72%
Hang Seng 23 959,98 2,12%
ATX 4 297,92 2,59%
Shanghai Composite 3 358,73 -0,39%