Geändert am: 04.10.2021 22:03:08

Wall Street-Handel endet schwach -- ATX schließt wenig bewegt -- DAX verbucht letztlich Verluste -- Handelsaussetzung von Evergrande zieht asiatische Börsen nach unten

AUSTRIA

Anleger in Wien standen am Montag auf der Bremse.

Der ATX gab kurz nach Handelseröffnung etwas nach und fand im Verlauf keine klare Richtung. Letztlich stand ein kleines Minus von 0,11 Prozent bei 3.669,47 Punkten an der Tafel.

Datenseitig fiel der für den Euroraum erhobene Sentix-Konjunkturindikator im Verlauf des Vormittags schwächer aus, als Experten erwartet hatten. Der Index sank im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,7 Punkte auf 16,9 Zähler. Analysten hatten mit einem weniger deutlichen Rückgang auf 18,6 Punkte gerechnet.

Später standen die Zahlen aus der US-Industrie im Fokus. Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im August um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht.

Hinsichtlich des zweitgrößten Immobilienkonzerns in China, Evergande, war bekannt geworden, dass das Unternehmen eine zweite wichtige Anleihen-Zinszahlung verpasst habe. Das Zittern vor einem Zusammenbruch des Immobilienentwicklers sorgte in den vergangenen Wochen für Turbulenzen an den Aktienmärkten.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt notierte am Montag in der Verlustzone.

Der DAX startete mit einem Abschlag in den Handel. Anschließend pendelte er zwischen Verlustzone und Nulllinie hin und her. Bis zum Ertönen der Schlussglocke fiel er um 0,79 Prozent auf 15.036,55 Punkte zurück.

Der DAX habe nach dem Monatsverlust von 3,6 Prozent im September nun eine wichtige Wendezone erreicht, schrieb der Börsenstatistiker Andreas Büchler von Index Radar. Erfolge hier keine Bodenbildung, wäre das erstmals seit langer Zeit wieder ein stärkeres Schwächezeichen, welches über die nächsten Wochen hinaus wirksam wäre.

Experten machen Anlegern aktuell wenig Hoffnung auf einen goldenen Herbst. Bei der US-Notenbank steht ein Tritt auf die Bremse der ultralockeren Geldpolitik wohl unmittelbar bevor. Diese gilt als wichtigster Treiber der Börsenrally der vergangenen Jahre. Zudem sorgen sich die Investoren um Inflation und Konjunktur wegen der coronabedingten Lieferkettenprobleme.

Ferner geht in China das Drama um den schwer angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande weiter. Dessen Aktien sowie die seiner Hausverwaltung wurden an der Börse in Hongkong vom Handel ausgesetzt. Es ist das erste Mal in der jüngsten Liquiditätskrise des hoch verschuldeten Unternehmens, dass der Handel mit seinen Aktien ausgesetzt wurde.

WALL STREET

Nach dem Erholungsversuch am vergangenen Freitag gaben die US-Börsen zu Wochenbeginn nach.

Der US-Leitindex Dow Jones verlor im Montagshandel 0,94 Prozent auf 34.003,58 Indexpunkte. Der NASDAQ Composite sackte daneben 2,14 Prozent auf 14.255,48 Zähler ab.

Experten zufolge befinden sich die wichtigsten Weltbörsen weiter im Klammergriff von Lieferkettenproblemen in zentralen Industrien, steigenden Energiepreisen und der hohen Inflation. Aktuell steht vor allem im Fokus, dass die Ölfördergruppe OPEC+ ihre Tagesproduktion trotz Knappheit am Weltmarkt im November nur um die geplanten 400 000 Barrel (je 159 Liter) anheben wird. Damit bleibt die Lage am Ölmarkt angespannt und die Preise dürften weiter steigen.

Die etwas besser als erwarteten Auftragseingangsdaten aus der US-Industrie für den Monat August, die kurz nach dem Handelsstart veröffentlicht wurden, boten keine Stütze. Anleger blieben derzeit lieber an der Seitenlinie, hiess es.

Eine positive Ausnahme waren am Montag die Aktien von Tesla. Während die Autobranche unter globalen Chip-Engpässen ächzt, wusste der Elektroautobauer im dritten Quartal mit einem Auslieferungsrekord zu überzeugen.

ASIEN

Die Märkte Asiens befanden sich am Montag auf dem Abstellgleis.

Der japanische Leitindex Nikkei büßte bis zum Handelsende 1,13 Prozent auf 28.444,89 Punkte ein.

Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite am vergangenen Donnerstag um 0,90 Prozent auf 3.568,17 Einheiten zu. Er befand sich weiterhin in einer Feiertagspause. Der Hang Seng verlor zum Wochenstart letztlich 2,19 Prozent auf 24.036,37 Zähler.

Die Nachricht, dass der mit Liquiditätsproblemen kämpfende, hoch verschuldete chinesische Immobilienriese China Evergrande seine Aktien am Montag vom Handel hat aussetzen lassen, sorgte an den Aktienmärkten der Region für Kursverluste. In Tokio, wo der Nikkei-Index nach guten Vorgaben aus den USA anfangs noch leicht zugelegt hatte, ging es im Verlauf nach unten. Auch in Hongkong war ein Minus zu beobachten. In Shanghai ruht unterdessen der Aktienhandel bis einschließlich Donnerstag im Rahmen der sogenannten Goldenen Woche. Evergrande hat inzwischen als Begründung für die Aussetzung nachgeschoben, dass der Hintergrund eine größere Transaktion sein soll. An den Finanzmärkten sind die Sorgen groß, dass ein Zusammenbruch des Unternehmens weitreichende Folgen für den chinesischen Finanzsektor und die Immobilien- wie angeschlossen Branchen haben könnte. Auch soziale Unruhen werden nicht ausgeschlossen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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04.10.21 The Duckhorn Portfolio Inc Registered Shs / Pressekonferenz

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Indizes in diesem Artikel

DAX 19 425,73 0,85%
TecDAX 3 396,83 0,18%
Dow Jones 44 722,06 -0,31%
NASDAQ Comp. 19 060,48 -0,60%
NIKKEI 225 38 349,06 0,56%
Hang Seng 19 366,96 -1,20%
ATX 3 528,55 0,63%
Shanghai Composite 3 295,70 -0,43%