NASDAQ Comp.
Geändert am: 03.05.2023 22:13:59
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Woche der Notenbanken: US-Börsen gehen nach Fed-Entscheid mit Verlusten aus dem Handel -- ATX schließt leicht im Minus -- DAX letztlich fester -- Börsen in Asien schlussendlich tiefer
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt gab am Mittwoch leicht nach.
Der ATX schwankte nach einem etwas festeren Start zwischen leichten Gewinnen und Verlusten. Schlussendlich ging er mit einem kleinen Minus von 0,16 Prozent bei 3.180,68 Zählern in den Feierabend.
Die US-Privatwirtschaft hat im April deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat kamen 296.000 Stellen hinzu, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 150.000 neuen Stellen gerechnet.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Eurozone entspannt sich ebenfalls langsam weiter. Die Arbeitslosigkeit sank im März gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte. Im März 2022 betrug die saisonbereinigte Arbeitslosenquote noch 6,8 Prozent.
Am Abend - nach europäischem Börsenschluss - wird die US-Notenbank Fed ihren Zinsentscheid verkünden. Am Markt wird mehrheitlich mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte auf ein Zinsband von 5,00 bis 5,25 Prozent erwartet. Eine solche Anhebung würde den Markt kaum beeinflussen, meinten die Analysten der Helaba-Bank. "Vielmehr steht die Frage im Mittelpunkt des Interesses, ob die Fed damit den Zinserhöhungszyklus als beendet erklärt oder zumindest eine längere Pause ankündigt, was unseres Erachtens ins Kalkül zu ziehen ist."
Am Donnerstag wird dann die Europäische Zentralbank (EZB) über ihre Geldpolitik entscheiden.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch fester.
Der DAX konnte seinen anfänglichen Gewinn im weiteren Handelsverlauf noch ausbauen und schloss 0,56 Prozent höher bei 15.815,06 Punkten.
Vor den Leitzinsentscheidungen in den USA am Mittwochabend und im Euroraum am Donnerstag hat sich die Stimmung am deutschen Aktienmarkt wieder etwas aufgehellt. Wie es weitergeht, dürfte vor allem von den die Zinsentscheidung der US-Notenbank begleitenden Bemerkungen am Abend abhängen. Sie haben die größte Macht, den Börsen die Richtung zu weisen.
Denn: Nach kräftigen Zinsanhebungen in den USA seit März 2022 gehen Experten inzwischen nur noch von einem kleinen Schritt von 0,25 Prozentpunkten aus. Danach, so sieht es Craig Erlam, Marktanalyst vom Broker Oanda, sei "eine Phase erreicht, in der jede Zinserhöhung unerwünschte und unbeabsichtigte Folgen haben könnte".
Deshalb werden die Kommentare und Signale von Fed-Chef Jerome Powell besonders im Blick stehen. Sollte er betonen, dass die Risiken im Bankensektor ein Grund sind, die Zinssätze nicht weiter anzuheben, könnte es laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets zu einer Fortsetzung der Rally kommen. "Macht er dagegen deutlich, dass die Inflation immer noch weit über dem Zielwert liegt und die Probleme im Bankensektor nicht wirklich besorgniserregend sind, dürften die typischen Verkäufe im Mai einsetzen."
Zur Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag "dürfte der Umfang des Zinsschrittes debattiert werden", wie die Experten von Allianz Global Investors erwarten. Ein Ende der Zinsanhebungen im Euroraum sei zugleich noch lange nicht in Sicht.
WALL STREET
Die US-Börsen beendeten den Mittwochshandel mit Verlusten.
Der Dow Jones Index ging um 0,80 Prozent schwächer bei 33.414,24 Punkten aus dem Handel. Er hatte die Sitzung etwas höher eröffnet und sich dann lange unentschlossen und volatil gezeigt, bis er im späten Handel dann doch klar ins Minus fiel. Der NASDAQ Composite schloss mit einem Verlust von 0,46 Prozent bei 12.025,33 Punkten. Er war freundlich gestartet und hatte seine Gewinne zunächst deutlich ausgebaut, im späten Handel fiel jedoch auch er in die Verlustzone.
Die Fed hat wie allgemein erwartet den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Damit liegt dieser nun in einer Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent. Vor gut einem Jahr hatte er noch an der Nulllinie gelegen.
In einem Hinweis darauf, dass die Notenbanker nach dem aktuellen Zinsschritt eine Pause einlegen könnten, strichen sie eine Passage aus ihrer Erklärung vom März, in der es hieß, dass einige weitere Zinserhöhungen angebracht sein könnten. Stattdessen erklärten die Währungshüter jetzt, sie würden die Entwicklungen in der Wirtschaft und auf den Finanzmärkten sowie die Auswirkungen ihrer früheren Zinserhöhungen beobachten, "um festzustellen, inwieweit eine weitere Straffung der Geldpolitik angemessen sein könnte, um die Inflation im Laufe der Zeit auf 2 Prozent zurückzuführen." Das wurde zunächst als Signal für eine bevorstehende Zinspause gewertet. Fed-Chef Jerome Powell betonte bei der Pressekonferenz jedoch, dass die Geldpolitik völlig von kommenden Entwicklungen abhänge und die Fed auch bereit sei "noch mehr zu tun, falls eine geldpolitische Straffung geboten sein sollte".
ASIEN
In Asien waren die Börsen am Mittwoch zum Teil wegen Feiertagen sowie einer Handelspause geschlossen.
Der japanische Leitindex Nikkei hatte zuletzt am Dienstag um 0,12 Prozent auf 29.157,95 Punkte zugelegt.
Auch auf dem chinesischen Festland wurde nicht gehandelt. Der Shanghai Composite verharrte auf seinem Schlusstand von Freitag bei 3.323,28 Zählern (+1,14 Prozent). Der Hang Seng verlor am Mittwoch schließlich 1,18 Prozent auf 19.699,16 Einheiten.
Die Aktienmärkte in Ostasien zeigten sich am Mittwoch mit deutlichen Abschlägen. An einigen Handelsplätzen in der Region fand wegen Feiertagen kein Handel statt. So waren die Börsen in China wegen der Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit erneut geschlossen. Und in Tokio fand wegen einer dreitägigen Handelspause ebenfalls kein Handel statt. Die Anleger in Japan können somit erst kommende Woche auf den Zinsentscheid der US-Notenbank reagieren.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 399,16 | 0,34% | |
TecDAX | 3 548,94 | -0,09% | |
Dow Jones | 44 148,56 | -0,22% | |
NASDAQ Comp. | 20 034,89 | 1,77% | |
NASDAQ 100 | 21 763,98 | 1,85% | |
NIKKEI 225 | 39 372,23 | 0,01% | |
Hang Seng | 20 155,05 | -0,77% | |
ATX | 3 626,79 | -0,04% | |
Shanghai Composite | 3 432,49 | 0,29% |