Dow Jones
Geändert am: 02.08.2019 22:48:35
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Handelskonflikt: ATX verabschiedet sich mit Minus ins Wochenende -- DAX schließt unter 12.000 Punkten -- Wall Street im Minus -- Asiens Börsen letztlich auf Talfahrt
AUSTRIA
Die Wiener Börse gab vor dem Wochenende ab.
Der ATX konnte sein Minus am Freitag eingrenzen, während die europäischen Leitbörsen weiterhin hohe Indexverluste auswiesen. Er schloss 0,49 Prozent tiefer bei 2.946,66 Punkten.
Weiterhin bestimmendes Thema blieb aber die Eskalation im
Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hat im Handelsstreit mit China neue Strafzölle in Milliardenhöhe auf chinesische Importe angekündigt. Es würden ab September zusätzliche Strafzölle von 10 Prozent auf Waren im Wert von insgesamt 300 Milliarden Dollar erhoben. China habe nicht wie versprochen mehr Agrarerzeugnisse aus den USA importiert, kritisierte Trump. Die Verhandlungen würden dennoch weitergehen.
China kritisierte die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Strafzölle. Außenminister Wang Yi sagte am Freitag, Zölle seien kein "konstruktiver" Weg, um Handelsstreitigkeiten zu lösen. "Das ist nicht der korrekte Weg."
In Wien sorgten hingegen Zahlenvorlagen für starke Impulse. Ins Auge stachen dabei die Aktien von Andritz. Wie der Anlagenbauer in der Früh mitteilte, ist sein Gewinn im ersten Halbjahr zwar gesunken. Beim Umsatz und den Auftragseingängen konnte der Konzern allerdings Zugewinne verbuchen und seinen Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigen.
Auch AT&S hatte seine Ergebnisse vorgelegt.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt wurde am Freitag in die Tiefe geschickt.
Der DAX verlor bereits zum Ertönen der Startglocke und fiel im Verlauf unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten. Zum Handelsende verbucht er einen Verlust von 3,11 Prozent auf 11.872,44 Zähler.
Die Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China hatte die Anleger am deutschen Aktienmarkt in die Flucht getrieben.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China erreichte eine neue Eskalationsstufe. China machte deutlich, dass es mit Gegenmaßnahmen reagieren werde, wenn US-Präsident Donald Trump mit seinen neuen Strafzöllen ernst macht.
Trump hatte am Vortag für September zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf chinesische Güter im Wert von 300 Milliarden US-Dollar (270 Milliarden Euro) angekündigt. Sie könnten sogar auf 25 Prozent oder "deutlich darüber hinaus" erhöht werden, warnte Trump. Alles hänge vom Abschluss eines Handelsabkommens mit China ab. "Wenn sie nicht mehr mit uns handeln wollen, dann wäre das für mich auch in Ordnung", sagte Trump.
Daneben setzte sich die Bilanzsaison ungebremst fort: Unter anderem standen die Zahlenwerke von Allianz und LANXESS im Fokus der Anleger.
WALL STREET
Der US-Aktienmarkt wurde am Freitag von der Eskalation im Handelskonflikt stark belastet.
Der US-Leitindex Dow Jones eröffnete 0,21 Prozent schwächer bei 26.528,66 Zählern und rutschte im weiteren Handelsverlauf noch tiefer in die Verlustzone. Er beendete den Handelstag 0,37 Prozent schwächer bei 26.485,01 Punkten. Auch der NASDAQ Composite gab kräftig ab, er schloss 1,32 Prozent tiefer bei 8.004,07 Zählern.
Auch einen Tag nach dem Zollschreck hat die Wall Street diesen am Freitag noch immer nicht verdaut. Vielmehr befanden sich die US-Börsen weiter im Würgegriff des Handelsstreits. Auch Konjunkturdaten im Rahmen der Erwartungen vermochten die Stimmung nicht zu stützen. Die überraschende Ankündigung neuer US-Zölle auf chinesische Importe durch US-Präsident Donald Trump am Vortag belastete erneut die Aktienkurse. Allerdings blieb weiteres Ungemach aus: Denn Trump verkündete die Unterzeichnung eines Abkommens mit der EU, das den Streit über den Import von Rindfleisch nach Europa beilegte. Die von einigen Marktteilnehmer befürchtete Ankündigung von US-Importzöllen auf EU-Autos blieb aus. Allerdings machte Trump klar, dass solche weiterhin nicht vom Tisch seien.
ASIEN
An den Börsen in Fernost dominierten am Freitag die Bären.
In Japan ging es kräftig bergab: Der Leitindex Nikkei verlor 2,11 Prozent auf 21.087,16 Indexpunkte. Hier drückte vor allem der steil hochschießende Yen, der von den Teilnehmern als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten geschätzt wird. Außerdem verschärften sich die handelspolitischen Spannungen zwischen Japan und Südkorea.
Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls in die Tiefe: Der Shanghai Composite gab 1,41 Prozent auf 2.867,84 Zähler ab. In Hongkong notierte der Hang Seng zum Handelsende 2,35 Prozent tiefer bei 26.918,58 Punkten. In Hongkong haben die Umsatzzahlen des Einzelhandels im Juni einen Einbruch wegen der politischen Proteste erlitten.
Dabei verdrängte der amerikanisch-chinesische Handelsstreit alle anderen Themen. Denn US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag überraschend neue Sonderzölle auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden Dollar erlassen, die ab Anfang September erhoben werden sollen. Trump zeigte sich ungehalten über China, unter anderem weil das Land nicht im versprochenen Ausmaß US-Agrarprodukte abgenommen habe.
Aktuell erhebt Washington bereits Sonderzölle auf Waren im Volumen von 250 Milliarden Dollar, Peking hat reagiert mit Zöllen auf US-Importe im Umfang von 110 Milliarden Dollar. In jüngster Zeit schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus China wurden bereits mit den Auswirkungen des Handelskonflikts begründet.
Zugleich dauern die Spannungen zwischen Tokio und Seoul an. Am Freitag hat Japan die Entfernung Südkoreas von der Liste der bevorzugten Handelspartner bestätigt. Grund für den politischen Streit der beiden Länder ist die Koreanern auferlegte Zwangsarbeit in der Kriegszeit.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa
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Unternehmensdaten
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DAX | 19 984,32 | 0,68% | |
Dow Jones | 42 992,21 | -0,77% | |
NASDAQ Comp. | 19 722,03 | -1,49% | |
NIKKEI 225 | 40 281,16 | 1,80% | |
Hang Seng | 20 090,46 | -0,04% | |
ATX | 3 630,48 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 398,08 | 0,14% |